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Neuling Wüthrich im Nationalteam: Yakin will frisches Blut für ...

Neuling Wüthrich im Nationalteam Yakin will frisches Blut für
Der Schweizer Nationaltrainer hat das Kader für die bevorstehenden Nations-League-Partien bekanntgegeben. Yakin sagt, der Rücktritt von Fabian Schär habe ihn persönlich getroffen.

Der Schweizer Nationaltrainer hat das Kader für die bevorstehenden Nations-League-Partien bekanntgegeben. Yakin sagt, der Rücktritt von Fabian Schär habe ihn persönlich getroffen.

Murat Yakin nominiert für den zurückgetretenen Fabian Schär zum ersten Mal den Innenverteidiger Gregory Wüthrich.

Murat Yakin nominiert für den zurückgetretenen Fabian Schär zum ersten Mal den Innenverteidiger Gregory Wüthrich.

Imago

Nicht einmal zwei Monate sind vergangen, seit sich die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft in Zürich für die schönen Momente an der EM in Deutschland feiern liess. Seither ist viel passiert, jetzt ist wieder der Alltag zurück – der Herbst mit den Gruppenspielen in der Nations League steht bevor.

Nach dem emotionalen Hoch verkündete der Nationaltrainer Murat Yakin am Donnerstag in der nüchternen Ambiance der Verbandszentrale in Muri, mit welchem Personal er die kommenden Aufgaben angehen will. Am nächsten Donnerstag in Kopenhagen ist Dänemark der Gegner, am Sonntag in einer Woche der Europameister Spanien in Genf. Serbien heisst im Oktober der dritte Gruppengegner.

«Die Erwartungen sind nach der EM-Euphorie natürlich riesig», sagte Yakin, die Nations League sei ein «sehr attraktiver Wettbewerb, und wir werden nicht Rumpröbeln, aber wir können nur unsere Arbeit machen – lasst uns beginnen und dann schauen wir, was herauskommt». Das Ziel sei, nicht aus der Gruppe A abzusteigen und eine möglichst gute Ausgangslage für die Auslosung der WM-Qualifikation zu erreichen.

Yakin muss die verlorene Routine ersetzen

Zwar will Yakin nichts wissen vom «grössten Umbruch seit 2012», aber die Mannschaft benötige durchaus «frisches Blut». Xherdan Shaqiri, Yann Sommer und seit neustem Fabian Schär werden nicht mehr zur Verfügung stehen. Die drei Rücktritte sind durchaus als kleine Zäsur zu werten. 302 Länderspiele haben Sommer, Shaqiri und Schär zusammengerechnet absolviert. Das ist viel Erfahrung, die künftig fehlen wird.

Gerade der Rücktritt von Fabian Schär kam auch für Yakin «überraschend», wie er sagte. Er habe mit ihm geplant in der Dreierkette. Nach Schärs Platzverweis im ersten Meisterschaftsspiel mit Newcastle hätten sie noch lange zusammen telefoniert, danach habe er die Nachricht vom 32-Jährigen bekommen, er wolle aus dem Nationalteam zurücktreten. Yakin sagte: «Das hat mich auch persönlich getroffen, aber das sind Dinge, die im Fussball immer wieder vorkommen, es geht weiter.»

Anstelle von Schär bekommt Gregory Wüthrich nun seine Chance. Der Innenverteidiger spielt seit dem Sommer 2020 bei Sturm Graz, nachdem sich der Berner bei den Young Boys nie ganz hat durchsetzen können. Nach einem Abstecher nach Perth hat sich der 29-Jährige im Schatten der österreichischen Bundesliga zum Führungsspieler in Graz entwickelt. Jüngst gewann der frühere Junioren-Nationalspieler mit seinem Klub das Double. Sturm Graz ist direkt für die Gruppenspiele der Champions League qualifiziert; in den letzten drei Saisons spielte Wüthrich mit Sturm jeweils in den Gruppenphasen der Europa League.

Yakin sieht Wüthrich als Option für eine der drei Innenverteidiger-Positionen. Aber auch Denis Zakaria sei ein Spieler für die Aufgabe in der Dreierkette, die Schär wahrgenommen habe. Wüthrich ist der einzige Neuling im Aufgebot. Nach einem Unterbruch stossen Becir Omeragic, Filip Ugrinic, Joël Monteiro, Uran Bislimi und der Aussenverteidiger Dominik Schmid wieder zum Team. Wegen Trainingsrückstand fehlt der Rechtsverteidiger Silvan Widmer, der Offensivspieler Dan Ndoye wegen einer leichten Verletzung.

Kein Aufgebot erhielt hingegen Noah Okafor. Er sei mit den Leistungen des Stürmers der AC Milan «nicht immer zufrieden» gewesen, sagte Yakin. Okafor hatte im März gegen Dänemark und Irland enttäuscht, während der EM verbarg der 24-Jährige auf und neben dem Platz seine schlechte Laune nicht; am Ende reiste er ohne Einsatzminute wieder nach Hause. «Ich habe lange mit Noah gesprochen, er weiss, was wir von ihm erwarten», sagte Yakin. Nun liege es in den Händen des Spielers, was er daraus mache. Die Türe bleibe für Okafor auch in Zukunft offen.

Kobel soll sich nun beweisen

Gregor Kobel ist als Nachfolger von Yann Sommer neu die Nummer eins im Schweizer Tor. Kobel habe «eine schwierige Zeit» hinter Sommer gehabt, aber man habe ihn gut vorbereitet. Yakin sagte: «Gregor ist ein ganz anderer Typ, er ist selbstbewusst, er weiss, dass er sehr gut ist, und vielleicht hat er das manchmal zu sehr gewusst. Wir hoffen, dass er gesund ist und auch im Nationalteam seine Leistung zeigen kann wie bei Borussia Dortmund.» In anderen Worten: Kobel soll nun liefern, nachdem er das eine oder andere Länderspiel wegen Verletzungen verpasst hat.

Obwohl gerade die Kommunikation des Goalie-Wechsels mit einigen Nebengeräuschen vonstattenging, scheint das Nationalteam die Veränderungen einigermassen schadlos überstanden zu haben. Als nach der WM in Russland Yakins Vorgänger Vladimir Petkovic die Nations League ohne Valon Behrami, Gelson Fernandes, Stephan Lichtsteiner und Blerim Dzemaili in Angriff nehmen wollte, kam es zu Verwerfungen. Vor allem Behrami beschwerte sich damals lauthals und sprach von einem Rauswurf.

Das Ende von Xherdan Shaqiri, Yann Sommer und Fabian Schär als Nationalspieler verlief im Vergleich dazu fast schon geräuschlos. Wann und wie die drei verdienten Spieler verabschiedet werden, ist zurzeit noch offen. Der Verband soll verschiedene Optionen prüfen.

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