Die Grammys 2025
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Bei der wichtigsten Musik-Awards-Show der Welt geht es gewohnt politisch zu. Das sind die Gewinner.
tla. Zum 67. Mal sind in Los Angeles die goldenen Grammophone vergeben worden. Die wichtigsten Musikpreise der Welt würdigen Künstler in mehr als neunzig Kategorien. 13 000 Mitglieder der Recording Academy entscheiden über die Preisträger. Der Comedian Trevor Noah stand zum fünften Mal in Folge als Gastgeber auf der Bühne. Als Performer waren auch Billie Eilish, Shakira, Chappell Roan, Charli XCX, Sabrina Carpenter, Cynthia Erivo, John Legend und Stevie Wonder angekündigt worden.
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Als Favoritin der diesjährigen Grammy-Verleihung galt Beyoncé. Und diese wurde den Erwartungen gerecht: Beyoncé hat den Grammy für das beste Album des Jahres gewonnen. Die 43-Jährige wurde in dieser besonders bedeutenden Kategorie des Musikpreises für ihr Werk «Cowboy Carter» ausgezeichnet, auf dem unter anderem die Hit-Single «Texas Hold ’Em» zu hören ist.
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Beyoncé gewinnt den Grammy für das beste Album des Jahres.
Mario Anzuoni / Reuters
Beyoncé wurde in der Vergangenheit bereits 99 Mal für die Grammys nominiert, was sie zur am häufigsten nominierten Künstlerin in der Geschichte der Grammys macht. 32 Mal konnte sie die Trophäe mit nach Hause nehmen. Doch die Auszeichnung für das beste Album des Jahres war nie dabei. «Ich fühle mich einfach sehr vollkommen und sehr geehrt. Es waren viele, viele Jahre», sagte Beyoncé bei der Entgegennahme der Auszeichnung.
Doch nicht nur der Preis für das beste Album des Jahres ging an Beyoncé, sondern auch derjenige für das beste Country-Album. Auch dieser Grammy wurde für «Cowboy Carter» verliehen. Beyoncé Knowles ist also die erste Schwarze, die den Grammy für das beste Country-Album gewonnen hat. Taylor Swift übergab ihr auf der Bühne den Preis. Beyoncé setzte sich unter anderem gegen Chris Stapleton und Kacey Musgraves durch, die bereits zwei Mal in dieser Kategorie gewonnen hatte. Zudem wurde Beyoncé zusammen mit Miley Cyrus der Grammy Award für die beste Country-Duo- oder Gruppendarbietung überreicht. Das Paar gewann die Trophäe für «II Most Wanted», einen Song aus Beyoncés Album «Cowboy Carter».
Gleich fünf Auszeichnungen für Kendrick Lamar mit «Not Like Us»
Neben Beyoncé räumte der US-Rapper Kendrick Lamar ab. Er gewann mit «Not Like Us» gleich fünf Auszeichnungen. Darunter die für den besten Song und die beste Aufnahme des Jahres. Somit gingen von den vier wichtigsten Kategorien der Grammys – bestes Album des Jahres, beste Aufnahme des Jahres, Song des Jahres und bester Newcomer – gleich zwei an Lamar.
Kendrick Lamar räumte gleich fünf Mal ab. Für «Not Like Us» gewann er die Grammys für die beste Aufnahme, den besten Song, die beste Rap-Performance, den besten Rap-Song sowie das beste Musik-Video.
Allison Dinner / EPA
«Not Like Us» handelt von sexuellem Fehlverhalten und war Teil eines öffentlich ausgetragenen Streits mit dem Sänger Drake. Lamar bekam für den Track ausserdem Grammys für die beste Rap-Performance, den besten Rap-Song sowie das beste Musikvideo. Insgesamt hat er nun 22 Grammys.
Beste Newcomerin – Chappell Roan
Sängerin und Songwriterin Chappell Roan hat den Preis als beste neue Künstlerin gewonnen. Die 26-Jährige hatte mit ihrem Debütalbum «The Rise and Fall of a Midwest Princess» und ihren Songs «Hot to Go!», «Good Luck, Babe!» und «Pink Pony Club» weltweite Hits gelandet. In ihrer Dankesrede forderte Roan Plattenfirmen dazu auf, auch junge Künstler besser zu bezahlen und ihnen eine Krankenversicherung zu garantieren. «Labels! Wir sorgen für euch, aber sorgt ihr auch für uns?» («We got you, but do you got us?»), fragte Roan.
Sie setzte sich unter anderem gegen Sabrina Carpenter («Espresso»), Shaboozey («A Bar Song (Tipsy)») und Benson Boone («Beautiful Things») durch.
Chappell Roan performed ihren Song «Pink Pony Club» während der 67. Annual Grammy Awards.
Mario Anzuoni / Reuters
Bestes Latin-Pop-Album – Shakira
Die Kolumbianerin Shakira gewann den Preis für das beste Latin-Pop-Album am Abend ihres Geburtstags. Ihr Album «Las Mujeres Ya No Lloran» ist ihr erstes Album seit sieben Jahren. Es ist das vierte Mal, dass die Sängerin und Songwriterin einen der begehrten Grammys gewinnen konnte.
In ihrer Dankesrede machte Shakira auf die Lage von Ausländern in den USA aufmerksam. «Ich möchte diese Auszeichnung all meinen Immigranten-Brüdern und -Schwestern in diesem Land widmen», sagte die 48-Jährige. «Ihr werdet geliebt, ihr seid etwas wert und ich werde immer mit euch kämpfen.» Mutmasslich spielte Shakira damit auf die Migrationspolitik des amerikanischen Präsidenten Donald Trump an.
Shakira gewann den Preis für das beste Latin-Pop-Album - und spielte in ihrer Dankesrede auf die Migrationspolitik des US-Präsidenten an.
Chris Pizzello / AP
Bestes Pop Album – Sabrina Carpenter
Sabrina Carpenter gewann den Preis für das beste Pop-Album «Short n’ Sweet», nur wenige Minuten nachdem sie ihre Hits «Please Please Please» und «Espresso» auf der Bühne der Grammys performt hatte. «Das ist mein erster Grammy, also werde ich weinen», sagte Carpenter.
Sabrina Carpenter tritt während der Grammy Awards in Los Angelos auf. Sie erhielt für «Espresso» den Musikpreis als beste Pop Solo Performance und für die beste Remix-Aufnahme als auch f¨¨ur das beste Pop Album.
Mario Anzuoni / Reuters
Bestes Rap-Album – Doechii
Doechii wurde mit «Alligator Bites Never Heal» zur dritten Frau in der Geschichte der Grammys, die den Preis für das beste Rap-Album erhielt. Als sie die Auszeichnung entgegennahm, richtete sie Worte der Ermutigung an schwarze Frauen und Mädchen: «Alles ist möglich», sagte Doechii, als sie ihre Trophäe in der Hand hielt. «Erlaubt niemandem, irgendwelche Stereotypen auf euch zu projizieren.»
US-Rapper und Sängerin Doechii nimmt den Grammy für das beste Rap-Album entgegen.
Caroline Brehman / EPA
Nebenkategorien
Auch schon vor der grossen TV-Gala sind bei den Grammys Preise in Nebenkategorien vergeben worden. Zu den Gewinnern zählen einige Superstars, ein deutscher Filmkomponist – und ein verstorbener amerikanischer Präsident: Shootingstar Sabrina Carpenter, Filmkomponist Hans Zimmer und der Ende Dezember verstorbene frühere Präsident Jimmy Carter. Carpenter erhielt für «Espresso» den Musikpreis als beste Pop Solo Performance und für die beste Remix-Aufnahme.
Zimmer bekam für seine Arbeit am zweiten Teil des Blockbusters «Dune» einen Grammy für die beste Musik für visuelle Medien wie Filme und TV-Serien. Carter erhielt den Grammy für das beste Hörbuch. Der Ende Dezember verstorbene Ex-Präsident hatte seine Bibelstunde «Last Sundays in Plains» selbst eingesprochen. Die American-Roots-Künstlerin Sierra Ferrell wurde direkt mit vier Grammys ausgezeichnet.
Würdigung der Opfer der LA-Brände und stille Kritik an Trump
Bei der Grammy-Gala sollten Spenden für die von den Bränden betroffenen Menschen in Los Angeles gesammelt werden. Während der Sendung waren QR-Codes zum Spendensammeln eingeblendet. Die Grammy-Produzenten erinnerten mehrfach an diesem Abend an die Opfer der Waldbrände.
Während der TV-Gala bekamen betroffene lokale Einzelhändler kostenlose Werbezeit im US-Fernsehen. Auch viele der Künstler erinnerten an die verheerenden Feuer. Zum Auftakt der Show spielte die Band Dawes unter anderem mit John Legend und Sheryl Crow den Song «I Love L.A.» von Randy Newman. Musikerin Billie Eilish sagte nach der Performance ihres Songs «Birds of a Feather»: «Ich liebe L.A.».
Der 74-jährige Altmeister Stevie Wonder kommentierte die politische Lage der USA. «Wir sind immer noch die Welt. Wir sind immer noch die Menschen, die bereit sind, für dieses Land zu kämpfen und zu sterben.»
Lady Gaga mahnte mehr Minderheitenrechte an und sagte: «Trans Personen sind nicht unsichtbar. Trans Personen verdienen Liebe. Die queere Community verdient es, unterstützt zu werden.» Alicia Keys ging darauf ein, dass Trump mit vielen Dekreten gegen Gleichbehandlungsinitiativen und Politik für mehr Vielfalt vorgeht. «Das ist keine Zeit, die Vielfalt von Stimmen herunterzufahren», sagte sie. «Je mehr Stimmen es gibt, desto kraftvoller ist der Sound.»
Kanye West versucht den Skandal
Eine Randnotiz ist eine Provokation von Rapper Kanye West. Seine Partnerin Bianca Censori hatte auf dem roten Teppich mit einem transparenten Kleid für Aufsehen gesorgt, das sie fast nackt aussehen liess.
Kanye West und Bianca Censori. Unter dem schwarzen Mantel trug Censori ein transparentes Kleid.
Jordan Strauss / AP
Gerüchte, wonach das Paar nach dem Teppich-Auftritt vom Veranstalter gebeten worden sei, die Grammys zu verlassen, seien falsch, schrieb das «People»-Magazin. West habe nach dem Teppich-Auftritt die Veranstaltung aus eigener Motivation wieder verlassen.