USA: Polizei durchsucht Elternhaus des Freundes von Gabby Petito

Nach der weitgehenden Gewissheit, dass die 22-jährige Gabby Petito tot ist, nehmen die Behörden verstärkt ihren verschwundenen Freund Brian Laundrie (23) ins Visier. Am Montag durchsuchten Polizei und FBI stundenlang das Haus seiner Eltern in Florida. Das Paar hatte zeitweise dort gelebt.

Der 23-jährige Freund der Frau war Anfang September allein vom Roadtrip des Paars durch die USA zurückgekehrt und ist seit vergangener Woche nicht auffindbar. Jetzt wurde das Haus durchsucht, in dem er sich zuletzt aufhielt.

Ein grosses Aufgebot von Polizei und FBI rückte zum Haus der Eltern von Petitos Freund in Florida aus. Das zeigen Live-Fernsehbildern. Die Beamten blieben stundenlang dort. Der Anwalt der Familie wolle sich nun am Dienstag äussern, hiess es.

Die Eltern von Brian Laundrie wurden vor der Durchsuchung aus dem Haus begleitet und dann zur Befragung wieder hereingebracht, so die Polizei laut CNN.

Die Beamten nahmen eine Reihe von Gegenständen aus dem Haus mit, und auch ein Ford Mustang Kabrio wurde abgeschleppt. Das FBI twitterte am Montagabend, dass die Durchsuchung abgeschlossen sei, die Ermittlungen aber noch andauerten.

Die Ermittler suchen immer noch nach Brian Laundrie, der sich seit seiner Rückkehr weigerte, mit den Ermittlern zu sprechen – bis er letzte Woche verschwand. Die Suche nach ihm hatte sich auf ein nahe gelegenes Naturschutzgebiet konzentriert. Doch der Sprecher der North Port Police, Josh Taylor, teilte am Montag mit, dass «alle Möglichkeiten zur Durchsuchung des Geländes dort ausgeschöpft» seien.

Seine Familie teilte am Freitag mit, er sei bereits am Dienstag vergangener Woche zu einem Ausflug in das Naturschutzgebiet aufgebrochen. Am Sonntag suchte die Polizei dort unter anderem mit Drohnen und Hunden nach ihm. Am Montag wurde diese Suchaktion dann nicht fortgesetzt. Man suche jedoch weiter – nur nicht in diesem Gelände.

Ermittler hatten am Wochenende eine Leiche in einem Nationalpark im Bundesstaat Wyoming gefunden und gehen davon aus, dass es sich dabei mit grosser Wahrscheinlichkeit um Gabby Petito handelt. Gewissheit soll eine Autopsie am Dienstag bringen. Die 22-Jährige hatte zuletzt Ende August Kontakt zu ihrer Familie.

Der Fall schlägt in den USA hohe Wellen und findet auch international Beachtung – nicht zuletzt, weil das Paar aus Florida zahlreiche Bilder und Videos von seiner Reise in sozialen Netzwerken teilte.

Während Gabby Petito in sozialen Medien Bilder glücklicher Momente vor der malerischen Kulisse amerikanischer Nationalparks teilte, gibt es nun verstärkte Aufmerksamkeit für einen Zwischenfall, bei dem die Polizei das Paar wegen des Verdachts körperlicher Gewalt stoppte.

Davon gibt es Aufnahmen von der am Körper getragenen Kamera des Polizisten. Die weinende Petito sagte im Video, dass sie unter einer Zwangsstörung leide und es zu einer Auseinandersetzung gekommen sei. Dabei habe sie ihren Freund geohrfeigt, jedoch zeigen Aufnahmen des Notrufs nun, dass die Polizei gerufen wurde, weil Laundrie seine Freundin geschlagen habe. (euc)