Gay-Jodelklub Der erste Jodlerklub für Schwule
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Die Idee für einen Jodlerklub mit schwulen Männern schwirrte schon länger im Kopf von Franz Markus Stadelmann herum. Immer wenn er mit seinem Freund Thomas Bachmann auf Reisen war, haben sie über das Projekt sinniert. Als sie dann letzten Herbst noch drei weitere Freunde dafür begeistern konnten, war ihr Enthusiasmus nicht mehr zu stoppen.
Über Franz Markus Stadelmann
Der gebürtige Escholzmatter Franz Markus Stadelmann ist in der Jodlerszene bekannt. Als Sänger, Dirigent und Jury-Obmann hat er sich einen Namen gemacht. Als begnadeter Dirigent leitet er erfolgreich diverse Jodelchöre, darunter auch seit über 20 Jahren das «Jodelchörli Heimelig». Stadelmann veröffentlichte als Sänger diverse Tonträger. Im Jahr 2019 wurde er vom Zentralschweizerischen Jodlerverband für seine grossen Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt.
Entstanden ist der «Jodlerklub Männertreu». «Es war uns ein Bedürfnis, aus einer Randgruppe so etwas zu machen», sagt Franz Markus Stadelmann, der den Jodlerklub in Zukunft dirigieren wird.
Die Randgruppe in der Jodlerwelt
Die Jodlerszene ist eher konservativ unterwegs. Das Echo des Gay-Jodlerklubs ist entsprechend gross. «Es ist eigentlich verrückt, wenn man bedenkt, dass es im Gegensatz dazu andere Jodlerklubs gibt, die seit 100 Jahren bestehen und das viel weniger von Interesse ist», so Stadelmann.
![«Als Randgruppe ist das Interesse erstaunlich gross» «Als Randgruppe ist das Interesse erstaunlich gross»](/thumb/phpThumb.php?src=https%3A%2F%2Fwww.srf.ch%2Fstatic%2Fcms%2Fimages%2F640w%2F6b23dd.jpg&w=728&hash=eb58a4af684a230e1cfe2f792964ac0b)
Bei diesem Projekt geht es dem Dirigenten vorwiegend darum, dass die schwulen Männer einmal unter sich singen können. Im Klub willkommen sind alle Männer – egal ob schwul oder nicht. «Wenn jemand aber bisexuell ist, wird er nicht bei uns mitmachen wollen, weil er sich dann ja als schwul outet», meint Stadelmann.
Er selbst steht schon lange zu seiner sexuellen Vorliebe. Er weiss aber, dass es viel Mut benötigt, sich zu outen. Vor allem, wenn man zum Beispiel bereits eine Familie gegründet und Kinder hat.
Grosse Zukunftspläne
Nachdem die fünf Gründer fleissig Werbung für ihren neu gegründeten Jodlerklub gemacht haben, sind inzwischen einige Anmeldungen aus der Deutsch-Schweiz eingegangen.
Ihr Ziel ist es, mindestens 20 Mitglieder zu erreichen. Um beitreten zu können, muss man nicht jodeln können. «In einem Jodlerklub jodeln ‹nur› zwei bis drei Sänger. Alle anderen singen, so wie in anderen Chören auch», erklärt Stadelmann.
![Ein Bierdeckel mit der Schrift «Where Gays jodeln».](/thumb/phpThumb.php?src=https%3A%2F%2Fwww.srf.ch%2Fstatic%2Fcms%2Fimages%2F960w%2F91202a.jpg&w=728&hash=67d43aefce71235f410b378a0eab11f5)
Die erste Probe wird am Samstag, 27. Januar 2024 durchgeführt und soll dann monatlich stattfinden. Dabei möchte der Dirigent, wie bei anderen Jodelklubs auch, ein traditionelles Lieder-Repertoire erarbeiten. «Es geht uns nicht darum, ein Statement mit Zeigefinger zu setzen im Sinne von ‹wir Schwulen müssen zu uns stehen und dürfen auch jodeln›», meint er.
Und so träumt Stadelmann jetzt schon davon, mit seinem neu gegründeten Jodlerklub auch an einem Eidgenössischen Jodlerfest teilnehmen zu können.