Dominic Thiem: Das Kitzbühel-Finale verloren, aber neues ...

Dominic Thiem meldete sich mit dem ersten Finaleinzug nach der Handgelenksverletzung zurück. Dass der Niederösterreicher in Kitzbühel gegen Sebastian Baez in zwei Sätzen verlor, ist bitter – gibt dem Tennisspieler jedoch auch neue Hoffnung.

Dominic Thiem fasziniert Österreichs Tennis-Szene weiterhin. Die Euphorie um und seine Leistung beim „Generali Open“ von Kitzbühel erinnerte an seine (so sehnsüchtig zurück-ersehnten) besten Zeiten. Der Niederösterreicher lief, schlug glatte Returns, streute mal einen besseren und dann wieder einen schlechteren Aufschlag ein, machte Überstunden, stand lang auf dem Sandplatz und zeigte dabei nie das zuletzt so oft gesehene, zumeist ratlose Gesicht. Der 29-Jährige kämpfte, wollte, konnte, auch auf diesem Sand, den er so gut kennt. In Kitzbühel bestritt der US-Open-Sieger von 2020 erstmals seit 22. November 2020 wieder ein Finale auf der ATP-Tennistour. Es war sein erstes nach der Handgelenksverletzung. Und es war trotz der klaren Zweisatz-Niederlage (3:6, 1:6) gegen den Argentinier Sebastian Baez – das erste, das wirklich neue Hoffnung gab auf dem Weg zurück in die Tennis-Elite.

Dass Thiem im Ringen um seinen zweiten Kitzbühel-Titel nach 2019 überhaupt so überraschend gut unterwegs war, hat viele Gründe. „Ich kriege hier die gute Energie nicht nur von der eigenen Box, sondern vom ganzen Stadion, von jeder einzelnen Seite. Das habe ich jetzt bei den ersten fünf Partien schon unglaublich gespürt“, erklärte der 29-Jährige, der freilich den harten, langen Partien Tribut zollen musste. Im Vergleich zu Thiem stand Baez, 22, um mehr als drei Stunden weniger auf dem Platz. Dass er diesen Sieg unbedingt wollte, zeigte Thiem mehrfach. Gedanke, Ziel, Orientierung, Antritt: es machte auf jeden Beobachter und Insider den Anschein, als wäre der ÖTV-Star um „Meilen“ weiter als zuletzt, als ihn immer wieder Rückschläge, Fehler, mentale Turbulenzen oder die eigene Skepsis ins Hintertreffen geführt hatten.