Nach Rücktritt von Lambrecht Boris Pistorius wird neuer deutscher ...
- Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) übernimmt das Verteidigungsministerium in Deutschland.
- Bundeskanzler Olaf Scholz werde den 62-Jährigen als neuen Verteidigungsminister ins Bundeskabinett berufen, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.
- Pistorius übernimmt damit die Nachfolge von Christine Lambrecht.
- Die seit Monaten in der Kritik stehende Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte am Montagmorgen schriftlich erklärt, dass sie Bundeskanzler Olaf Scholz um Entlassung gebeten habe.
Im Kreis der Innenminister von Bund und Ländern hat sich Pistorius in den vergangenen Jahren einen Ruf als kenntnisreicher Fachpolitiker erworben. Auch wenn er stets in Niedersachsen blieb, war er an der innenpolitischen Positionierung der Bundes-SPD in Wahlkämpfen und an Koalitionsverhandlungen beteiligt.
Streitlustig, aber nie respektlosBei den Innenministerkonferenzen machte es dem als pragmatisch geltenden Pistorius immer sichtlich Freude, sich auf offener Bühne zu streiten, schlagfertig, mit spitzen Bemerkungen, aber nie respektlos.
Zur Idealbesetzung für den Posten des Verteidigungsministers macht Pistorius vielleicht auch sein Alter. Mit 62 Jahren kann ein Politiker ganz entspannt das Chefbüro im Berliner Bendlerblock beziehen, das gemeinhin als Schleudersitz und damit auch als potenzieller Karrierekiller gilt.
Pistorius' AmbitionenPistorius wurden immer wieder Ambitionen für ein politisches Amt auf Bundesebene nachgesagt. Er machte eine Lehre zum Gross- und Aussenhandelskaufmann. Von 1980 bis 1981 leistete er seinen Wehrdienst, anschliessend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster.
Pistorius ist bereits seit 2013 Innenminister in Niedersachsen, vor wenigen Monaten begann seine dritte Amtszeit. Zuvor war er von 2006 bis 2013 Oberbürgermeister in Osnabrück. Pistorius ist verwitwet und hat zwei Töchter.