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Drastischer Lockdown kommt: Ausgangsbeschränkungen im Berchtesgadener Land - Gastronomie und Schulen schließen

Drastischer Lockdown kommt Ausgangsbeschränkungen im Berchtesgadener Land  Gastronomie und Schulen schließen
Ab Dienstag wird das öffentliche Leben im Kreis Berchtesgadener Land heruntergefahren. Man darf dort nur ausnahmsweise das Haus verlassen.
Update 19.10.2020, 19:33 Uhr
Ausgangsbeschränkungen, Schulschließungen : Diese Lockdown-Maßnahmen gelten im Berchtesgadener Land

Ab Dienstag wird das öffentliche Leben im Kreis Berchtesgadener Land heruntergefahren. Man darf dort nur ausnahmsweise das Haus verlassen.

Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) bei der Verkündung der Lockdown-Maßnahmen. 
Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) bei der Verkündung der Lockdown-Maßnahmen. Foto: Peter Kneffel/dpa

Angesichts extrem gestiegener Corona-Zahlen gelten im gesamten Landkreis Berchtesgadener Land ab Dienstag um 14.00 Uhr strikte Corona-Beschränkungen, die einem Lockdown gleichkommen. Die Beschränkungen im Überblick:

  • Ausgangsbeschränkungen: Das Verlassen der eigenen Wohnung ist ab Dienstag nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt. Dazu zählen beispielsweise die Ausübung beruflicher Tätigkeiten, nötige Einkäufe, aber auch Sport und Bewegung an der frischen Luft.
  • Restaurants und andere Freizeiteinrichtungen müssen schließen. Restaurants dürfen aber Essen zum Mitnehmen verkaufen.
  • Schulen und Kitas werden geschlossen. Es soll lediglich eine Notbetreuung geben, wie Landrat Bernhard Kern sagte. 
  • Auch alle Veranstaltungen werden untersagt. Eine Ausnahme soll es aber geben: Weiterhin sollen Gottesdienste erlaubt sein. 
  • Hotels müssen ebenfalls schließen, außer für Übernachtungen für Geschäftsreisende.

Es sind bayernweit die ersten Ausgangsbeschränkungen seit mehreren Monaten. Die Beschränkungen gelten von Dienstagmittag an zunächst für zwei Wochen.

Zuvor hatte bereits Bayerns Ministerpräsident Markus Söder drastische Maßnahmen angekündigt, ohne Details zu nennen. „Das wird das härteste Protokoll sein, das man da anwenden muss“, sagte er.  

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Sieben-Tage-Inzidenz liegt über 270

Nach Angaben von Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber lag im Landkreis die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 272,8. Alleine seit gestern habe es 57 Neuinfektionen gegeben. Das Robert Koch-Institut hatte am Montag für den Landkreis noch eine Sieben-Tage-Inzidenz von 252,1 gemeldet - das war zunächst ein bundesweiter Rekord.

Das Berchtesgardener Land ist zum Corona-Hotspot geworden, nun muss das Alpenidyll in den Lockdown gehen.
Das Berchtesgardener Land ist zum Corona-Hotspot geworden, nun muss das Alpenidyll in den Lockdown gehen.Foto: dpa

Söder sagte, die Maßnahmen würden einem „Lockdown entsprechen“. Der Ministerpräsident hatte bereits am Vormittag angekündigt, das öffentliche Leben dort herunterzufahren. 

„Anders geht es nicht“, sagte er. „Die Kontakte können dort nicht mehr verfolgt werden, also müssen Kontakte fundamental beschränkt werden - was Veranstaltungen betrifft, was Kontakte nach draußen betrifft.“ Es werde sehr konsequent und sehr deutlich reagiert werden. „Es wird das härteste Protokoll sein, dass wir jetzt an der Stelle haben werden.“

Auslöser der Infektionswelle war wohl auch eine Party

Der Landkreis ist mit einer Bevölkerungsdichte von 126 pro Quadratkilometer vergleichsweise dünn besiedelt. Wie es zu der Infektionswelle kommen konnte, ist nicht genau geklärt. „Ausgangspunkt war auch wieder eine entsprechende Party“, sagte Söder. Möglicherweise kommen weitere Infektionsherde infrage.

Söder kündigte auch an, dass Polizei und Ordnungsbehörden in Bayern verstärkt auf die Durchsetzung der Regeln achten werden. 

„Wir gehen davon aus, dass 90 Prozent der Bevölkerung sich daran hält“, sagte Söder. „Es gibt aber auch einige, die das nicht tun“, fügte er hinzu und nannte illegale Partys und Shisha-Partys als Beispiele. „Es werden auch Bußgelder verhängt und gegen einzelne, professionelle Veranstalter auch weitergehende Maßnahmen.“

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Aktuell sind rund 700 Personen im Landkreis in Quarantäne. 13 Covid-19-Patienten werden in Kliniken behandelt. (dpa, Reuters)

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