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FC Bayern vor Aufsichtsratssitzung: Ist Dreesen die Lösung – oder ...

FC Bayern vor Aufsichtsratssitzung Ist Dreesen die Lösung  oder
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Erstellt: 27.05.2023, 13:11 Uhr

Von: Hanna Raif, Manuel Bonke, Philipp Kessler

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Bei der Aufsichtsratssitzung des FC Bayern könnte es zu weitreichenden Entscheidungen kommen. Ein besonderer Fokus liegt auf Jan-Christian Dreesen.

München - Die Weichen für die Zukunft des FC Bayern werden am 30. Mai bekanntlich in Fröttmaning gestellt. Dort findet am frühen Abend in der Allianz Arena die Sitzung des Aufsichtsrats statt. Darum wird der Münchner Fußballtempel an diesem Tag bereits um 16 Uhr geschlossen, danach sind keine Besuche des FC Bayern Museums mehr möglich. Auch die beliebten Arena-Touren werden dann nicht mehr angeboten. Kein Wunder: In einer Loge wird das mächtige Gremium unter dem Vorsitz von Präsident Herbert Hainer tagen, nach den Berichten der Vorstände die verkorkste Saison Revue passieren lassen – und harte Personalentscheidungen treffen.

FC Bayern München
Gründung: 27. Februar 1900
Präsident: Herbert Hainer
Trainer: Thomas Tuchel
Mitgliederzahl: über 300.000
FC Bayern: Bei der Aufsichtsratssitzung geht es um die Jobs von Salihamidzic und Kahn

Es geht um nicht weniger als die Zukunft von CEO Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic, die nach der turbulenten Saison mehr denn je in der Kritik stehen. Ein Vorwurf, der dem Duo gemacht wird: Unter ihrer Regie herrschte häufig Unruhe an der Säbener Straße, die ihren Teil zum sportlichen Abschneiden beigetragen hätte. Die Wagenburgmentalität sei gebröckelt.

Dass es zu viele Nebengeräusche in den vergangenen Wochen und Monaten gab, ließ auch Trainer Thomas Tuchel am Freitag durchblicken, als er auf der Pressekonferenz vor dem letzten Saisonspiel in Köln (15.30 Uhr, Sky) sagte: „Die Säbener Straße muss wieder der Ruhepol der Spieler werden. Jeder muss gerne hierherkommen und wissen, dass er beschützt wird. In einer Atmosphäre der Ruhe und des Schutzes.“

Lattek, Heynckes, Tuchel: Alle Bundesliga-Trainer des FC Bayern
Trainer des FC Bayern München: Udo Lattek, Jupp Heynckes und Thomas Tuchel
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Jan-Christian Dreesen: Nach gescheitertem DFL-Deal ist er wohl der naheliegendste Nachfolger

Einer, der in den Gedanken von Aufsichtsratschef Hainer und Ehrenpräsident Uli Hoeneß dafür sorgen könnte, ist der scheidende Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen. Der 55-Jährige galt zwar lange Zeit als Favorit auf den Geschäftsführerposten bei der Deutschen Fußball Liga (DFL), doch nach dem gescheiterten Investoren-Deal scheint der Weg auf den Bayern-Chefsessel frei. Die Idee dahinter ist ersichtlich: Jemand, der das Unternehmen seit vielen Jahren kennt, soll es stabilisieren. Unabhängig davon, ob Dreesen als Übergangslösung gesehen wird oder nicht. 

Dass der ehemalige Banker schon auf den Chefposten schielte, als der Abgang von Karl-Heinz Rummenigge nahte, ist ein offenes Geheimnis im Verein. Doch Patron Hoeneß verfolgte damals eben einen anderen Plan – und installierte Kahn. Sollte der gebürtige Ostfriese nun tatsächlich übernehmen, würde er das in einer der schwersten Phasen des Clubs tun, inklusive Nebengeräusche.

Jan Christian Dreesen bei der Jahreshauptversammlung im Oktober vergangenen Jahres.
Jan-Christian Dreesen bei der Jahreshauptversammlung im Oktober vergangenen Jahres. © Frank Hoermann/imago
Widerstand gegen möglichen Kahn-Nachfolger? Meinungen über Dreesen gehen auseinander

Die Frage: Ist Dreesen die Lösung – oder Teil des Problems? Ihn als CEO zu kommunizieren wird schwer – sowohl intern als auch extern. Tenor: Es gab ja Gründe, aus denen er gehen musste. Wie die tz erfuhr, gehen die Meinungen über „JCD“ innerhalb der Belegschaft auseinander, sogar von einem massiven Widerstand ist die Rede. Eine Möglichkeit für Kahn, sich doch im Amt zu halten? Zwar soll das aktuelle Wochenende in die Entscheidung miteinbezogen werden, doch was wäre es für ein Zeichen, wenn man das Management über Wochen und Monate anzählt, aber keine Konsequenzen zieht?

Trainer Tuchel würde gerne mit Kahn und Salihamidzic weiterarbeiten, betont jedoch, dass es die Saison nicht hergebe, „dass wir groß in die Zukunft schauen konnten. Die Leistungen waren zu schlecht, als dass wir über den Tellerrand schauen konnten“. Das wird am Dienstag der Aufsichtsrat tun (müssen). (Manuel Bonke, Hanna Raif, Philipp Kessler)

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