Jungfreisinnige: Uni Basel will keine Podcast-Pflicht
– Uni Basel will keine Podcast-Pflicht für Vorlesungen
Eine Petition der Jungfreisinnigen fordert, dass Univorlesungen aufgezeichnet und als Podcast zur Verfügung gestellt werden müssen. Die Universität Basel will davon nichts wissen.
Studieren und Geld verdienen – für einige Studierende ist es eine zeitliche Herausforderung, beides unter einen Hut zu bekommen. Eine Petition der Jungfreisinnigen Basel-Stadt und Baselland will berufstätigen Studierenden unter die Arme greifen. Die Jungpartei fordert eine Podcast-Pflicht für Vorlesungen der Universität Basel und der Fachhochschule Nordwestschweiz. Vorlesungen sollen demnach aufgezeichnet und allen Studierenden zur Verfügung gestellt werden.
Dies soll vor allem jenen Studierenden helfen, die aus beruflichen Gründen nicht an den Vorlesungen präsent sein können. «Reine Präsenzvorlesungen sind nicht mehr zeitgemäss», so Alexandra Leake, Präsidentin der Jungfreisinnigen Basel-Stadt. «Viele Studierende müssen sich das Studium selbst finanzieren. Eine Podcast-Pflicht würde sicherstellen, dass diese Studierenden keine wichtigen Inhalte verpassen.»
Während Corona hätten sich Onlinevorlesungen und Podcasts als Alternativen zu Präsenzveranstaltungen bewährt. Es sei «schade», dass es solche Möglichkeiten in vielen Vorlesungen nicht mehr gebe. «Viele Arbeitgeber erwarten, dass Studierende schon während des Studiums praktische Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln.» Dafür müsse die Universität Spielraum bieten.
«Schallende Ohrfeige» für Berufstätige
Bei der Uni Basel findet die Forderung wenig Anklang. «Die Universität Basel versteht sich als Präsenzuniversität und geht davon aus, dass Studierende die Lehrveranstaltungen besuchen», sagt Uni-Mediensprecher Matthias Geering auf Anfrage dieser Redaktion. Die Idee, während Vorlesungen einer bezahlten Arbeit nachzugehen, könne nicht als «wünschenswerter Normalfall» angesehen werden. «Das wäre der erste Schritt Richtung Fernuniversität», so Geering.
Die Jungfreisinnigen sind verärgert. Die Aussagen der Universität Basel seien eine «schallende Ohrfeige» für berufstätige Studierende, schreiben die Jungpolitiker in einer Medienmitteilung. Die Aussagen würden von einem fehlenden Verständnis für die Lebenssituation vieler Studentinnen und Studenten zeugen. «Viele erwerbstätige Studierende gehen nicht aus reinem Spass einem Beruf nach. Dies kommt oft von der Notwendigkeit her, sich den Lebensunterhalt finanzieren zu müssen.»
Für eine Petition wurden, Stand Freitagnachmittag, 179 Unterschriften gesammelt. Ziel sind 200 Unterschriften. Die Petition soll den Regierungen der Kantone Basel-Stadt und Baselland persönlich übergeben werden.
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