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US-Bundesstaat Maryland Schiff zerstört Brücke in Baltimore: 6 ...

USBundesstaat Maryland Schiff zerstört Brücke in Baltimore 6
Nach dem Zusammenbruch der Francis-Scott-Key-Brücke in Baltimore wird nach ins Wasser gestürzten Personen gesucht.
  • In Baltimore im US-Bundesstaat Maryland ist die mehrspurige Autobrücke Key Bridge teilweise zusammengebrochen, nachdem ein Frachtschiff einen Pfeiler der Brücke gerammt hatte.
  • Nach Angaben der Schiffsbesatzung hatte es ein Problem mit der Stromversorgung gegeben, das Schiff verlor plötzlich den Antrieb.
  • Mehrere Fahrzeuge sind nach Angaben der Rettungskräfte ins Wasser gestürzt.
  • Rettungskräfte suchen weiterhin nach Personen, die ins Wasser gestürzt sein könnten. Zwei Personen wurden mittlerweile gerettet, sechs weitere werden vermisst.

Bei den Vermissten handelt es sich um Bauarbeiter, welche zum Zeitpunkt des Einsturzes auf der Brücke arbeiteten. Man gehe davon aus, dass sechs weitere Vermisste angesichts der Wassertiefe und der seit dem Einsturz verstrichenen Zeit gestorben seien. Das gab ein leitender Angestellter des Bauunternehmens bekannt.

Gegen 1:30 Uhr in der Nacht (Ortszeit) seien erste Notrufe eingegangen, berichteten die «New York Times» und der Sender CBS News unter Berufung auf die Küstenwache und die Feuerwehr.

Lieferkettenprobleme drohen

Der Einsturz der Autobrücke hat nach Angaben von US-Verkehrsminister Pete Buttigieg auch wirtschaftliche Folgen. Man stelle sich wegen der Bedeutung des dahinter liegenden Hafens schon jetzt auf Lieferkettenprobleme ein, «von denen wir wissen, dass sie kommen werden», sagte Buttigieg bei einer Pressekonferenz vor Ort. Diese beträfen dann nicht nur die Region um Baltimore, «sondern die gesamte US-Wirtschaft».

Die zuständige Hafenbehörde hatte den Schiffsverkehr nach dem Vorfall bis auf Weiteres ausgesetzt. Der Hauptteil des Hafens liegt nach Angaben Buttigiegs hinter der eingestürzten Brücke. Nach Angaben von US-Präsident Joe Biden handelt es sich um eine der wichtigsten maritimen Anlaufstellen der USA – insbesondere für den Import und Export von Autos und Kleinlastern. Demnach werden rund 850'000 Fahrzeuge pro Jahr über den Hafen von Baltimore verschifft. Rund 15'000 Arbeitsplätze hängen davon ab.

Gouverneur ruft Notstand aus

Der Frachter hat eine der Stützen der Brücke gerammt, wodurch die Fahrbahn an mehreren Stellen auseinanderbrach und ins Wasser stürzte. Das Schiff fing Feuer, es entstand dicker, schwarzer Rauch. Der Gouverneur von Maryland, Wes Moore, hat nach dem Einsturz der Brücke den Notstand im US-Bundesstaat ausgerufen.

Die vorläufige Untersuchung deute auf einen Unfall hin, sagte der Gouverneur. Es gebe keine glaubwürdigen Hinweise auf Terrorismus. Nach Angaben der Besatzung habe es ein Problem mit der Stromversorgung gegeben.

Autobrücke bricht abrupt ab, dahinter sieht man Stahlteile abgebrochen daneben liegen. 1 / 8
Die Hafenbehörde hat den Schiffsverkehr bis auf Weiteres ausgesetzt. AP Photo/Steve Ruark
vorne eingestürtzte Stahlbrücke, direkt dahinter Schiff mit gelben, braunen und weissen Containern 2 / 8
Ein Containerschiff rammte eine der Stützen der Brücke. Keystone / EPA / IM LO SCALZO
Totale auf eine zerstörte Brücke 3 / 8
Die Francis-Scott-Key-Brücke in Baltimore stürzte in der Nacht (lokale Zeit) ein. Reuters/Harford County MD Fire & EMS
Foto in der Nacht, vorne Wasser und Boote, hinten Rettungsfahrzeuge und Personen in Feuerwehrmontur 4 / 8
Rettungsaufgebot bei der Autobrücke: Auch Taucher sind im Einsatz. Keystone / EPA / JIM LO SCALZO
Rot schimmernde Brückenteile im Wasser bei Nacht. 5 / 8
Die Brückenteile schwimmen im Wasser. Keystone
Bild aus der Vogelperspektive vom Unglücksort. 6 / 8
Von oben wird das Ausmass der Zerstörung sichtbar. Keystone
Feuerwehrleute auf einem Schlauchboot. 7 / 8
Rettungsteams auf dem Weg zur Unfallstelle. Keystone
Brückenteile kommen auf dem Frachter zu liegen. 8 / 8
Die Kraft des Schiffs wird sichtbar: Kaum ein Kratzer hat der Zusammenstoss mit der Brücke hinterlassen. Keystone

Offiziellen Angaben zufolge hat die Besatzung kurz vor dem Zusammenstoss ein Notsignal abgesetzt. Laut Wes Moore konnten Beamte dank des Notsignals den Verkehr stoppen, damit nicht noch mehr Autos auf die Brücke fuhren.

US-Präsident Biden kündigt Unterstützung an

Nach dem Brückeneinsturz hat US-Präsident Joe Biden weitreichende finanzielle Unterstützung angekündigt. «Ich beabsichtige, dass die Bundesregierung die gesamten Kosten für den Wiederaufbau dieser Brücke übernimmt», sagte er bei einer Pressekonferenz in Washington. «Und ich erwarte, dass der Kongress meine Bemühungen unterstützt.» 

Er habe Marylands Gouverneur Wes Moore versprochen, jegliche Massnahmen zu ergreifen, um die Brücke wieder zu errichten und den Hafen von Baltimore, der gleich hinter der Francis Scott Key Bridge liegt, «so schnell wie menschlich möglich» wieder zu öffnen. Zuvor hatte die zuständige Hafenbehörde den Schiffsverkehr dort bis auf Weiteres ausgesetzt. 

Sechs Personen vermisst

Die Zahl der Vermissten sei vorläufig und könne noch steigen, hiess es. Nach Angaben der Feuerwehr wurden bisher zwei Menschen aus dem Wasser gerettet. Eine Person sei in ernstem Zustand in ein Spital gebracht worden, sagte der Feuerwehrchef von Baltimore. Nach mindestens sechs weiteren Menschen werde weiterhin gesucht, doch die Hoffnung, diese noch lebend zu bergen, schwinden.

Fünf Fahrzeuge seien unter Wasser identifiziert worden, darunter drei Autos und ein Betonmischer. Ob sich in den Fahrzeugen Menschen befanden, teilten die Behörden zunächst nicht mit.

Die tiefen Luft- und Wassertemperaturen böten Grund zu grosser Sorge, nicht nur in Bezug auf die Verunglückten, sagte der Sprecher von Baltimores Feuerwehr, Kevin Cartwright, dem Sender CNN. «Das kann eine Sorge und ein Risiko für unsere Taucher darstellen.»

Es gebe keine Verletzten auf dem Schiff, hiess es am Dienstagmorgen (Ortszeit) in einer Mitteilung, die der «New York Times» vorlag. Unter der Flagge Singapurs sollte das Schiff «Dali» von Baltimore nach Sri Lanka fahren, berichteten «New York Times» und CBS News unter Berufung auf die Küstenwache.

Seit 1977 im Dienst

Die Francis Scott Key Bridge führt über den Hafen der Metropole im Nordosten der USA. Sie ist nach Angaben der Verkehrsbehörde Maryland mehr als 2.5 Kilometer lang und hat vier Fahrspuren. Sie überspannte den Patapsco River und war eine wichtige Verkehrsader, die zusammen mit dem Hafen von Baltimore ein Drehkreuz für den Schiffsverkehr an der Ostküste ist. Sie wurde 1977 eröffnet.

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