Schweden streicht Zuschüsse für russisch-orthodoxe Kirche
Die russisch-orthodoxe Kirche in Schweden wird in diesem Jahr keine staatlichen Zuschüsse erhalten. Das berichtete das öffentlich-rechtliche Fernsehen „Sveriges Television“ unter Berufung auf die Agentur für die Unterstützung von Religionsgemeinschaften.
Grund für die Entscheidung sind Sicherheitsbedenken. Laut dem schwedischen Inlandsnachrichtendienst Säpo (Sicherheitspolizei) hatten Vertreter der Kirche Kontakt zu Personen, die für russische Sicherheits- und Nachrichtendienste arbeiten, und erhielten mehrfach „erhebliche Finanzmittel“ vom russischen Staat. Darüber hinaus sollen die Kirchenvertreter die russische Invasion in der Ukraine unterstützt haben.
Nach Einschätzung der Sicherheitspolizei nutzt der russische Staat die Kirche auch als Plattform in Schweden für „nachrichtendienstliche und andere sicherheitsgefährdende Aktivitäten“. Diese bedrohten die Sicherheit Schwedens.
Die russisch-orthodoxe Kirche in Schweden erhält seit 2015 staatliche Subventionen. In den Jahren 2020 bis 2022 waren es insgesamt umgerechnet rund 66.000 Euro. Die fünf russisch-orthodoxen Gemeinden in Schweden, die dem Moskauer Patriarchat unterstehen, haben rund 2.000 Mitglieder.
Der schwedische Sicherheitsexperte Patrik Oksanen forderte die russisch-orthodoxe Kirche in Schweden auf, mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill zu brechen, der den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine unterstützt. Oksanen ist Mitglied der Königlich-Schwedischen Akademie der Militärwissenschaften.