Abnehmspritze Wegovy – Mehrkosten in Millionenhöhe erwartet
Publiziert13. März 2024, 08:36
Wegovy: Kassen zahlen Abnehmspritze – Hunderte Millionen Mehrkosten
Seit diesem Monat übernehmen die Krankenkassen auch die Kosten für die Abnehmspritze Wegovy. Das dürfte kräftig auf die Prämien schlagen.
Darum gehts
Mit Wegovy wird nach Ozempic und Saxenda eine weitere medikamentöse Abnehm-Methode von der Krankenkasse bezahlt.
Damit dürften Engpässe bei der Versorgung von Diabetikern mit Ozempic seltener werden.
Allerdings schlagen die Abnehmkuren per Spritze kräftig auf die Gesundheitskosten.
In der Schweiz sind laut Schätzungen des BAG elf bis 13 Prozent der Erwachsenen stark übergewichtig, also fast jeder siebte. Und Menschen mit zu vielen Pfunden auf den Rippen greifen zunehmend zu medikamentösen Methoden, um ihr Gewicht nach unten zu korrigieren, sprich: Sie lassen sich Abnehmspritzen verschreiben, die sie sich mit einem sogenannten Pen selbst verpassen können.
Bis dato griffen Adipöse oft zu Ozempic, einem Präparat, das eigentlich für Zuckerkranke entwickelt wurde, aber auch den Appetit hemmt. Die Folge: Weil sich immer mehr Personen für die einfache Abnehm-Methode per Spritze entschieden, wurde das Medikament für Diabetikerinnen und Diabetiker knapp – es kam zu Engpässen in der Versorgung.
Nun könnte sich die Lage entspannen, denn wie SRF berichtet, kommen die Krankenkassen neu auch für Wegovy auf. «Es ist davon auszugehen, dass in Zukunft bei der Behandlung von starkem Übergewicht Saxenda und Wegovy verschrieben werden und nicht mehr Ozempic», wird Gabriela Giacometti vom Bundesamt für Gesundheit zitiert. Ein Rezept bekommen gemäss dem Bericht nur Personen mit starkem oder sehr starkem Übergewicht. Zudem müssen sie sich verpflichten, zusätzlich eine Diät einzuhalten und Sport zu treiben. Als Lifestyle-Medi für leicht übergewichtige Personen seien die Präparate nicht gedacht.
Die Freigabe von Wegovy dürfte allerdings die Kassen weiter belasten. Eine Behandlung kommt monatlich auf rund 190 Franken zu stehen. Giacometti erwartet deshalb rund 100 Millionen höhere Kosten für die Grundversicherung. Doch andere Experten sehen es dramatischer: Matthias Müller vom Krankenkassenverband Santésuisse rechnet mit mindestens 300 Millionen Mehrbelastung für die Kassen, «wenn nur schon zwei Prozent aller Erwachsenen Wegovy einnehmen». Damit seien die Arztkosten noch nicht einmal eingerechnet.
Positiv ins Gewicht fallen dürfte allerdings, dass «dünnere» Menschen weniger an Folgekrankheiten wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkte, Diabetes oder sogar Krebs leiden. Entsprechende Studien bestätigen dies.
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(trx)