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Wahlen 2019 – die Parlamentswahlen im Liveticker

Wahlen 2019  die Parlamentswahlen im Liveticker
Die Grünen gewinnen im Nationalrat 17 Sitze. Mit dem Schwung dieses Triumphs in historischem Ausmass bringen sie sich prompt für den Bundesrat ins Gespräch. Auch die Grünliberalen erhalten neun zusätzliche Sitze. Die SVP als grösste Verliererin büs

In Genf hat bei den Ständeratswahlen keiner der Kandidierenden im ersten Wahlgang das absolute Mehr erreicht. Die Grüne Lisa Mazzone lag vor dem Sozialdemokraten Carlo Sommaruga an der Spitze. Der Freisinnige Hugues Hiltpold lag abgeschlagen auf dem dritten Platz. Im Nationalrat haben die Grünen zwei Sitze hinzugewonnen. Je einen Sitzgewinn verbuchten die Grünliberalen und die Linksaussenpartei Ensemble à Gauche. Verloren haben SP und FDP sowie die Protestpartei Mouvement Citoyen Genevois (MCG), die künftig nicht mehr in der Grossen Kammer in Bern vertreten sein wird.

Der Kanton Bern gehört zu den Kantonen, die aufgrund der Bevölkerungsentwicklung einen Sitz in der grossen Kammer verliert. Das ändert allerdings nichts daran, dass auch hier die beiden grünen Parteien zu den grossen Gewinnern gehören. Die GP gewinnt zwei Sitze dazu, die GLP einen Sitz. Die Zugewinne gehen allerdings zum Teil auf Kosten der SP, die gleich zwei Sitze verliert. Abgewählt wurden Adrian Wüthrich und Corrado Pardini. Dafür schafft die frühere Juso-Präsidentin Tamara Funiciello den Einzug. Die SVP verliert zwei Sitze, Manfred Bühler wird abgewählt. Bei der BDP, die einen Sitz verliert, schafft es Heinz Siegenthaler nicht, dafür wird Beatrice Simon gewählt. Die FDP kann ihre beiden Sitze verteidigen, während die EDU sogar einen Sitzgewinn verzeichnet.

SP-Präsident Christian Levrat meint zu den Verlusten seiner Partei: «Wir tragen halt nicht Grün im Namen.»

Die grüne Welle hat die Schweiz voll erfasst, sagt FDP-Präsidentin Petra Gössi im NZZ-Interview. Trotzdem hätten die Grünen vorerst keinen Anspruch auf einen Bundesratssitz:

Kathrin Bertschy von Alliance F nimmt Stellung zum Frauenanteil im National- und Ständerat. Sie meint im NZZ-Interview: «Die Parteien sind auch in der Pflicht Aufbauarbeit zu leisten.»

SVP-Parteipräsident Albert Rösti gibt sich im Videointerview selbstkritisch beim Klimathema: «Wir hätten unsere Massnahmen für eine intakte Umwelt früher kommunizieren sollen.» Doch er betont, die SVP bleibe die stärkste Partei der Schweiz:

In Basel erobern die Grünliberalen erstmals einen Nationalratssitz: Die Bildungspolitikerin Katja Christ erobert den Sitz der SVP. Deren Nationalrat Sebastian Frehner wurde abgewählt. Christ hatte sich mit einer geschickten Strategie bei den Listenverbindungen einen entscheidenden Vorteil verschafft. Für ihn kommt das baselstädtische Resultat einem Schlag in die Magengrube gleich. Seine Partei verzeichnet einen Absturz um sechs Prozent und erreicht noch einen Wähleranteil von 11,5 Prozent. Die SP hält ihre zwei Sitze, wobei Mustafa Attici auf die abtretende Silvia Schenker folgt. Wiedergewählt wurden ausserdem Christoph Eymann von den Liberaldemokraten (ldp.), die im Bundeshaus mit der FDP politisiert. Wiedergewählt wurde ausserdem die Grüne Sibel Arslan.

Die Grünen haben bei den Nationalratswahlen einen historischen Sieg errungen. Gemäss Hochrechnung gewinnen sie 16 Sitze und kommen neu auf 27 Sitze. Trotz dieses Erdrutschsiegs bleibt der Nationalrat bürgerlich dominiert. In einigen Kantonen gehen die Gewinne der Grünen nämlich auf Kosten der SP. Diese muss den Verlust von 4 Sitzen hinnehmen und kommt noch auf 39 Sitze. Bleibt es dabei, verfügt das linke Lager aus SP und Grünen über rund einen Drittel der Stimmen im 200-köpfigen Nationalrat. Im Ständerat haben die Grünen Chancen auf fünf Sitze.

Das Zünglein an der Waage wird die CVP bleiben. Diese verliert laut der dritten Hochrechnung 3 Sitze und kommt noch auf 25 Sitze. Diese Rolle könnte aber vermehrt auch der GLP zukommen.

Die Neuenburger SVP verliert nach 16 Jahren ihren einzigen Sitz im Nationalrat. Links-Grün erobert insgesamt drei Sitze, die FDP hält ihren einzigen Sitz.

Zur Situation der BDP, die nach den nationalen Wahlen keine eigene Fraktion mehr stellen kann, meint deren Präsident Martin Landolt im Interview mit der NZZ: «Das hinterlässt eine gewisse Ratlosigkeit.»

Marie-Claire Graf, eine der Organisatorinnen der Klima-Demos, nimmt gegenüber der NZZ ebenfalls Stellung zu Ausgang der Klima-Wahl:

GLP-Präsident Jürg Grossen plädiert im NZZ-Interview für Gespräche über eine Neuzusammensetzung des Bundesrats:

Die CVP wird bei den Nationalratswahlen im Wallis einen ihrer vier Sitze verlieren. Auch wenn die Ergebnisse der Städte im Unterwallis noch nicht vorliegen, steht bereits fest, dass die Grünen erstmals einen Parlamentssitz gewinnen werden. Das Rennen wird Christophe Clivaz machen, der das beste Resultat seiner Partei erzielte. Im Oberwallis schaffte nur Philipp Matthias Bregy (cvp.) die Wiederwahl. Hingegen wird Thomas Egger (csp.) aller Voraussicht nach sein Mandat verlieren, trotz eines guten persönlichen Resultats. Der christlichsoziale Flügel im Oberwallis erhielt zu wenige Stimmen, um seinen Sitz in Bern zu verteidigen.

Im bürgerlichen Kanton Bern liegen bei den Ständeratswahlen zwei linke Kandidaten vorne: Das beste Resultat erzielte der bisherige Ständerat Hans Stöckli mit 122'263 Stimmen, gefolgt von der grünen Parteipräsidentin Regula Rytz. Sie liegt mit 119 960 Stimmen ganz knapp vor Werner Salzmann von der SVP (119630 Stimmen). Mit klarem Abstand folgt die Berner Finanzdirektorin Beatrice Simone (bdp.). Damit zeichnet sich ab, dass die BDP ihren einzigen Ständeratssitz verliert.

Im Kanton Thurgau schnappen die Grünen der FDP deren Nationalratssitz weg. Leidtragender ist Hansjörg Brunner, der nach zwei Jahren als FDP-Nationalrat bereits wieder abgewählt wird. Gewählt wird Grünen-Präsident Kurt Egger. Die SVP kann als stärkste Partei im Thurgau den Besitzstand wahren und ihre drei Sitze verteidigen. Für den zurückgetretenen Markus Hausammann rückt Kantonsrat Manuel Strupler nach. CVP und SP behalten jeweils ihren Sitz.

Im Kanton Schaffhausen bleiben Überraschungen aus: Nach den beiden Ständeräten Hannes Germann (svp.) und Thomas Minder (parteilos) sind auch die beiden bisherigen Nationalräte Thomas Hurter (svp.) und Martina Munz (sp.) sicher wiedergewählt worden. Die Listen von SVP (35,4 Prozent) und SP (25 Prozent) erhalten mit grossem Abstand am meisten Stimmen aller Parteien.

Für die ausländischen Medien sind die Wahlen in der Schweiz meist von eher mässigem Interesse. Immerhin hat die Süddeutsche festgestellt, dass sich beim südlichen Nachbarn etwas tut.

Die Ständeratswahlen im Kanton Waadt sind ausgezählt: Überraschend macht Adèle Thorens von den Grünen das beste Resultat, knapp vor SP-Vertreterin Ada Marra. Der bisherige Olivier Français (FDP) hat fast 20'000 Stimmen weniger gemacht. Die Sache ist aber noch nicht gegessen – vor vier Jahren holte Français im zweiten Wahlgang einen Rückstand auf.

In der Elefantenrunde bei TV SRF spricht die Grüne Regula Rytz von einem Erdrutschsieg ihrer Partei. Nun stelle sich tatsächlich die Frage nach einem grünen Bundesratssitz, der heutige Bundesrat «passt nicht mehr». Rytz spricht sich auf Nachfrage für einen Angriff auf den Sitz der FDP aus.

FDP-Chefin Petra Gössi kontert, es sei jetzt nicht der Moment, «alles über den Haufen zu werfen». Das Wahlergebnis der Grünen müsse erst wiederholt werden, bevor es Zeit sei, dieses Thema anzugehen. Für SP-Präsident Christian Levrat ist demgegenüber klar, dass die Frage nach einem grünen Bundesratssitz spätestens «bei der nächsten Vakanz» diskutiert werden muss. Solange die Zusammensetzung des Ständerates nicht bekannt sei, mache diese Debatte keinen Sinn, findet demgegenüber CVP-Präsident Gerhard Pfister.

Mit dem Schwung eines historischer Sitzgewinne stellen die Grünen Ansprüche für eine Vertretung in der Landesregierung. «Wenn wir die CVP überholen, muss man sich Gedanken über den Bundesrat machen», sagt die Parteipräsidentin Regula Rytz im Interview mit der NZZ.

Im Kanton Luzern wurden gleich zwei amtierende Nationalräte abgewählt, weil ihre Partei je einen Sitz verliert. Felix Müri von der SVP und FDP-Mann Peter Schilliger müssen ihre politischen Karriere in Bern zumindest vorläufig beenden. Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, dass Luzern nur noch neun statt wie bisher zehn Vertreter im Nationalrat stellen kann. Zum anderen ist ihre Abwahl auch dem schlechten Abschneiden ihrer jeweiligen Partei geschuldet. In Luzern kommt es aber auch zu einem Comeback. Roland Fischer (glp.), der vor vier Jahren abgewählt wurde, profitiert vom Höhenflug seiner Partei und kehrt ins Bundeshaus zurück. Zu den Gewinnern gehört auch die CVP, die entgegen der Prognosen der meisten Experten ihre drei Sitze halten konnten. Für einen Sitzgewinn der Grünen oder der SP reichte es nicht.

FDP-Fraktionschef Beat Walti sieht im Interview mit der NZZ trotz den Gewinnen bei den Grünen keinen Grund über eine neue Zusammensetzung des Bundesrats zu diskutieren.

CVP-Präsident Gerhard Pfister gibt im Interview mit der NZZ eine erste Einschätzung des Wahlergebnisses ab: «Wir hatten jetzt vier Jahre lang eine Blockade vom rechten Block, ich hoffe, dass jetzt nicht die Blockade von links anfängt!»

Im Kanton Freiburg droht dem bisherigen SVP-Nationalrat Jean-François Rime die Abwahl. Laut SRG-Hochrechnung gewinnen die Grünen einen Sitz auf Kosten der SVP. Demnach dürfte die SP ihre beiden Sitze verteidigen. Auch die CVP hält laut SRG-Hochrechnung ihre beiden Sitze. Die FDP wiederum dürfte ihren einzigen Sitz verteidigen.

Offenbar gibt es doch keine Rekord-Stimmbeteiligung, wie da und dort spekuliert wurde: Weniger Personen als vor vier Jahren dürften sich an der Wahl beteiligt haben. Die SRG-Hochrechnung geht von 47,3 Prozent Wahlbeteiligung aus. Das wären rund 1,2 Prozentpunkte weniger als 2015. Damals gingen 48,5 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne.

Die Linke verteidigt die Basler Regierungsmehrheit: Tanja Soland (sp.) ist zur Nachfolgerin von Regierungsrätin Eva Herzog gewählt worden. Die Bürgerlichen hatten mit ihrem Versuch, die linke Mehrheit im Stadtkanton anzugreifen nicht den Hauch einer Chance – Soland wurde überraschend bereits im ersten Wahlgang gewählt. Sie erzielte fast doppelt so viele Stimmen wie Nadine Gautschi von der FDP.

Die Sensation ist perfekt im Kanton Neuenburg: Die Grünen erobern – auf Kosten der SP – einen Sitz im Ständerat. Das Rennen macht Céline Vara, die bisher erst auf kantonaler Ebene politisiert hat und noch vor wenigen Wochen ihre Chancen bei der Ständeratswahl selbst für praktisch inexistent erachtet hat. Auch im Nationalrat sind die Grünen auf bestem Weg dazu, einen Sitz zu holen. Und zwar nicht auf Kosten der «Partei der Arbeit», wie erwartet worden war, sondern zulasten der SVP. FDP und SP dürften gemäss der letzten Hochrechnung weiterhin je einen Sitz halten.

Der Zürcher Nationalrat Balthasar Glättli nimmt die Gewinne der Grünen fast ungläubig zur Kenntnis: «Das hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht geglaubt».

Die Nationalratsdelegation des Kantons Aargau wird durchgeschüttelt. Erwarteter Verlierer ist die SVP, die einen ihrer bisherigen sieben Sitze verliert. Nicht gerechnet hatte man jedoch mit dem schlechten Abschneiden der Freisinnigen, die nur noch zwei Vertreter nach Bern schicken. Bitter ist der Verlust für die BDP, bei der Bernhard Guhl abgewählt wurde. Einen zusätzlichen Sitz erobert das linke Lager, wo die SP triumphiert. Die Grünen bleiben bei einem Sitz. Eher überraschend kommen die Sitzgewinne für die CVP, die zwei Vertreterinnen in den Nationalrat schickt. Jubeln darf auch die EVP, die einen Sitz holt.

Umsturz im Kanton Graubünden: Nach Vorliegen auch der Endergebnisse aus Chur ist klar, dass die SVP ihren zweiten Nationalratssitz doch nicht verteidigen kann. Heinz Brand, der in zwei Jahren den Nationalrat hätte präsidieren soll, ist abgewählt. Magdalena Blocher-Martullo bleibt im Nationalrat. Die SP legt einen Sitz zu und kommt auf zwei Sitze. Die BDP sackt ab und verliert ihren Sitz an die FDP, die Anna Giacometti nach Bern schickt, die Gemeindepräsidentin des vom Bergsturz betroffenen Bregaglia.Die CVP behält ihren von Martin Candinas gehaltenen Sitz.

Im Kanton Basel-Landschaft kommt es bei den Ständeratswahlen zu einem zweiten Wahlgang. Zwar machte FDP-Nationalrätin Daniela Schneeberger mit 26536 Stimmen das beste Resultat, doch verpasst sie das absolute Mehr (38496) deutlich. Und: Die Konkurrenz der linken Parteien schnitt ebenfalls gut ab. Nationalrätin Maya Graf von den Grünen erzielte 22986 und liegt damit ganz klar knapp vor Eric Nussbaumer von der SP mit 22519 Stimmen. Nussbaumer hatte bereits vor den Wahlen seinen Rückzug für den Fall angekündigt, dass er hinter Graf liegt. Addiert man die Zahlen von Graf und Nussbaumer wird klar, dass die Chancen gut sind. Im Nationalrat kommt es dagegen zu keiner Verschiebung, obwohl auch hier die grünen Parteien zulegen. Alle Bisherigen traten wieder an und werden bestätigt.

Zu den Verlusten der FDP erklärte Fraktionschef Beat Walti gegenüber der NZZ: «Wenn die FDP als grüne liberale Kraft wahrgenommen worden wäre, hätten wir besser abgeschnitten. Wir haben das Thema Umwelt lange liegen gelassen. Das muss sich ändern auch im Hinblick auf die nächsten Wahlen. Wir müssen daran arbeiten, in diesem Thema mit liberalen Antworten glaubwürdig zu sein, denn unsere Basis hat positiv reagiert. Die Verluste der SP und die Gewinne der GLP deuten zudem darauf hin, dass viele Wählerinnern und Wähler auch bei der Umwelt keine sozialistischen, sondern liberale Antworten wollen.»

Sesselrücken auch im Kanton St.Gallen: Die Grünen und die Grünliberalen ergattern je einen Sitz, dies auf Kosten der SVP und der CVP. Die SVP verliert einen Stimmenanteil von vier Prozent, bleibt mit vier Sitzen aber deutlich stärkste Partei. Je zwei Sitze haben künftig die CVP, die FDP und die SP, je einen Sitz die GPS und die GLP. Besonders interessant sind die personellen Rochaden innerhalb der SVP: Neu in den Nationalrat zieht Esther Friedli ein, die Lebenspartnerin von Toni Brunner. Abgewählt werden der Rorschacher Stadtpräsident Thomas Müller und Barbara Keller-Inhelder.

Ganz knapp hat die FDP einen Totalabsturz im Kanton Zug verhindern können. Bei den Ständeratswahlen schaffte CVP-Mann Peter Hegglin (19'909 Stimmen) mehr oder weniger problemlos die Wiederwahl. Es kommt zu einem zweiten Wahlgang, in dem sich Matthias Michel (fdp.) und Heinz Tännler (svp.) duellieren werden. Michel konnte Tännler nur um 83 Stimmen distanzieren. Sollte sich Finanzdirektor Tännler im zweiten Wahlgang vom 17. November durchsetzen, würden die Freisinnigen in Zug keinen nationalen Parlamentarier mehr stellen. Michels Chancen sind jedoch intakt.

Die Grüne Welle scheint auch das Tessin zu erfassen: Laut einer RSI-Hochrechnung ist es wahrscheinlich, dass die Tessiner Grünen erstmals einen Nationalratssitz erobern. Verliererin wäre in diesem Fall die CVP. Laut Hochrechnung verliert die CVP im Kanton Tessin im Vergleich zu den Wahlen 2015 gut drei Prozent Wähleranteil, während die Grünen um gut acht Prozent zulegen. Noch deutlicher verliert gemäss der Hochrechnung die Lega (-4,8 Prozent). Sie profitiert jedoch von der Listenverbindung mit der SVP.

Ein Hinweis, falls Sie nach der ersten Hochrechnung etwas Verschnaufen möchten: Für den NZZ-Podcast «7× die Schweiz» haben wir im Hinblick auf die Wahlen 7 Menschen aus 7 Regionen der Schweiz besucht. Zum Beispiel die Appenzeller Vorzeige-Unternehmerin Gabriela Manser. Sie wurde dank einer Limonade so gut wie über Nacht zu einer der bekanntesten Unternehmerinnen der Schweiz. Im Podcast spricht sie über das Frausein in Appenzell, den Wert der Heimat und Umwege in der Karriere. Diese und andere Folgen finden Sie auf Spotify, Apple Podcasts oder Google Podcasts.

Für die FDP bahnt sich in Zug ein Debakel an. Die Freisinnigen drohen ihre beiden Sitze im nationalen Parlament zu verlieren. Der Nationalratssitz, der durch den Rücktritt von Bruno Pezzatti frei wurde, ist schon einmal weg. Erobert wird er durch die Grünen, für die neu die ehemalige Regierungsrätin Manuela Weichelt-Picard in den Nationalrat einzieht. Weichelt ist die erste Bundesparlamentarierin aus dem Kanton Zug überhaupt. Problemlos haben CVP-Präsident Gerhard Pfister und SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi die Wiederwahl geschafft.

Das Ausmass der Verschiebungen sei sehr gross, sagte Lukas Golder vom Forschungsinstitut gfs.bern bei SRF: Das sei ein «unglaublicher Aufstieg» der Grünen. Einen Zuwachs von über 5 Prozentpunkten gebe es in der Schweiz selten. Golder konstatierte ausserdem, dass es nun hinter der SVP einen Vierkampf gebe, und ausserdem auch die GLP noch im Aufstieg begriffen sei. Das sei «ein neues Muster».

In einer Stellungnahme zur ersten Hochrechnung bei TV SRF zeigt sich der grüne Fraktionspräsident Balthasar Glättli extrem glücklich darüber, dass das grüne Thema nun endlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. FDP-Fraktionschef Beat Walti ist seinerseits der Meinung, dass seine Partei mit einem blauen Auge davongekommen sei. Und Adrian Amstutz, Wahlkampfleiter der SVP, vertritt die Ansicht, dass die Verluste seiner Partei angesichts des starken Gegenwindes, dem die SVP ausgesetzt gewesen sei, einigermassen in Grenzen geblieben seien.

Der aktuelle Thurgauer Regierungspräsident Jakob Stark zieht für die SVP in den Ständerat ein. Er ersetzt den zurückgetretenen Roland Eberle. Stark bleibt mit 37'913 Stimmen über dem absoluten Mehr. Das beste Resultat erzielt die Bisherige Brigitte Häberli-Koller (cvp.) mit 43'434 Stimmen, die unbestritten war. Die Kandidierenden von SP, GPS und GLP bleiben chancenlos und erreichen jeweils weniger als die Hälfte der Stimmen von Stark.

In den Kantonen wird schon lange mitgefiebert und diskutiert, im Bundeshaus war bisher wenig los. Vor allem die voraussichtlichen Wahlsieger markieren nun jedoch Präsenz im politischen Machtzentrum: Für die Grünen beantwortet Fraktionschef Balthasar Glättli in der Wandelhalle erste Fragen von Schweizer und internationalen Medien, für die Grünliberalen übernimmt das Parteipräsident Jürg Grossen. Der Frage, ob die beiden Parteien gemeinsam einen Bundesratssitz fordern werden, weicht Grossen bisher noch aus.

Im Kanton Basel-Stadt verzögert sich die Auszählung der Wählerstimmen. Die Staatskanzlei hat soeben darüber informiert, dass das definitive Resultat bei den Ständeratswahlen erst um 17 Uhr statt um 15 Uhr 30 bekannt wird.

Ob es bei der Auszählung bei den Nationalratswahlen ebenfalls später wird, ist nicht klar. Grund für die Verzögerung ist der grosse Andrang von Stimmenden in letzter Minute. Die Staatskanzlei twitterte heute morgen ein Bild mit einer langen Schlange vor dem Rathaus. Bei den brieflich Stimmenden liegt die Beteiligung leicht unter jener von 2015.

Die beiden bisherigen St.Gallischen Ständeräte Benedikt Würth (cvp.) und Paul Rechsteiner (sp.) gehen mit sehr guten Resultaten in den zweiten Wahlgang. Wie erwartet ist ein solcher nötig, doch bleibt Würth nur knapp unter dem absoluten Mehr. Die beiden stärksten von fünf Herausforderern, Roland Rino Büchel (svp.) und Marcel Dobler (fdp.), bleiben deutlich hinter Würth und auch Rechsteiner zurück.

Im Kanton Neuenburg bahnt sich bei der Ständeratswahl eine faustdicke Überraschung an: Die Grünen könnten den zweiten Sitz auf Kosten der SP erobern – dabei schien die FDP/SP-Vertretung gesetzt. Noch fehlen aber die Resultate der Stadt Neuenburg.

Bei den Ständeratswahlen zeichnet sich im Kanton Schwyz ein spannender zweiter Wahlgang ab. Diesem muss sich Alex Kuprecht nicht mehr stellen, schaffte doch das SVP-Urgestein die Bestätigung im ersten Wahlgang. Dahinter liefern sich sein Parteikollege Pirmin Schwander (21'340) und CVP-Mann Othmar Reichmuth (21'234) einen Zweikampf. Die beiden Schwergewichte gehen als Favoriten in den zweiten Wahlgang vom 17. November. Enttäuschend abgeschnitten hat Kaspar Michel (fdp.), der im ersten Wahlgang nur auf 15'369 Stimmen kam und damit das Duell gegen seinen Regierungskollegen Reichmuth klar verloren hat.

Kleiner Zwischenfall in Genf: Während der TV-Livesendung im Wahlzentrum ist plötzlich Chorgesang zu hören - er kommt von der Gruppe «Extinction Rebellion». Prompt wird ihr Wortführer in die TV-Runde geholt - auch, weil ein normales Gespräch sonst kaum mehr möglich gewesen wäre. Seine Botschaft: Es brauche zivilen Ungehorsam, um auf den Klimanotstand aufmerksam zu machen.

Im Kanton Freiburg wird die Ständevertretung erst im zweiten Wahlgang am 10. November bestimmt. Am meisten Stimmen erzielte Christian Levrat, der Präsident der SP Schweiz. An zweiter Stelle liegt Beat Vonlanten (cvp.), der vor vier Jahren in die kleine Kammer gewählt worden waren. Hinter die beiden Bisherigen plazierten sich Johanna Gapany (fdp.) und Pierre-André Page (svp.) an dritter und an vierter Stelle.

Der Trend, dass die SVP in Graubünden ihren zweiten Nationalratssitz verteidigen kann, bestätigt sich. Abgesehen von Chur sind nun sämtliche Gemeinden ausgezählt. Links-Grün müsste in Chur noch massiv Stimmen gutmachen, um der SVP den zweiten Sitz abzujagen. Damit werden sowohl Magdalena Martullo-Blocher wie auch Heinz Brand wiedergewählt. Klar ist: Die BDP stürzt ab und verliert ihren Sitz an die FDP.

Die Solothurner Ständeratswahlen laufen gleich ab wie vor vier Jahren. Pirmin Bischof (cvp.) schafft die Wiederwahl im ersten Wahlgang. Roberto Zanetti (sp.) als zweiter Bisheriger muss einen Umweg über den zweiten Wahlgang in Kauf nehmen. Sein grösster Herausforderer Christian Imark (svp.) liegt deutlich zurück.

Eine knappe Stunde vor Erscheinen der ersten nationalen Hochrechnung lässt sich konstatieren, dass es ein Wahlsonntag mit einigen Überraschungen ist: Zwar war erwartet worden, dass die Grünen und Grünliberalen deutlich zulegen würden. Doch was Hochrechnungen für die Kantone andeuten, ist doch erstaunlich: In Genf legen die Grünen um 12 Prozentpunkte zu, im Tessin 8 und sogar in Graubünden machen sie mehr als fünf Prozentpunkte vorwärts.

Deutlicher als erwartet dürften die FDP und die SP verlieren. Fällt die FDP in Zürich hinter die GLP zurück, wäre das mehr als eine Ohrfeige für den Zürcher Freisinn. Zugleich ist es aber sinnbildlich für das gesamte Abschneiden der FDP an diesem Wahlsonntag. Während sich in zahlreichen Kantonen Sitzverluste abzeichnen, kann sie bis jetzt bloss auf einen Zugewinn in Graubünden hoffen. Der Versuch, sich im letzten Moment noch in der Klimapolitik zu profilieren, scheint sich nicht auszuzahlen.

Auch die SP wird konstatieren müssen, dass es ihr kaum gelungen ist, im Klimawahlkampf zu punkten. Zwar könnten die Sitzverluste verkraftbar bleiben, aber bei den Wähleranteilen drohen den Sozialdemokraten grössere Verluste, als vermutet worden war. Hingegen dürfte sich die CVP stabil halten.

Bisher hat die FDP an diesem Wahltag nicht viel zu lachen. Positive Nachrichten kommen nun aus dem Kanton Luzern. Dort hat Damian Müller die Wahl in den Ständerat im ersten Wahlgang geschafft und hat damit ihr Scherflein im Trockenen. In den zweiten Wahlgang müssen unter anderem Andrea Gmür (cvp., 54'861 Stimmen) und Franz Grüter (svp., 38'358). Für Grüter bedeutet dieses Abschneiden eine herbe Enttäuschung, hatte man ihm doch ein deutlich besseres Ergebnis zugetraut. Nun liegt er nur knapp 8000 Stimmen vor der Grünen Monique Frey (30'322).

Im Kanton Luzern, der nur noch 9 statt wie bisher 10 Nationalräte stellt, sieht es nach einer Überraschung und einigen Personalwechseln aus. Gemäss Hochrechnungen und Zwischenresultaten verliert die FDP überraschend einen Sitz und zwar auf Kosten der CVP. Die Grünen legen zu, könnten aber einen zusätzlichen Sitz verpassen. Bei der SVP sind Felix Müri und Yvette Estermann von der Abwahl gefährdet.

Enttäuschung für die FDP Aargau. Ihr Kandidat Thierry Burkart muss bei den Ständeratswahlen in den zweiten Wahlgang. Burkart erreichte klar am meisten Stimmen (82'515), lag damit jedoch unter dem absoluten Mehr. Hinter ihm liegt Hansjörg Knecht von der SVP mit 72'574 Stimmen. Mit klarem Abstand folgt Wermuth Cédric (sp.) mit 55'274 Stimmen. Dahinter folgen Ruth Müri von den Grünen, die Marianne Binder von der CVP distanzieren konnte. Im zweiten Wahlgang ist alles offen.

Bei den Ständeratswahlen im Kanton Wallis zeichnet sich ein zweiter Wahlgang ab. Nach Auszählung von 104 von 126 Gemeinden liegt der bisherige CVP-Ständerat Beat Rieder zwar noch immer auf dem ersten Platz, fällt aber unter das absolute Mehr. Rieder kommt zurzeit auf 29'879 Stimmen. Hinter ihm folgt mit 24'570 Stimmen seine Parteikollegin, CVP-Grossrätin Marianne Maret, die nach dem Rücktritt von Ständeratspräsident Jean-René Fournier den zweiten Walliser CVP-Sitz im Ständerat verteidigen soll. Auf dem dritten Platz liegt SP-Nationalrat Mathias Reynard. Er eroberte 16'642 Stimmen und könnte der wenig bekannten Maret bei einem allfälligen zweiten Wahlgang am 3. November gefährlich werden. Brigitte Wolf von den Grünen (11'665 Stimmen) und FDP-Nationalrat Philippe Nantermod (11'486 Stimmen) liegen fast gleichauf.

Gemäss der ersten Hochrechnung im Kanton Thurgau verliert die FDP ihren Nationalratssitz an die Grünen. Die SVP verliert zwar, kann ihre drei Sitze aber halten. CVP und SP behalten je einen Sitz. Die Hochrechnung wurde aufgrund der Ergebnisse von einem Viertel der Gemeinden erstellt.

Die erste Hochrechnung in Zürich hält einige Überraschungen bereit: Die GLP überholt die FDP und wird knapp hinter der SP, die überraschend stark verliert, drittstärkste Partei. Die Grünen würden auf Kosten der SP zwei Sitze erobern. Auf nationaler Ebene ebenfalls bedeutsam: Rosmarie Quadranti würde ihren Sitz verlieren, was für die BDP heute nun bereits den dritten Sitzverlust bedeuten würde. Damit käme sie noch maximal auf fünf Sitze. Verliert sie einen weiteren Sitz, kostet sie das Fraktionsstärke.

Auch in St.Gallen könnte die SVP einen Sitz verlieren und nur noch vier Nationalräte stellen. Die Hochrechnung von gfs.bern sagt zudem einen Sitzverlust für die FDP voraus. Profitieren dürften die Grünen und die GLP.

In Graubünden dürfte die SVP ihren zweiten Nationalratssitz doch noch verteidigen. Nach Auszählung in 97 der 106 Gemeinden werden sowohl Magdalena Martullo-Blocher wie auch Heinz Brand wiedergewählt. Die SVP liegt derzeit um mehrere tausend Stimmen vor der Links-Grün-Allianz. Die SP behält ihren Sitz, während die GLP die Rückkehr in den Nationalrat verpassen dürfte. Die BDP stürzt ab und verliert ihren Sitz an die FDP. Die CVP bleibt bei ihren bisherigen Sitz. Das Schlussresultat wird etwa um 16 Uhr vorliegen. Bereits vorliegend ist das Endresultat für den Ständerat: Wiedergewählt sind wie erwartet die beiden Ständeräte Stefan Engler (cvp.) und Martin Schmid (fdp.), die deutlich über dem absoluten Mehr liegen. Chancenlos blieben Jon Pult (sp.) und Valérie Favre Accola (svp.).

Grüner Triumph in Genf: Gemäss der ersten Hochrechnung wird die Grüne Partei mit über 20 Prozent stärkste Kraft im Kanton. Ständeratskandidatin Lisa Mazzone liegt im ersten Wahlgang deutlich vorne und im Nationalrat kommt die Partei von einem gleich auf drei Sitze. Für die SP ist das Bild durchzogener, sie dürfte im Nationalrat einen Sitz verlieren, er bleibt aber in linker Hand (Ensemble à Gauche). Dafür hat Ständeratskandidat Carlo Sommaruga beste Chancen, den SP-Sitz im Stöckli zu verteidigen. FDP-Kandidat Hugues Hiltpold liegt deutlich zurück und im Nationalrat verliert die Partei voraussichtlich einen Sitz, so wie auch das Mouvement Citoyens Genevois. Die Genfer Grünliberalen schliesslich ziehen voraussichtlich zum ersten Mal in den Nationalrat ein.

Der Kanton Uri stellt zum ersten Mal eine Ständerätin. Neues Mitglied der kleinen Kammer wird Heidi Z'graggen. Die Urner Justizdirektorin kennt man im Rest der Schweiz vor allem wegen ihrer Kandidatur für die Nachfolge von Bundesrätin Doris Leuthard. Z'graggen trat praktisch konkurrenzlos für die Sitz an, der durch den Rücktritt ihres Parteikollegen Isidor Baumann frei wurde.

Die Ersatzwahl in den Aargauer Regierungsrat wird im zweiten Wahlgang entschieden. Alle Kandidierenden verpassten das absolute Mehr. Am meisten Stimmen erhielt Jean-Piere Gallati (svp.) gefolgt von Yvonne Feri (sp.) und Jeanine Glarner (fdp.).

Überraschung im Kanton Glarus: Die SVP verliert ihren Ständeratssitz an die Grünen. Der bisherige Ständerat Werner Hösli erhält mit 5432 Stimmen 252 Stimmen weniger als der grüne Anwalt und ehemalige Landratspräsident Mathias Zopfi. Problemlos wiedergewählt wird mit 7544 Stimmen FDP-Ständerat Thomas Hefti. Und auch BDP-Präsident Martin Landolt kann sich freuen: Er bleibt der einzige Glarner Vertreter im Nationalrat und kommt auf mehr als doppelt so viele Stimmen wie SP-Herausforderin Priska Grünenfelder.

Nach Auszählung von 91 von 109 Gemeinden liegen die bisherigen Ständeräte Pirmin Bischof (cvp.) und Roberto Zanetti (sp.) im Kanton Solothurn deutlich vorne. Sie dürften die Wiederwahl erwartungsgemäss schaffen, wenn such vielleicht nicht beide bereits im ersten Wahlgang. Hinter den beiden liegt SVP-Nationalrat Christian Imark sowie Stefan Nünlist von der FDP.

Wie erwartet verteidigt die Innerrhoder CVP ihren Nationalratssitz. Allerdings schickt das Stimmvolk nicht die offizielle Kandidatin, Regierungsrätin Antonia Fässler nach Bern, sondern den ehemaligen Säckelmeister Thomas Rechsteiner. Chancenlos bleiben SVP-Kandidat Ruedi Eberle und Martin Pfister (sp.).

Die BDP könnte in Graubünden ihren letzten Sitz verlieren. Die Hochrechnung von gfs.bern sagt einen Sitzverlust auf Kosten der FDP voraus, die nach acht Jahren wieder einen Nationalrat stellen könnte. Auch der SVP droht ein Sitzverlust. Den Sitz könnten die Grünliberalen erobern. Die Grünliberalen sind in Graubünden nicht mit den Mitteparteien eine Listenverbindung eingegangen, sondern mit der SP.

Erster Erfolg dieses Tages für die SVP. Im Kanton Obwalden kann sie der CVP den Sitz abjagen, den CSP-Mann Karl Vogler innehatte. Die Überraschung gelang Monika Rüegger. Die Engelbergerin schafft damit eine Premiere, ist sie doch die erste Frau aus dem Kanton Obwalden im Bundesparlament. Rüegger liess in einen Kopf-an-Kopf-Rennen Peter Krummenacher hinter sich. Krummenacher ist CVP-nahe und wurde von einem überparteilichen Komitee nominiert. Enttäuschend verlief die Wahl für die FDP, deren Kandidat Marco De Col abgeschlagen auf dem dritten Rang landete.

SVP verliert Nationalratssitz in Uri: Gemäss einer Information der Urner Staatskanzlei wurde Simon Stadler (cvp.) in den Nationalrat gewählt. Die Zahlen hat die Standeskanzlei aber noch nicht publiziert. Das Nachsehen haben Urs Kälin (sp.) sowie Pascal Blöchlinger (svp.). Die SVP verliert damit den Sitz, den Beat Arnold durch seinen gesundheitlich bedingten Rücktritt frei machte.

Seine Wiederwahl in den Ständerat war bei den Parteien unbestritten: Der 39-jährige Jurist Andrea Caroni (fdp.) aus Herisau (Appenzell Ausserrhoden) kann seinen Sitz verteidigen. Der wilde Gegenkandidat Reto Sonderegger (svp.) hatte keine Chance. Mit 11'490 Stimmen wurde Andrea Caroni erneut deutlich in den Ständerat gewählt. Reto Sonderegger erhielt 4059 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 45,2 Prozent. Appenzell Ausserrhoden hat nur einen Sitz im Ständerat.

In Basel-Stadt wählen die Stimmbürger auch die Nachfolge der zurückgetretenen SP-Regierungsrätin Eva Herzog, die höchstwahrscheinlich in den Ständerat gewählt wurde. Die Bürgerlichen hofften, diesen Sitz mit Nadine Gautschi (fdp.) zurückzuerobern und eine bürgerliche Wende in der Exekutive herbeizuführen. Doch dieser Plan ist gescheitert. Nach Auszählung der brieflichen Stimmen liegt die SP-Kandidatin Tanja Soland praktisch uneinholbar vorne. Auch die GLP-Kandidatin Katja Christ hat keine Chance. Noch offen ist, ob es zu einem zweiten Wahlgang kommt.

Grosser und unerwarteter Erfolg für die SVP: Sie verteidigt ihren Sitz in Appenzell Ausserrhoden gegen die FDP. Nationalrat David Zuberbühler kann sich hauchdünn mit 7720 Stimmen gegen Herausforderin Jennifer Abderhalden (7561 Stimmen) durchsetzen. Damit kann die FDP ihren vor vier Jahren verlorenen Nationalratssitz nicht zurückholen. Zuberbühler hat seinen Sieg seiner Wohngemeinde Herisau zu verdanken, wo er seinen Rückstand in letzter Sekunde aufholen und Abderhalden überholen konnte.

Laut einer ersten Hochrechnung des Forschungsinstitutes gfs.bern dürfte es im Kanton Aargau einige Überraschungen geben: Die FDP, die SVP und die BDP dürften einen Sitz verlieren, die CVP, die EVP und die SP einen hinzugewinnen. Der Sitzverlust der FDP wäre ebenso überraschend wie ein Zugewinn bei der CVP. Die SP dürfte von einer Listenverbindung mit den Grünen profitieren.

Bei den Ständeratswahlen im Kanton Luzern liegt SVP-Kandidat Franz Grüter nach der Auszählung der ersten Gemeinden relativ deutlich hinter Andrea Gmür von der CVP. Dies ist eine Enttäuschung für den IT-Unternehmer, der sich gute Chancen ausrechnete. Damian Müller von der FDP kann sich Hoffnungen machen, die Wiederwahl bereits im ersten Wahlgang zu schaffen.

Für die Baselbieter Sozialdemokraten wird es schwer, den Sitz des zurückgetretenen Ständerates Claude Janiak zu verteidigen: Ihr Kandidat, Nationalrat Eric Nussbaumer, liegt mit rund 6000 Stimmen abgeschlagen auf dem dritten Platz. Zurzeit führt die FDP-Kandidatin Daniela Schneeberger, die ebenfalls im Nationalrat sitzt. Nach Auszählung von gut einem Drittel aller Gemeinden verfügt sie über mehr als 8000 Stimmen. Hinter ihr liegt die grüne Nationalrätin Maya Graf mit rund 6800 Stimmen. Nussbaumer hatte vor der Wahl angekündigt, sich zugunsten von Graf zurückzuziehen, falls Graf mehr Stimmen macht als er. Allerdings ist das Zwischenresultat erst bedingt aussagekräftig, weil die grossen und stadtnahen Gemeinden im unteren Baselbiet noch nicht ausgezählt sind.

Die SVP muss in Graubünden mit dem Verlust ihres zweiten Sitzes rechnen. Nimmt man die Resultate aus den ersten 28 ausgezählten Gemeinden zum Massstab, muss sie ihren zweiten Sitz an Grün-Links abtreten. Der Verlierer wäre Heinz Brand, der innerhalb der SVP hinter Magdalena Martullo-Blocher zurückliegt. Festzustehen scheint auch, dass die BDP ihren bisherigen, von Duri Campell gehaltenen Sitz an die FDP verlieren wird.

Im Kanton St. Gallen sind erste 28 Gemeinden ausgezählt und es gibt ein Zwischenergebnis für die Ständeratswahlen. Danach liegt der bereits im Mai als Ersatz für Bundesrätin Karin Keller-Sutter in den Ständerat gewählt Benedikt Würth (cvp.) mit 17'649 Stimmen an der Spitze. Danach folgt Paul Rechsteiner (sp.) mit 13'710 Stimmen. Knapp hinter Rechsteiner folgt Roland Rino Büchel (svp.) mit 12'684 Stimmen. Mit grösserem Abstand folgen Marcel Dobler (fdp.) mit 7585 Stimmen sowie Franziska Ryser (Grüne) mit 5385 Stimmen. Es wird mit einem zweiten Wahlgang gerechnet.

Jakob Stark (svp.) wird voraussichtlich neuer Thurgauer Ständerat, wie sich nach Auszählung der Hälfte aller Gemeinden abzeichnet. Brigitte Häberli-Koller (cvp.) schafft die Wiederwahl problemlos. Ob es einen zweiten Wahlgang gibt, ist noch unklar. Häberli bekam gut 18'000 Stimmen, Stark folgt mit gut 16'000 Stimmen. Die weiteren Kandidaten Nina Schläfli (sp), Ueli Fisch (glp.), Kurt Egger (Grüne) haben einen grossen Abstand auf Häberli und Stark. Weit abgeschlagen ist die parteilose Gabriela Coray.

Das erste Schlussresultat der Nationalratswahlen steht fest: Der einzige Sitz im Kanton Nidwalden bleibt in SVP-Hand. Weltwoche-Journalist Peter Keller holte 9655 Stimmen. Sein Konkurrent Alois Bissig errang mit 5383 Stimmen einen Achtungserfolg. Bissig ist zwar ehemaliger CVP-Regierungsrat, wurde aber von seiner Partei nicht unterstützt.

Im Kanton Obwalden kann sich die SVP Hoffnungen auf einen Sitzgewinn im Nationalrat machen. Ihre Kandidatin Monika Rüegger liegt nach Auszählung von 4 der 7 Gemeinden an der Spitze der Rangliste. Sie kommt auf 2963 Stimmen, am nächsten kommt ihr Peter Krummenacher mit 2744 Stimmen. Krummenacher wird von der CVP unterstützt. Die übrigen Kandidaten liegen deutlich zurück. Zu ersetzen gibt es in Obwalden Karl Vogler von der CSP.

In Appenzell Ausserhoden liegt die FDP-Nationalratskandidatin Jennifer Abderhalden in Führung: Nach Auszählung von 18 der 20 Gemeinden kommt sie auf 6240 Stimmen. Der bisherige David Zuberbühler (svp.) liegt mit 5256 Stimmen zurück. Die 41-jährige Juristin aus Speicher könnte damit für die FDP den vor vier Jahren an die SVP verloren Nationalratssitz zurückerobern. Auf Vereinzelte entfallen 262 Stimmen. Die Wahlbeteiligung beträgt gemäss dem Teilergebnis 43,4 Prozent.

Nach der Auszählung der Stimmen in rund einem Fünftel der 109 Solothurner Gemeinden zeichnet sich bei den Nationalratswahlen nach derzeitigem Stand ein Sitzgewinn der CVP auf Kosten der SP ab. Die traditionell linken Gemeinden und Städte sind allerdings noch nicht ausgezählt. Die SVP bliebe auf ihren zwei Sitzen, die FDP auf ihrem einzigen Sitz. Bei den Ständeratswahlen liegen die beiden Bisherigen Pirmin Bischof (cvp.) und Roberto Zanetti (sp.) klar vorne. Stärkster der drei Herausforderer ist Christian Imark (svp.).

Die Standesvertretung des Kantons Schaffhausen bleibt, wie sie war:

In Basel-Stadt zeichnet sich möglicherweise ein Sitzverlust der SVP zugunsten der bürgerlichen Mitte ab: Die SVP kommt in den Zwischenresultaten nur noch auf knapp 12 Prozent der Stimmen. gegenüber 17,6 Prozent im Jahre 2015. Weil sich die bürgerlichen Parteien links der SVP zu einer grossen Allianz zusammengeschlossen haben, dürften sie den Sitz von SVP-Nationalrat Sebastian Frehner erben, falls sich die Zwischenresultate bestätigen. Am ehesten geht der Sitz auf Grund der Zwischenresultate an die Grünliberalen oder die FDP. Dagegen scheint die Grüne Sibel Arslan ihren Sitz zu verteidigen.

Die Bündner Ständeräte Stefan Engler (cvp.) und Martin Schmid (fdp.) sind gut aus den Startlöchern gekommen. Nach 55 ausgezählten von total 106 Gemeinden führen sie das Feld der sechs Kandidierenden deutlich an. Sie können mit der Wiederwahl rechnen. Engler sammelte bisher etwas über 13'000 Stimmen, Schmid über 11'000. Beide Bisherigen liegen über dem absoluten Mehr. Jon Pult von der SP als erster Verfolger holte fast 6500 Stimmen, Valérie Accola Favre von der SVP erreichte 4400 Stimmen. Beide verfehlen das absolute Mehr klar.

Der einzige Ständeratssitz des Kanton Basel-Stadt bleibt in SP-Hand. Nach Auszählung der brieflich Stimmenden liegt SP-Kandidatin Eva Herzog uneinholbar vorne und deutlich über dem absoluten Mehr. Sie holt 34 623 Stimmen. Ihre Gegenkandidatin, Patricia von Falkenstein von der liberaldemokratischen Partei, erzielt lediglich 11 456 Stimmen. Herzog, die an die Stelle der zurückgetretenen Anita Fetz (sp.) nach Bern kommt, galt schon lange als Favoritin. Dennoch überrascht der Vorsprung von Herzog in seiner Klarheit. Mit dem definitiven Schlussresultat wird um 15 Uhr gerechnet.

Im Kanton Nidwalden zeichnet sich keine Überraschung ab. Weltwoche-Journalist Peter Keller (svp.) dürfte seinen Sitz problemlos verteidigen. Nach Auszählung von 9 der 11 Gemeinden kommt er auf 7438 Stimmen. Sein einziger Konkurrent Alois Bissig macht 3824 Stimmen. Der ehemalige CVP-Regierungsrat tritt als «Wilder» an und wird von seiner Partei nicht offiziell unterstützt.

In der Zürcher Ständeratswahl sieht es gut aus für die Bisherigen. Daniel Jositsch (sp.) könnte es laut Hochrechnung bereits im ersten Wahlgang schaffen. Der Zweitplatzierte Ruedi Noser (fdp.) hält Roger Köppel (svp.) klar auf Distanz.

In einer ultimativen Wahlprognose hat der Politologe Claude Longchamp vor wenigen Tagen an der Universität Zürich seine – teils wenig überraschenden - Erkenntnisse formuliert: Die SVP wird heute die grosse Verliererin sein, während Grüne und Grünliberale deutlich zulegen. Freuen dürften sich aber auch FDP und CVP. Die Freisinnigen, die im Wahlbarometer von letzter Woche Federn lassen mussten, bleiben in Longchamps Combining – eine Kombination aus den verschiedenen Umfragen der letzten Wochen - wie die SP stabil. Die CVP verliert zwar, bleibt aber über der psychologisch wichtigen Marke von 10 Prozent Wähleranteil. Vor allem aber liegt sie vor den Grünen, die im Combining knapp unter der 10-Prozent-Marke landen. Bleibt es dabei, erhalten mögliche Spekulationen über einen «grünen» Bundesratssitz – auch und gerade auf Kosten der FDP – einen Dämpfer.

Die Zürcherin Magdalena Martullo-Blocher hat bei den Nationalratswahlen in Graubünden einen starken Start hingelegt. In 28 von 106 ausgezählten Gemeinden holte die Zürcherin am meisten persönliche Stimmen von allen Kandidatinnen und Kandidaten. Sie überflügelte sogar ihren SVP-Nationalratskollegen Heinz Brand deutlich. 4807 Stimmen entfielen auf die Ems-Konzernchefin. 3388 Stimmen sammelte Heinz Brand bisher in den Gemeinden. Auch bei den Listenstimmen liegt Martullo-Blocher vorne.

Während der kleine Nostalgieschub, den das unten eingebettete Plakat ausgelöst haben muss, langsam ausklingt, halten wir noch fest, dass die Einträge hier handgearbeitet sind – mit allen ärgerlichen Schwächen, an denen menschliches Schaffen erkennbar ist. Wie lange aber wird man sich das noch leisten können? Wird in vier Jahren der Textroboter Lena, der heute für die SDA Kurzmeldungen schreibt, auch bei uns im Einsatz sein? Wir. Wissen. Es. Nicht. – Vieles. Spricht. Dafür.

Bei den Bauern und den Landwirtschaftsvertretern beobachtet man den Wahltag natürlich auch. Ihre Lobby könnte an Schlagkraft verlieren.

Damals - aus welchem Wahljahr das Plakat stammt, wissen wir leider nicht - waren sie alle noch etwas jünger:

Der Aargau erlebt einen eigentlichen Super-Sunday. Neben 16 Nationalrätinnen und Nationalräten sowie zwei Ständeräten wird auch noch ein neues Mitglied der Regierung gewählt. Es geht um die Nachfolge von Franziska Roth, die sich zuerst von der SVP und dann von ihrem Amt trennte. Die ersten Resultate aus kleineren Gemeinden deuten darauf hin, dass Jean-Pierre Gallati von der SVP am besten abschneidet. Allgemein wird mit einem zweiten Wahlgang gerechnet.

Auch in der Innerschweiz ist man gespannt darauf, wie die Frauen bei den Nationalratswahlen abschliessen. Die Kantone Zug und Obwalden könnten zum ersten Mal überhaupt Frauen in die Vereinigte Bundesversammlung schicken. In Obwalden kommt dafür Monika Rüegger in Frage. Die SVP-Kantonsrätin versucht gegen starke männliche Konkurrenz den einzigen Nationalratssitz zu erobern. In Zug haben gleich mehrere Frauen Chancen auf einen Sitz im Nationalrat. Für die FDP sind dies Karen Umbach sowie Sussi Hodel. Aussichtsreich steigen auch die ehemalige Regierungsrätin Manuela Weichelt und Vroni Straub für die Grünen ins Rennen im Kanton Zug.

40,2 Prozent aller Kandidierenden für die Nationalratswahlen sind diesmal Frauen, mehr als je zuvor. Politologe Claude Longchamp geht davon aus, dass die Frauen überall zulegen werden, insbesondere aber bei den liberalen Parteien. Das könne zu neuen Schwerpunkten in der Parlamentsarbeit führen, schreibt er in seiner Swissinfo-Wahlkolume. Frauen werden seiner Ansicht nach auch im Ständerat besser vertreten sein. Die Tür dazu eröffneten die unüblich vielen Rücktritte, werden doch 19 der 46 Sitze in der kleinen Kammer neu besetzt.

Drei Sitze im Ständerat sind schon vor dem heutigen Sonntag vergeben worden: Der Innerrhoder CVP-Nationalrat Daniel Fässler wurde bereits Ende April an der Landsgemeinde zum Nachfolger von Ivo Bischofberger gekürt. Und in den Kantonen Ob- und Nidwalden blieben die erneuten Kandidaturen von Erich Ettlin (cvp.) und Hans Wicki (fdp.) unangefochten.

Für alle, die nicht mehr genau wissen, wie das mit den Wahlen ins Schweizer Parlament funktioniert, hier ein vergnügliches Erklärvideo des Fernsehens SRF für die Schuljugend aus dem Jahr 1964 (Achtung: gewisse Details sind nicht mehr ganz aktuell . . .):

Wer an diesem Wahlsonntag im Regen stehen wird, ist wenigstens meteorologisch bereits absehbar:

In diesem Jahr ist es die Freiämter Gemeinde Islisberg, die die ersten Resultate meldet. Klar stärkste Partei ist wie in vielen anderen Aargauer Landgemeinden die SVP mit 38,9 Prozent der Wählerstimmen. Gut schneiden auch die Grünliberalen ab. Bei den Ständeratswahlen liegt Hansjörg Knecht (svp.) vor Thierry Burkart (fdp.) und Cédric Wermuth (sp.).

Kommt es heuer zu einer Rekord-Wahlbeteiligung von über 50 Prozent, wie verschiedentlich spekuliert wurde? Die Klima- und Gleichstellungsdemonstrationen, die dieses Jahr Tausende auf die Strasse brachten, legen diese Vermutung nahe. Verschiedene Umfragen zur vorzeitigen brieflichen Stimmabgabe zeigten allerdings ein uneinheitliches Bild.

Während etwa in Zürich und Bern die Zahl der vorzeitig abgegebenen Stimmcouverts gegenüber dem gleichen Zeitpunkt im Jahr 2015 angestiegen ist, ist sie in Genf zurückgegangen. Thomas Milic, Politologe an der Universität Zürich, ist skeptisch. Demonstrierende seien immer eine Minderheit von hochpolitischen Menschen und bildeten nicht zwingend einen gesamtgesellschaftlichen Trend ab, betonte der Politologe. 2015 lag die Wahlbeteiligung bei 48,5 Prozent.

Ein bisschen Statistik noch zum Wahltag: Die Zahl der Kandidaturen für den Nationalrat hat mit 4652 einen klaren neuen Höchstwert erreicht. Dabei ist auch der Frauenanteil erstmals seit Mitte der 1990er Jahre wieder deutlich gestiegen, und zwar auf 40 Prozent.

Bei den eingereichten Listen hat die CVP die Nase vorn:

In den letzten Tagen legten sich die Kandidatinnen und Kandidaten noch einmal so richtig ins Zeug. So kaufte Luzi Stamm in der Gratiszeitung «Badener Woche» gleich vier Inseratseiten, wie die «Aargauer Zeitung» berichtete. Der SVP-Nationalrat sorgte während der Legislatur unter anderem mit einem Kokainkauf im Berner Milieu für Aufsehen. Genau dies soll ihm nun zum Erfolg verhelfen. In dem Wahlinserat wird nämlich der Crêpes-Verkäufer R. C., zitiert. Dieser hat vor dem Bundeshaus seinen Stand und soll gesagt haben: «Nationalrat Stamm wurde nach seinem Lockvogel-Kauf von einem Gramm Kokain massiv kritisiert. Aber ich halte fest: (…) Seit diesem Vorfall finden sich zwischen Bundeshaus und Bahnhof keine Drogen-Dealer mehr. Danke, Luzi Stamm!» Dass Stamm weiterhin als Nationalrat Kunde von R. C. ist, gilt als unwahrscheinlich, ist er doch akut von der Abwahl bedroht, nachdem er von der SVP nicht mehr nominiert wurde und auf einer eigenen Liste antritt.

Eidgenössische Wahlen sind nicht dafür bekannt, dass sie die politischen Kräfteverhältnisse regelmässig grundlegend verändern würden. Diesmal aber könnte es zu einem – nach schweizerischem Massstab –«ungewöhnlichen Linksrutsch» kommen. Diese Prognose wagten die Autoren der Forschungsstelle Sotomo im letzten Wahlbarometer vom Oktober.

Begründet ist sie in der Konstellation der vorherrschenden Themen der Wahlen vor vier Jahren und heute. Während 2015 die Migration im Vordergrund stand, die den Parteien im rechten Spektrum Auftrieb gab, dominiert diesmal das Thema Klima, das links der Mitte verankert ist und dort stark mobilisiert. «Grün» im Namen zu tragen, scheint bei diesen Wahlen fast der wichtigste Erfolgsfaktor zu sein. In den Umfragen des Wahlbarometers jedenfalls konnten zuletzt nur die Grünen und die Grünliberalen Wähleranteile gewinnen.

Eine der spannenden Fragen des Wahltags wird sein, ob die Grünen die CVP überholen und viertstärkste Partei werden. Das würde sicher die Diskussionen über eine grüne Vertretung im Bundesrat anheizen. Dass sich in der Zusammensetzung der Landesregierung rasch etwas ändert, ist allerdings unwahrscheinlich. Ein einzelner Wahlerfolg begründete in der Schweiz bisher keinen Anspruch auf Sitze im Bundesrat, und die CVP ihrerseits wird auch auf ihre anhaltend starke Vertretung im Ständerat verweisen. Auch eine in Medienberichten herumgebotene gemeinsame Kandidatur der Grünen und Grünliberalen gegen den Sitz von FDP-Bundesrat Ignazio Cassis erscheint wenig realistisch.

Nebst den Wählerstärken und der Sitzverteilung im Parlament interessieren natürlich auch die einzelnen Köpfe. In mehreren Kantonen verspricht die Ausgangslage Spannung, einige Bisherige müssen um ihre Wiederwahl bangen. Die Übersicht über alle Kantone finden Sie hier für den Nationalrat und hier für den Ständerat.

Erste definitive Resultate aus kleinen Kantonen sollten bereits ab dem frühen Nachmittag vorliegen. Die erste nationale Hochrechnung erwarten wir um 16 Uhr. Hier die Übersicht über den Fahrplan, von dem es aber, wie man es von Fahrplänen kennt, Abweichungen geben kann:

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