Swissôtel macht dicht – 270 Jobs weg
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Dunkle Wolken über dem Swissôtel in Oerlikon.
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Wegen der Corona-Krise stehen die meisten der 347 Zimmer leer.
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Das Hotel verfügt über einen grossen Spa-Bereich.
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Regendusche und Schminkspiegel: Die Badezimmer im Swissôtel.
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Die Speisekarte des hoteleigenen Restaurants le Muh.
Das Swissôtel Zürich ist das höchste 4-Sterne-Hotel von Zürich. Es befindet sich gegenüber dem Bahnhof Zürich-Oerlikon. Der Flughafen Zürich und das Stadtzentrum sind nur fünf Kilometer entfernt. Die 347 Zimmer und Suiten bieten einen Panoramablick auf Zürich und die Schweizer Alpen.
Wegen der Corona-Krise stehen sie aber grösstenteils leer. Der Messestandort Zürich ist klinisch tot. Auch am nahen Flughafen läuft fast nichts mehr. Deshalb zieht die Besitzerin Accor nun die Reissleine und entlässt 270 Angestellte. Wie BLICK von drei unabhängigen Stellen weiss. Offenbar sollen im 85 Meter hohen Haus Business-Appartements im höheren Preissegment entstehen.
Eine Accor-Sprecherin aus München bestätigt die BLICK-Recherchen. «Wir können bestätigen, dass eine Teilschliessung des Swissôtel Zürichs geprüft wird. Geplant ist derzeit, den gastronomischen Betrieb und damit die Anbindung an die lokalen Gäste aufrecht zu erhalten, während der Beherbergungsbetrieb geschlossen wird», sagt sie.
Und führt aus: «Die Corona-Krise wirkt sich in einem besonderen Ausmass auf die Hotel- und Tourismusbranche aus und zwingt uns daher zu diesem Schritt. Alle Entscheidungen, die in Bezug auf das Swissôtel Zürich getroffen wurden und werden, dienen dazu, die langfristigen Auswirkungen so umfassend wie möglich zu begrenzen.» Da dieser Prozess gerade erst in die Wege geleitet wurde, könne sie derzeit keine weiteren Details bekannt geben. Aber: «Wir befinden uns in einem intensiven Austausch mit unseren Partnern.»
Das Hotel hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Erst 2017 verkaufte die Credit Suisse das prestigeträchtige Haus an den Hotelkonzern Accor. Am 14. Februar 1988 brannte das Restaurant Panorama Grill im obersten Stock des damaligen Hotel Internationals vollständig aus.
Ein Kellnerlehrling hatte das Inferno ausgelöst. Er hatte einen Sprit-Rechaud zum Warmhalten der Speisen nachgefüllt. Der überlaufene Sprit entzündete sich, «griff auf den Tisch, den Kunststoffvorhang und den auf den Boden gestürzten Kunststoffbehälter mit Sprit über», wie es später im Bericht hiess.
Sechs Menschen verloren beim Brand im 24. Stock ihr Leben – vier Gäste und zwei Angestellte. Alle sechs Opfer starben durch unsichtbares Kohlenmonoxid.
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