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Russland-Afrika-Gipfel Putins Almosen für seine Verbündeten

RusslandAfrikaGipfel Putins Almosen für seine Verbündeten
Russlands Präsident Putin hat sechs afrikanischen Staaten Getreidelieferungen versprochen, und zwar gratis. Warum?

Was steckt hinter Putins Versprechen, gewissen Staaten gratis Getreide zu liefern? Das Getreide soll an die wichtigsten Verbündeten Russlands in Afrika gehen; an Burkina Faso, Simbabwe, Mail, Somalia, Eritrea und an die Zentralafrikanische Republik. Damit will Putin diese Länder an sich binden.

Warum ausgerechnet an diese Staaten? Sie werden grösstenteils von Militärjuntas oder Diktatoren regiert. Bekannt ist, dass in der Zentralafrikanischen Republik, in Mali und in Burkina Faso die Wagner-Truppe aktiv ist und den jeweiligen Regimes hilft, sich an der Macht zu halten.

Der Präsident von Burkina Faso, Ibrahim Traoré, mit Wladimir Putin.
Der Präsident von Burkina Faso, Ibrahim Traoré, mit Wladimir Putin. Keystone/EPA/Sergej Bobylev/Tass

Was bietet Russland afrikanischen Staaten ausserdem? «Die Russen liefern vor allem Waffen nach Afrika», sagt SRF-Auslandredaktor David Nauer. Sonst ist aber der russische Handel mit dem Kontinent eher bescheiden. China ist – etwa mit Infrastrukturprojekten – und die USA sowie Europa mit Handel und Entwicklungszusammenarbeit viel präsenter.

Was will Putin damit vermitteln? Putin biete sich ideologisch als Freund Afrikas an, der gegen den imperialistischen Westen kämpfe, sagt David Nauer. Glaubwürdig ist das nicht: «Russland führt einen Kolonialkrieg in der Ukraine und Putin inszeniert sich als grosser Anti-Kolonialist.» In einigen Kreisen in Afrika verfange diese Argumentation dennoch, weil das Image des Westens schlecht sei, so Nauer.

Was bezweckt Putins Afrika-Offensive gegenüber dem Westen? Putin will mit dem Treffen der Staats- und Regierungschefs aus Afrika zeigen, dass er trotz seines Angriffskrieges nicht isoliert ist. Am Gipfel sind laut Kreml 49 der 54 Staaten vertreten. Allerdings reisen nur 17 Staats- und Regierungschefs persönlich an, die anderen lassen sich vertreten.

Putin hat ein Problem mit den Getreidelieferungen geschaffen und tut jetzt so, als wolle er es lösen.
David Nauer SRF-Auslandkorrespondent

Ist Russlands Angebot von 50'000 Tonnen Getreide grosszügig? Es seien eher zynische Almosen, sagt Nauer. «Zum Vergleich: Bei Luftangriffen auf die Ukraine haben die Russen nach ukrainischen Angaben 60’000 Tonnen Getreide vernichtet. Und weil die Russen damit drohen, dass sie Schiffe versenken würden, die ukrainisches Getreide exportieren, können Millionen von Tonnen Getreide nicht exportiert werden.  

Ist das Geschenk ein Propaganda-Trick? Putin hat das Getreideabkommen gekündigt und will es nicht weiterführen. «Er hat ein Problem geschaffen und tut jetzt so, als wolle er es lösen», sagt Nauer dazu.

Teilnehemende des Gipfels in der Silouette
Die meisten eingeladenen Staats- und Regierungschefs lassen sich am Gipfel in St. Petersburg vertreten. Keystone/EPA/Valery Sharifulin/Tass
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