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Pelé ist tot – nicht nur der Fussball trauert um einen der Grössten

Pelé ist tot  nicht nur der Fussball trauert um einen der Grössten
Pelé, in vieler Augen der beste Fussballer aller Zeiten, ist im Alter von 82 Jahren seinem Krebsleiden erlegen.
Bildnummer: 00168306 Datum: 19.11.1999 Copyright: imago/PPS
Fußballidol Pele (Brasilien) wurde zum "Fußballer" des Jahrhunderts gekürt, mit einer Kristalltrophäe geehrt und verteilte Küßchen ...

Der einzige Fussballer, der drei Mal Weltmeister wurde: Pelé.Bild: imago/pps

Für viele war er der beste Fussballer der Geschichte. Nun ist der Brasilianer Pelé im Alter von 82 Jahren seinem Krebsleiden erlegen.

29.12.2022, 20:0629.12.2022, 21:35

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Der dreifache Weltmeister, der mit bürgerlichem Namen Edson Arantes do Nascimento hiess, war in den letzten Wochen nur noch palliativ behandelt worden. Die Angehörigen waren am Totenbett. Pelé hinterlässt sieben Kinder und seine Ehefrau Márcia Cibele Aoki.

«Inspiration und Liebe prägten den Weg von König Pelé, der heute friedlich verstorben ist», schrieb seine Familie. «Auf seiner Reise verzauberte Edson alle mit seinem sportlichen Genie, er beendete einen Krieg, leistete soziale Arbeit in der ganzen Welt und verbreitete das, wovon er am meisten glaubte, dass es das Heilmittel für all unsere Probleme sei: Liebe.» Seine Lebensbotschaft werde zu einem Vermächtnis für künftige Generationen: «Liebe, Liebe und Liebe, für immer.»

Pelé ist tot – der «beste Fussballer aller Zeiten» erliegt dem Krebs

Video: watson/lucas zollinger

Pelés Tochter Kely Nascimento postete ein Bild, auf dem wohl die Familienmitglieder am Spitalbett die Hände des Fussballkönigs halten. «Alles, was wir sind, verdanken wir dir. Wir lieben dich unendlich. Ruhe in Frieden», schrieb sie dazu.

Pelé Kely Nascimento
Multiples Organversagen

«O Rei» musste sich in der jüngeren Vergangenheit immer wieder ins Spital begeben. Die offizielle Todesursache lautete nach Angaben der Klinik: Multiples Organversagen als Folge des Fortschreitens von Dickdarmkrebs im Zusammenhang mit seiner früheren Erkrankung.

Zuletzt hatte sich Pelés Gesundheitszustand weiter verschlechtert. Die Chemotherapie hatte laut Medienberichten nicht mehr angeschlagen. Am Mittwoch vor Heiligabend teilte das Spital mit, Pelé weise ein Fortschreiten seiner Krebs-Erkrankung auf und benötige eine intensivere Betreuung aufgrund von Nieren- und Herzproblemen. Zwei Tage später veröffentlichte seine Tochter ein Foto ihres Vaters im Krankenbett, beide halten sich in den Armen. Dazu schrieb sie bei Instagram unter anderem: «Noch eine Nacht zusammen.»

Pelé hatte zudem in der Vergangenheit immer wieder Hüftbeschwerden und Probleme an der Wirbelsäule sowie am Knie. Nach einer Harnwegsinfektion wurde ihm ein Nierenstein entfernt. Bei einer Routine-Untersuchung entdeckten die Ärzte schliesslich einen Tumor am Dickdarm, der ihm im Spätsommer entfernt wurde.

Dutzende Titel und drei Mal die WM

Pelé hat den Fussball wie kaum ein anderer geprägt. Mit 77 Treffern in 92 Länderspielen ist der Brasilianer bis heute (gemeinsam mit Neymar) Rekordtorschütze der Seleção.

Dem FC Santos, dem populären Klub der Hafenstadt Santos bei São Paulo, hielt Pelé von 1956 bis 1974 die Treue. Danach spielte er noch drei Saisons für New York Cosmos. Mit Santos gewann er unter anderem 26 nationale Titel, einmal den Weltcup und zweimal die Copa Libertadores, das südamerikanische Pendant der heutigen Champions League. Die FIFA gibt an, Pelé habe in 1366 Spielen 1281 Treffer erzielt.

Die am meisten beachteten Erfolge errang Pelé mit der Nationalmannschaft. 1958 in Schweden, 1962 in Chile und 1970 in Mexiko führte er die «Seleção» mit herausragenden Leistungen zu drei WM-Triumphen. Er ist bis heute der einzige Spieler, der dreimal Weltmeister wurde. Beim triumphalen 4:1 im Final 1970 gegen Italien erzielte Pelé das 1:0. Es war sein 12. und letztes Tor an einem WM-Turnier. 1971 gab er den Rücktritt aus der Nationalmannschaft.

Unser Nachruf:
«Göttlichster aller Fussballer»

Für das deutsche Fachblatt «Kicker» war Pelé «ein Prophet des schönen Spiels». Und: der Fussballer Pelé werde den Menschen weit überdauern.

Der frischgebackene Weltmeister Lionel Messi ist neben Diego Maradona wohl der Fussballer, der gemeinsam mit Pelé am häufigsten genannt wird, wenn es um die Frage nach dem besten Fussballer der Geschichte geht. Der Argentinier postete gemeinsame Bilder mit Pelé und wünschte ihm, er möge in Frieden ruhen.

Ausführlicher war Cristiano Ronaldo. Auch er zeigt seinen Instagram-Followern ein gemeinsames Foto mit «O Rei». Der Portugiese schreibt, er spreche nicht nur Pelés Angehörigen, sondern ganz Brasilien sein tiefes Beileid aus. «Ein blosses ‹Lebewohl› für den ewigen König Pelé wird niemals ausreichen, um den Schmerz auszudrücken, der die ganze Welt des Fussballs in diesem Moment ergreift», so Ronaldo. Pelé sei für Millionen eine Inspiration gewesen. «Er wird nie vergessen werden und die Erinnerung an ihn wird für immer in jedem von uns Fussballfans bleiben.»

Mit Kylian Mbappé trauert ein weiterer aktueller Weltstar um den Mann, der sein Grossvater sein könnte. Der Franzose schrieb: «Der König des Fussballs hat uns verlassen. Aber sein Erbe wird nie vergessen werden.»

Gary Lineker, der englische WM-Torschützenkönig von 1986 und mittlerweile eine etablierte Stimme der Fussballberichterstattung, bezeichnete Pelé als «den göttlichsten aller Fussballer. Er spielte ein Spiel, an das nur wenige Auserwählte herangekommen sind.» (ram/sda)

Pele has died. The most divine of footballers and joyous of men. He played a game only a few chosen ones have come close to. 3 times he lifted the most coveted gold trophy in that beautiful yellow shirt. He may have left us but he’ll always have footballing immortality. RIP Pele

— Gary Lineker ???????? (@GaryLineker) December 29, 2022
So war das an der WM 1958:

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Das Leben von Pelé in Bildern

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Das Leben von Pelé in Bildern

quelle: imago sportfotodienst / imago images

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Video: watson

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Gemeinsam teilen sich zwei der besten brasilianischen Fussballer der Geschichte einen Rekord: Neymar hat wie Pelé 77 Länderspiel-Tore für die «Seleçao» erzielt. Nach dem Tod der Legende verabschiedet sich sein Nachfolger.

Vor 24 Stunden war Neymar noch sauer. Im Meisterschaftsspiel mit Paris Saint-Germain gegen Strasbourg (2:1) wurde er nach einer Schwalbe verwarnt und weil er zuvor schon eine Gelbe Karte gesehen hatte, musste er frühzeitig unter die Dusche.

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