Olympische Spiele: Tom Cruise flitzt mit Töff durch Schlussfeier

Où sont les Suisses? Ja, wo ist denn die Schweizer Delegation eigentlich? Bereits eine Stunde ist die Schlussfeier der Olympischen Spiele im Gange, doch im Stade de France fehlen die Athletinnen und Athleten mit den vielen kleinen Schweizer Fahnen. Einzig eine grosse Schweizer Fahne, die von den beiden Medaillengewinnerin Roman Mityukov und Julie Derron gehalten wird, ist im Stadion immer wieder zu sehen. C’est déjà ça.

«Julie und Roman stehen für Sportarten, die uns auf der Weltbühne immer wieder Freude bereiten», begründete der Schweizer Delegationschef Ralph Stöckli im Vorfeld der Schlussfeier seine Wahl. Zwischenzeitlich nimmt Mityukov seine Hand von der Fahnenstange weg und hält sein Handy, damit er ein Foto von Derron und der Fahne machen kann.

Nach über einer Stunde sind Julie Derron und Roman Mityukov nicht mehr die einzigen Schweizer im Rampenlicht. Obwohl es bereits mit dem nächsten Festakt weitergeht, wedeln plötzlich duzende kleine Schweizer Fahnen in der Luft. Die Schweizer Delegation hat es in dieser chaotischen Reihenfolge doch noch ins Stade de France geschafft. Bienvenue.

Muss Thomas Bach ins Phrasenschwein einzahlen?

«Diese Spiele waren seine-sationell», sagt der abtretende IOC-Präsident Thomas Bach und spricht die Seine an. Weil er Präsident des olympischen Komitees ist und selbst wie ein Gewässer heisst, erlassen wir Bach eine Zahlung ins Phrasenschwein. Er kommt vom Loben in seiner Rede nicht mehr heraus und sagt zum Schluss: «Vive les Jeux olympiques! Vive la France.»

Danach übergibt er von der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo die olympische Fahne an die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass. Denn die nächsten Olympischen Sommerspiele finden 2028 in Amerika statt. Doch die Fahne bleibt nicht lange bei den beiden Frauen.

Das wahre Spektakel kommt an diesem Abend aber vom Himmel. Oder besser gesagt vom Dach und hat ein Ziel: die Fahne nach Hause bringen. Schauspieler Tom Cruise seilt sich vom Stade de France ab und holt sich diese Fahne.

Die Schweiz im Rampenlicht der Welt

Der Schauspieler transportiert das grosse Stück Stoff nicht irgendwie, sondern mit seinem Töff einmal quer durch das Stadion. Dabei fährt er auch an der Schweizer Delegation vorbei, die mit ihren Fahnen wedeln und Fotos zu ergattern versuchen.

Als Tom Cruise weg ist, geht die Show zwischenzeitlich in den USA weiter. Dort treten etwa die beiden Rapper Snoop Dog mit Dr. Dre, die Rockband Red Hot Chili Peppers und Popstar Billie Eilish am Strand auf und heizen bereits für die kommenden Olympischen Sommerspiele ein. In Paris gibt es für die Zuschauerinnen und Zuschauer nur die amerikanische Hymne, alle restlichen Konzerte dank Leinwand.

Pünktlich um Mitternacht bringt das französische Schwimmtalent Léon Marchand eine kleine Flamme auf die Bühne, um gemeinsam mit Thomas Bach und anderen Athleten diese wie bei einem Kindergeburtstag auszublasen. Ein bisschen Feuer, sprich Feuerwerk, gibt es zum Schluss trotz gelöschter Flamme dennoch. Damit sind die Olympischen Spiele 2024 offiziell beendet.

Auch wenn man in der ersten Stunde vergeblich nach den Schweizerinnen und Schweizer gesucht hat, dank Tom Cruise hat die ganze Welt unsere Nation gesehen. La Suisse est là. Au revoir.