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Netflix schlägt die Erwartungen - Netflix-Aktie schießt trotz verhaltenem Ausblick vorbörslich hoch

Netflix schlägt die Erwartungen  NetflixAktie schießt trotz verhaltenem Ausblick vorbörslich hoch
Der Streaminganbieter Netflix hat seine Bilanz für das abgelaufene Geschäftsquartal vorgelegt.
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Der Online-Videodienst Netflix ist zum Jahresende dank Serienhits wie "The Queen's Gambit", "Bridgerton" und "The Crown" trotz eines verschärften Konkurrenzkampfs stark gewachsen. In den drei Monaten bis Ende Dezember stieg die Zahl der zahlenden Abonnenten um 8,5 Millionen auf knapp 204 Millionen, wie Netflix am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Damit wurde erstmals die Marke von 200 Millionen Nutzern geknackt. Die Zahlen übertrafen die eigene Prognose und die Erwartungen der Analysten deutlich.

Die Erlöse legten im Jahresvergleich um mehr als 20 Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar zu. Der Gewinn fiel indes mit 542 Millionen Dollar (447 Mio Euro) etwas geringer aus als vor einem Jahr. Netflix stemmt sich mit hohen Investitionen gegen finanzstarke Wettbewerber, die dem Streaming-Marktführer mit neueren Video-Services Kunden abjagen wollen. Disney+ etwa verzeichnet sehr starkes Wachstum, aber auch andere Dienste wie HBO Max oder Peacock setzen Netflix neben den etablierteren Rivalen wie Amazon Prime oder Hulu unter Druck. Zugute kommt ihnen allen der Streaming-Boom durch die Corona-Krise.

Auch wenn es im Brief an die Aktionäre hieß, 2020 sei ein "unglaublich schwieriges Jahr" gewesen, zählte Netflix zweifelsohne zu den großen Gewinnern. Dass Kinos wegen der Pandemie geschlossen blieben und viele Menschen zu Hause festsaßen, bescherte dem Unternehmen einen enormen Kundenzuwachs. Insgesamt gewann Netflix - auch dank des Hypes um die Serie "Tiger King" - den Rekordwert von 37 Millionen neuen Abos hinzu und steigerte den Umsatz um knapp ein Viertel auf rund 25 Milliarden Dollar. Der Betriebsgewinn schoss sogar um 76 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar in die Höhe.

Der Ausblick auf das laufende erste Quartal fiel relativ verhalten aus, Netflix stellt einen Zuwachs um sechs Millionen auf knapp 210 Millionen Nutzer in Aussicht. Die meisten Analysten hatten hier mit einer höheren Prognose gerechnet. Zum Vergleich: Der perspektivisch als größter Rivale geltende Streaming-Service Disney+ des gleichnamigen Hollywood-Giganten gewann seit dem Start im November 2019 bereits über 86,8 Millionen Nutzer hinzu und ist bislang erst in viel weniger Ländern verfügbar als Netflix. Disney half allerdings auch mit starken Rabatten und Sonderangeboten nach.

Netflix-Aktie auf Rekordhoch - Starke Zahlen und Aktienrückkäufe

Nach überzeugenden Quartalszahlen von Netflix sind die Aktien am Mittwoch auf ein Rekordhoch nach oben geschnellt. Im frühen Handel an der NASDAQ zogen sie in der Spitze um gut 15 Prozent auf knapp 578 US-Dollar an. Aktuell weisen sie ein Plus von 14,33 Prozent auf 573,67 US-Dollar aus. Den bisherigen Höchststand hatten sie Mitte Juni vergangenen Jahres mit mehr als 575 Dollar erreicht. Aktuell gewinnt sie noch 14 Prozent auf 573,32 US-Dollar.

Das Unternehmen ist zum Jahresende dank Serienhits wie "The Queen's Gambit", "Bridgerton" und "The Crown" und trotz eines verschärften Konkurrenzkampfs stark gewachsen. Die Geschäftszahlen übertrafen die eigene Prognose und die Erwartungen der Analysten deutlich. Bei der Zahl der zahlenden Abonnenten knackte das Unternehmen die Marke von 200 Millionen.

Antreiber für den Kurs dürfte aber auch die Ankündigung des Managements sein, erstmals seit 2011 wieder Aktienrückkäufe in Erwägung zu ziehen. "Während Walt Disney die Dividende aussetzt, bereitet sich Netflix auf Aktienrückkäufe vor", schrieb Analyst Todd von Bernstein Research mit einem Seitenhieb auf den Kontrahenten im Streaming-Geschäft. Netflix dürfte fünf Milliarden Dollar an Liquidität vorhalten, schätzt der Experte.

Es zeichne sich ab, dass Konsumenten bereit seien, mehrere Streaming-Dienste gleichzeitig zu abonnieren und dass sich diese nicht substituierten, schrieb Analyst Manuel Mühl von der DZ Bank. Die Experten der schweizerischen Bank Credit Suisse ergänzten: "Mit der Ankündigung, ab dem zweiten Halbjahr 2021 Aktienrückkäufe zu tätigen, hat Netflix den letzten Nagel in den Sarg der Börsenbären geschlagen."

Von Oktober 2019 bis Juli 2020 hatte sich der Netflix-Kurs mehr als verdoppelt. Immer mehr Kunden abonnierten in dieser Zeit die Angebote des Serien-Produzenten. Anschließend pendelte der Kurs unter starken Schwankungen zwischen 460 und gut 570 auf und ab. Nun könnte der Befreiungsschlag auf dem Weg nach oben gelungen sein. Der Börsenwert des Unternehmens mit Sitz in Kalifornien ist mit der Kurs-Rally auf über 250 Milliarden Dollar gestiegen.

Redaktion finanzen.net / dpa (AFX)

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Bildquellen: Netflix

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