Moderatorin Louisa Dellert gesteht Porno-Sucht
Sie ist erfolgreiche Moderatorin und Bestseller-Autorin. Was bis vor Kurzem niemand wusste: Louisa Dellert (34) war jahrelang pornosüchtig, der Konsum schadete am Ende sogar ihrer Gesundheit!
Sie sah Pornos, um Stress abzubauenIm Podcast „Um 10 ist Licht aus!“ spricht die Moderatorin zum ersten Mal über ihre Erfahrungen: „Ich habe eine Zeit lang Pornos sehr, sehr intensiv genutzt und das war irgendwann auch nicht mehr gesund.“
Der Höhepunkt ihres Pornokonsums war laut Dellert vor der Corona-Pandemie: „Bei mir war es wirklich stressbedingt. Ich habe voll viel gearbeitet, war auf vielen Events, stand in der Öffentlichkeit.“ Wenn sie abends ins Hotel kam, habe sie sich einen Porno angeschaut. Dellert: „Nicht, weil ich Lust darauf hatte, das war eher ein Stressabbau.“
Zum Gucken fast an Raststätte angehaltenWie tief sie in der Sucht steckte, wurde ihr eines Tages auf der Autobahn bewusst: „Ich bin Auto gefahren, musste zu einem Termin, hatte tausend Telefonate und die ganze Zeit voll das Bedürfnis, einen Porno anzugucken.“ Sie sei kurz davor gewesen, an einer Raststätte zu halten, um sich einen Film anzuschauen. Dellert: „Das war so ein Impuls damals, dass ich gesagt habe, irgendwas kann jetzt nicht stimmen.“
Wenn Pornos zur Belastung werdenLouisa Dellert ist nicht allein: In Deutschland werden im weltweiten Vergleich besonders viele Pornos geschaut. Was bei vielen die Fantasie anregen und Spaß machen soll, kann mit Pech ins Gegenteil umschlagen: Experten gehen von 500 000 pornosüchtigen Männern in Deutschland aus. Bei Frauen sind die Zahlen niedriger, etwa ein Prozent sollen betroffen sein. Aber: Die Scham und das Tabu sind groß, ebenso vermutlich die Dunkelziffer der Betroffenen.
Lesen Sie auchStudien zeigen: Übermäßiger Porno-Konsum kann zu Konzentrationsproblemen, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und Depressionen führen. Bitter: Der echte Sex macht Betroffenen oft keinen Spaß mehr, weil sie nur noch mit den extremen Bildern aus der Porno-Welt Lust empfinden können.
So bekam Dellert die Sucht in den GriffLouise Dellert hat es geschafft, ihre Porno-Sucht zu überwinden. Wie? Die Auseinandersetzung mit den Produktionsbedingungen von Pornos und ihr neuer Freund hätten ihr dabei geholfen, sagt sie. Die Moderatorinerkannte schließlich auch, warum sie sich so zu den Filmen hingezogen fühlte: „Pornos haben mir auch das gegeben, was ich in meiner Beziehung beim Sex nicht hatte und mich nicht getraut habe, es anzusprechen. Bestimmte Rollenspiele oder bestimmte Dinge, die in Pornos gemacht wurden.“
Heute konsumiert sie nach eigenen Angaben weniger Pornos – und schaut vor allem nur noch Filme auf „fair-trade“-Seiten, bei denen klar sei, dass Darsteller anständig bezahlt und behandelt würden.