Kulturnachrichten
Jacob Desvarieux, einer der Pioniere der karibischen Zouk-Musik, ist tot. Nach Angaben örtlicher Medien starb der Mitbegründer der Band Kassav‘ am Freitag in einem Krankenhaus des französischen Übersee-Département Guadeloupe. Er wurde 65 Jahre alt. Der Sänger und Gitarrist, der traditionelle Musikstile aus der Karibik kombinierte, war besonders in Frankreich und Afrika ein Star. Der französische Präsident Emmanuel Macron würdigte Desvarieux als „Giganten der Zouk-Musik“ und als „unvergleichlichen Gitarristen“. Der senegalesische Musikstar Youssou N'Dour twitterte: „Die Westindischen Inseln, Afrika und die Musik haben gerade einen ihrer größten Botschafter verloren.“ Desvarieux entwickelte gemeinsam mit den Kassav‘-Gründern Pierre-Edouard Decimus und Freddy Marshall den Zouk, mit dem die Band in den 80er Jahren zu Weltruhm gelangte.
"Museum der Portugiesischen Sprache" wiedereröffnetIn der brasilianischen Metropole São Paulo ist rund sechs Jahre nach einem Großbrand das "Museum der Portugiesischen Sprache" wiedereröffnet worden. "Wir sind hier, nicht um die Asche der Vergangenheit zu vergessen, sondern um darauf die Zukunft aufzubauen", sagte der portugiesische Präsident Marcelo Rebelo de Sousa bei der Eröffnungszeremonie. "Dies ist ein Fest für die Zukunft unserer gemeinsamen Sprache." Das "Museum der Portugiesischen Sprache" war vor dem Brand eines der meist besuchten Museen des Landes. Besucher konnten dort auf interaktiven Bildschirmen mit Wörtern spielen, ihre Bedeutung kennenlernen und neue Vokabeln kreieren. Rund 260 Millionen Menschen weltweit sprechen Portugiesisch.
Große Kreuzfahrtschiffe aus Venedig verbanntGroße Kreuzfahrtschiffe dürfen ab heute nicht mehr durch Teile der Lagune von Venedig fahren. Das sieht ein Beschluss der italienischen Regierung vor. Demnach sind unter anderem der Giudecca- und der Markus-Kanal künftig für Schiffe gesperrt, die zum Beispiel mehr als 180 Meter lang sind oder bestimmte Abgasnormen überschreiten. Mit der Maßnahme zum Schutz seiner historischen Altstadt entging Venedig knapp einer Einstufung als bedrohtes Welterbe. Aufgrund des Durchfahrtsverbots verzichtete das zuständige Unesco-Komitee vorerst darauf, die Lagunenstadt auf seine Rote Liste zu setzen.
Die TV-Kommissarin Ingrid Fröhlich ist totDie Schauspielerin Ingrid Fröhlich ist tot. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa und beruft sich dabei auf eine Mitteilung der Familie. Fröhlich wurde 81 Jahre alt und hatte ihre Karriere beim Volkstheater in Wien begonnen. In den 1970er Jahren war sie mehreren Fernsehproduktionen zu sehen, darunter die beliebte ZDF-Reihe "Drei sind einer zuviel". Ein Stück Fernsehgeschichte schrieb Fröhlich, als sie am 2. Januar 1978 in der ZDF-Krimi-Serie "SOKO 5113" als Renate Burger auftrat. Sie war damit die erste TV-Kommissarin im westdeutschen Fernsehen.
Welterbekomitee tagt 2022 in RusslandDie nächste Sitzung des Unesco-Welterbekomitees findet im Sommer 2022 in Russland statt. In Kasan solle dann unter anderem über die Welterbe-Nominierung der Alten Synagoge und Mikwe in Erfurt entschieden werden, teilte die deutsche Unesco-Kommission zum Abschluss der 44. Tagung des Welterbekomitees mit, die im chinesischen Fuzhou zu Ende ging. Das Welterbekomitee hat dieses Jahr 34 Stätten auf vier Kontinenten zum Erbe der Menschheit erklärt. Darunter waren auch fünf Bewerbungen aus Deutschland oder mit deutscher Beteiligung: die Kurstädte Bad Ems, Baden-Baden und Bad Kissingen, der Niedergermanische Limes, die Mathildenhöhe Darmstadt, jüdische Stätten in Speyer, Worms und Mainz sowie der Donaulimes. Weltweit stieg durch die neuen Einschreibungen die Zahl der Unesco-Welterbestätten auf 1154.
Corona-Verordnung erleichtert Einreise für KünstlerDie neue, von Sonntag an geltende Corona-Einreiseverordnung soll nach Darstellung des Deutschen Kulturrates Verbesserungen für Künstlerinnen und Künstler mit sich bringen. Laut Verordnung werde die Einreise aus Hochrisikogebieten erleichtert. Dafür sei eine Ausnahme von der Quarantäne festgelegt worden. Sie gelte für nicht vollständig geimpfte Personen, die zur künstlerischen Berufsausübung auf der Grundlage vertraglicher Verpflichtungen an künstlerischen oder kulturellen Produktions- oder Präsentationsprozessen teilnehmen, heißt es. Die Regelung sei längst überfällig gewesen, sagte der Geschäftsführer des Kulturrates, Zimmermann. Der internationale Austausch sei essenziell für das kulturelle Leben. Die Veränderung der Einreiseverordnung sei eine wichtige Maßnahme, um den internationalen Kulturaustausch wieder zu beleben.