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Schön oder unsinnig? Feuerwerke am 1. August

Schön oder unsinnig Feuerwerke am 1 August
Zugegeben: Ein schönes Feuerwerk am dunklen Himmel hat etwas Magisches, etwas Zauberhaftes - oder ganz und gar nicht?

Wenn es um Feuerwerke geht, teilen sich die Meinungen rasch in zwei Lager auf. Die einen lieben diese Tradition und freuen sich schon Tage vor dem 1. August darauf, Raketen und Vulkane zu zünden. Die andern ärgern sich über die sinnfreie Knallerei, die Lärm verursacht und die Luft verpestet, und sorgen sich um ihre Haustiere und all die anderen Tiere draussen in der Natur.

Wie sehr sich viele Menschen an Feuerwerke gestört fühlen, zeigt sich an der Initiative "Eine Schweiz ohne Feuerwerksknallerei", die letzten Winter eingereicht wurde. Die Initiantinen und Initianten wollen Feuerwerk, das Lärm erzeugt, gänzlich verbieten, so Catherine Pfister-Aspert, Vize-Präsidentin der Sektion Freiburg von Pro Natura, und ergänzt: 

Das Hauptproblem ist definitiv der Lärm. Diese Explosionen sind unvorhersehbar.

Im Gegensatz zu einem Gewitter, spüren die Tiere nicht, wenn diese Explosionen kommen und sind daher unvorbereitet, ergänzt Catherine Pfister-Aspert. Insbesondere im August, wenn die Jungtiere sich Schritt für Schritt von ihren Eltern trennen, sollten die Tiere in Ruhe gelassen werden, so Catherine Pfister-Aspert.

Für sie ist der Verzicht auf Feuerwerke ein erster Schritt in die richtige Richtung, um die Fauna und Flora zu schützen. "Es gibt viele andere nachhaltige Alternativen, den 1. August zu feiern und gleichzeitig unsere Tierwelt zu schützen", so die Vize-Präsidentin der Sektion Freiburg von Pro Natura.

Bei allem Verständnis für jene, die sich über die Knallerei ärgern: Ein totales Verbot ist Unsinn. Natürlich gibt es immer ein paar, die übertreiben. Aber es geht um einige wenige Tage im Jahr, die Zeit um den 1. August, in denen manche ihrer Freude am Feuerwerk frönen. Das gilt es auszuhalten. Diese Meinung vertritt Ruedi Arnold aus St. Ursen. Er organisiert seit über 35 Jahren Grossfeuerwerke im Kanton Freiburg und der Feuerwerkbauer meint:

Wie im Zusammenleben braucht es Rücksicht, Toleranz und gesunden Menschenverstand 

Für Ruedi Arnold sind sich die Feuerwerke in den letzten Jahren umweltfreundlicher geworden und der Verzicht auf Knallkörper hat sich immer mehr durchgesetzt. Solche Alternativen könnten helfen, die negativen Auswirkungen von Feuerwerken zu minimieren. Farbige Spektakel am Himmel sind trotzdem noch beliebt. Darum gibt es Gemeinden, die auf Alternativen wie Wasserfeuerwerke oder Drohnenshows setzen. Diese sind aber sehr aufwändig und kosten viel.

Daten für private Feuerwerke

"Offiziell erlaubt für Private ist der 31.7., der 1. August und der 31. Dezember", erklärt Bernard Vonlanthen, Sprecher der Kantonspolizei Freiburg. An diesen Daten kann man ohne Bewilligung Feuerwerk zünden. An anderen Daten ist eine Bewilligung erforderlich.  "Grundsätzlich geht es darum, dass Feuerwerk nur bedacht losgelassen werden sollte." Sicherheit ist dabei das oberste Gebot. "Bei einem Feuerwerk gibt es Feuer und Hitze, und das ist per se ein Problem, unabhängig davon, ob es trocken ist oder nicht", so Bernard Vonlanthen. Weiter mahnt die Polizei zur Vorsicht, besonders beim Kauf von Feuerwerke über das Internet: 

Wenn die Gebrauchsanweisung nur auf Chinesisch ist, dann würde ich die Finger davon lassen»

Wenn man gekauftes Feuerwerk aufgrund von Verboten nicht zünden darf, kann man es in der Regel zurückgeben. "Man darf es zum Beispiel auch bei der Polizei abgeben", erklärt Bernard Vonlanthen.

Ein weiteres Thema ist das Littering, das achtlose Wegwerfen von Müll. Daher fordert die Polizei dazu auf, nach dem Abschuss von Feuerwerk die Überreste einzusammeln. "Die öffentlichen Veranstaltungen sind gut organisiert und haben ein Abfall- und Sicherheitskonzept. Das grösste Problem sind die Privaten, die das Feuerwerk irgendwo und irgendwann zünden und nicht überlegen, wie gefährlich es ist", so der Polizeisprecher.

Bei Waldbrandgefahr können Kantone und Gemeinde das Abbrennen von Feuerwerken einschränken oder verbieten. Den Anweisungen der lokalen Behörden ist unbedingt Folge zu leisten.

200 bis 400 Tonnen Feinstaub pro Jahr

Jährlich werden in der Schweiz gemäss dem Bundesamt für Polizei fedpol zwischen 1000 und 2000 Tonnen Feuerwerkskörper verbraucht. Ein Viertel davon machen die pyrotechnischen Feuerwerkssätze aus, der Rest sind Verpackungen aus Holz, Karton, Kunststoffen oder Ton. Die Feuerwerkssätze bestehen neben Schwarzpulver auch aus farbgebenden Metallverbindungen. Beim Abbrennen entstehen daraus etwa 200 bis 400 Tonnen Feinstaub pro Jahr. Feuerwerke machen 1 bis 2 Prozent der jährlichen Gesamtemissionen aus.

Als Niederschlag gelangt der Feinstaub auch in Böden und Gewässer. Je weniger Feuerwerk abgebrannt wird, umso geringer die Umweltbelastung. Es ist wichtig, das abgebrannte Feuerwerk und die Verpackungen sicher und korrekt zu entsorgen.

RadioFr. - Martin Zbinden

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