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Autorin E. Jean Carroll: Diese Frau siegt doppelt gegen Donald ...

Autorin E Jean Carroll Diese Frau siegt doppelt gegen Donald
Zweimal hat sie vor Gericht gegen US-Ex-Präsident Donald Trump (77) gewonnen - und einen Schadensersatz von 83,3 Mio. US-Dollar zugesprochen bekommen.

Zweimal hat sie vor Gericht gegen Ex-US-Präsident Donald Trump (77) gewonnen – und nun einen gigantischen Schadensersatz von 83,3 Millionen US-Dollar (rund 77 Millionen Euro) zugesprochen bekommen. Die Welt blickt auf E. Jean Carroll (80).

Wer ist die Frau, die Donald Trump gleich doppelt vor Gericht in die Knie gezwungen hat?

E. Jean Carroll nach dem Hammer-Urteil gegen Ex-US-Präsident Donald Trump: 83,3 Millionen US-Dollar Schadensersatz

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Foto: SPENCER PLATT/Getty Images via AFP

Jean E. Carroll bei einer Fashion-Party im September 2006

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Foto: WireImage

Die Journalistin und Buchautorin Elisabeth Jean Carroll war an der Uni Cheerleaderin, gewann 1963 eine Wahl zur Miss Indiana University.

Sie wurde 1993 mit ihrer Kolumne „Ask E. Jean“ in der Zeitschrift „Elle“ berühmt. 27 Jahre lang hielt sich die Kolumne. Von 1994 bis 1996 hatte sie sogar ihre gleichnamige TV-Show bei NBC. Außerdem veröffentlichte sie mehrere Bücher. Zweimal war sie verheiratet. Von ihrem zweiten Ehemann, dem Fernseh-Journalisten John Johnson, ließ sie sich 1990 scheiden.

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2019 erschien ihr Skandal-Buch „What Do We Need Men For? A Modest Proposal“ (Wofür brauchen wir Männer? Ein bescheidener Vorschlag). Darin schildert sie mehrere Fälle von Übergriffen durch teilweise bekannte Männer.

Einer von ihnen: Donald Trump.

1995 oder 1996 soll sich die Vergewaltigung ereignet haben – in einer Umkleidekabine im New Yorker Luxus-Kaufhaus Bergdorf Goodman. Der Unternehmer Trump habe sie gebeten, ihn beim Kauf von Damenunterwäsche für eine unbekannte Frau zu beraten. Den Schilderungen nach habe er einen durchsichtigen Spitzenbody ausgesucht. Sie habe vorgeschlagen, den Body anzuprobieren, und sei mit ihm in eine Umkleidekabine gegangen.

Dort soll er sie vergewaltigt haben!

„Als die Tür sich schloss, stürzte er sich auf mich, drückte mich gegen die Wand“, schrieb Carroll. Trump habe seinen Mund gegen ihre Lippen gepresst, ihre Strumpfhose heruntergerissen, seine Hose geöffnet und sei in sie eingedrungen. Sie konnte flüchten.

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Die Trump-Bezwingerin im Februar 2011

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Foto: Joe Schildhorn/BFA/Shutterstock

E. Jean Carroll im November 2015 bei einer Cocktailparty

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Foto: Getty Images for ELLE

Anzeige habe sie damals aus Angst vor Repressalien nicht erstattet. Erst 2019 machte sie den Fall in ihrem Buch öffentlich. In demselben Jahr war sie auch auf dem Cover vom New York Magazine zu sehen. Titel: „Das habe ich vor 23 Jahren getragen, als Donald Trump mich in der Umkleidekabine von Bergdorf Goodman angriff.“

Donald Trump erschien am Freitag persönlich zu dem Prozess in New York

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Foto: EDUARDO MUNOZ/REUTERS

Carroll verklagte Trump im November 2019 wegen Verleumdung. Der US-Präsident hatte die Vorwürfe wegen Vergewaltigung als Lüge zurückgewiesen. Sein Argument damals: „Sie ist nicht mein Typ.“ Die Zivilklage kam vor ein New Yorker Gericht. Das Urteil im ersten Verfahren fiel am 9. Mai 2023. Das Geschworenengericht (6 Männern, 3 Frauen) entschied, dass Trump wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung schuldig ist. Carroll wurde ein Schadenersatz in Höhe von 5 Millionen Dollar zugesprochen.

Eine Skizze aus dem Bundesgericht in Manhattan zeigt, wie der ehemalige US-Präsident Donald Trump am 26. Januar 2024 den Gerichtssaal während des Schlussplädoyers der Anwältin Roberta Kaplan im zweiten Zivilprozess von E. Jean Carroll verlässt

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Foto: JANE ROSENBERG/REUTERS

Trump wies die Vorwürfe weiterhin zurück – und Carroll zog erneut vor Gericht. Wegen Verleumdung verurteilte die Geschworenenjury (7 Männer, 2 Frauen) in New York Trump zu einer Zahlung von 83,3 Millionen US-Dollar. Carroll selbst hatte mehr als 10 Millionen Euro gefordert.

„Das ist ein großer Sieg für jede Frau, die aufsteht, wenn sie niedergestoßen wird, und eine große Niederlage für jeden Tyrannen, der versucht hat, eine Frau kleinzuhalten“, sagte Carroll nach dem Urteil. Trumps Anwältin kündigte Revision an.

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