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Hydroxychloroquin: WHO setzt Tests mit Malaria-Medikament vorerst aus

Hydroxychloroquin WHO setzt Tests mit MalariaMedikament vorerst aus
Nach Monaten der Schliessung in der Corona-Krise sollen in der kommenden Saison am Wiener Burgtheater nachvollziehbare menschliche Geschichten in den Vordergrund rücken. Das sagte Direktor Martin Kusej, als er im Sender ORF seine Pläne für 2020/21 vors
Wieso die Lufthansa staatliche Hilfe bekommen soll Die von der Corona-Krise schwer getroffene Lufthansa soll staatliche Unterstützung bekommen. Das Rettungspaket hat nach offiziellen Angaben einen Umfang von neun Milliarden Euro. Wieso wurden Hilfen überhaupt nötig? Ein Überblick.

25.05.2020

Nach dem kritischen Bericht über die Wirkung der Malaria-Arznei Hydroxychloroquin bei Covid-19-Erkrankten hat die WHO Tests mit dem Medikament vorerst ausgesetzt. Das BAG meldet lediglich zehn Neuansteckungen. Unterdessen legt das Netzwerk Prokore ein Schutzkonzept für das Erotikgewerbe vor. Die Ereignisse im Ticker.

Das Wichtigste im Überblick

  • Nach dem kritischen Bericht über die Wirkung der Malaria-Arznei Hydroxychloroquin bei Covid-19-Erkrankten hat die WHO Tests mit dem Medikament vorerst ausgesetzt.
  • Der britische Regierungsberater Dominic Cummings hat die massive Kritik an seiner Reise zu Verwandten mitten in der Coronakrise zurückgewiesen.
  • Die Swiss-Muttergesellschaft Lufthansa soll mit neun Milliarden Euro gerettet werden.
  • Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung plant dieses Jahr noch Ferien, und zwar in der Schweiz oder in Italien.
  • Daniel Koch vom BAG lobt die aktuell tiefen Ansteckungszahlen und mahnt, dass die Anstrengungen trotzdem noch weiter erhöht werden müssten.
  • In der Schweiz und Liechtenstein bleiben die Zahl der Neuinfektionen innert 24 Stunden mit zehn Fällen gering. 
  • Sicherheitsexperten des Europarats warnen vor der Gefahr von Terroranschlägen mit Biowaffen im Zuge der Corona-Pandemie.
  • Der deutsche Wirtschaftsminister will sich auf EU-Ebene für ein gemeinsames europäisches Projekt zur Arzneimittelproduktion einsetzen.
  • Der britische Premierminister Boris Johnson ist nach dem demonstrativen Eintreten für seinen in die Kritik geratenen Chefberater Dominic Cummings selbst unter Beschuss geraten.
21.44 Uhr: Wiener Burgtheater setzt wegen Pandemie auf Geschichten statt Experimente

Nach Monaten der Schliessung in der Corona-Krise sollen in der kommenden Saison am Wiener Burgtheater nachvollziehbare menschliche Geschichten in den Vordergrund rücken. Das sagte Direktor Martin Kusej, als er im Sender ORF seine Pläne für 2020/21 vorstellte. «Das ist mir auch ein ganz wichtiger Punkt, dass man von sehr krassen Experimenten und performativen Formaten eher wieder wegkommt», sagte der 59-Jährige, dessen erste Saison als Chef der renommierten Bühne im März jäh durch die Coronavirus-Pandemie unterbrochen wurde.

Die kommende Spielzeit will Kusej im September mit seiner Inszenierung von Calderons «Das Leben ist ein Traum» eröffnen, ein Stück in dem ein Prinz aus erzwungener Isolation ins Leben zurückkehrt. Auch bei anderen Stücken finden sich Parallelen zur Pandemie. So etwa Maxim Gorkis «Kinder der Sonne» in der Bearbeitung von Simon Stone. Das Stück über einen Aufstand gegen Ärzte in Zeiten der Cholera soll im April Premiere feiern. Insgesamt umfasst der Spielplan 31 neue Produktionen, darunter auch Peter Handkes jüngstes Stück «Zdenek Adamec. Eine Szene».

21.25 Uhr: Britische Regierung lockert Pandemie-Massnahmen in England

In England dürfen zahlreiche Geschäfte im Juni wieder öffnen. Das kündigte Premierminister Boris Johnson in London an. So dürfen dann unter anderem Bekleidungsgeschäfte, Möbelläden, Fachgeschäfte für Elektronik oder Bücher, Auktionshäuser und Schneidereien ihre Dienste anbieten. Bereits vom 1. Juni an können Märkte im Freien wieder ihre Waren verkaufen. Johnson hatte am 23. März alle Läden, die nicht wie Supermärkte und Pharmazien der Grundversorgung dienen, zur Pandemie-Eindämmung schliessen lassen.

Bereits am Sonntag hatte der Premier angekündigt, ab Juni die Schulen für einzelne Jahrgangsstufen zu öffnen. Die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland gehen im Kampf gegen das Coronavirus ihren eigenen Weg. Grossbritannien ist das Land mit den meisten Opfern in Europa. Bislang wurden 36'914 Todesfälle registriert, teilte Johnson am Montagabend mit. Es wird mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet.

21.12 Uhr: Tessiner Kantonsrat kritisiert Verlängerung des Notstands

Den ersten Sessionstag nach der Zwangspause hat der Tessiner Grosse Rat dem Thema Covid-19 gewidmet. In teils emotionalen Statements blickten Parlamentarier zurück auf die schwierigen Wochen des Südkantons und übten Kritik an der Regierung. Insbesondere die dritte Verlängerung des Notstands sorgte für Unbehagen.

Die Verlängerung des Notstands bis Ende Juni sei sinnvoll, erklärte Regierungspräsident Norman Gobbi zum Auftakt der Session «extra muros» im Luganeser Palazzo dei Congressi. Der zum dritten Mal verlängerte «stato di necessità» gebe dem Tessiner Krisenstab «Manövrierfreiheit».

Dank dem Notstand könne der kantonale Führungsstab die während der Krise geschaffene Infrastruktur aufrechterhalten und im schlechtesten Fall rasch reagieren, sagte Gobbi. Dies betrifft unter anderem die sechs ambulanten Untersuchungszentren in Locarno, Tre Valli, Mendrisio, Lugano, Agno und Giubiasco.

Bereits im Vorfeld der Session war die Verlängerung des Notstands kritisiert worden. Nachdem die Regierung den Notstand als erster Kanton der Schweiz am 11. März ausgerufen hatte, verlängerte er diesen Status drei Mal, und zwar am 27. März, 15. April und 13. Mai.

21.05 Uhr: Irland meldet erstmals keinen neuen Corona-Todesfall

Irland hat zum ersten Mal seit zehn Wochen keinen neuen Corona-Todesfall registriert. In den vergangenen 24 Stunden sei kein neuer Todesfall gemeldet worden, sagte der medizinische Berater der Regierung, Tony Holohan, in Dublin.

Die Entwicklung entspreche dem seit einiger Zeit anhaltenden Trend. Bislang meldete Irland 1606 Corona-Tote und knapp 25'000 Infizierte.

20.48 Uhr: «SwissCovid» kann offenbar bereits jetzt heruntergeladen werden

Für die breite Öffentlichkeit soll die Tracing-App «SwissCovid» eigentlich erst Ende Juni bereit stehen. Allerdings existiert schon jetzt ein entsprechender Eintrag für Android-Nutzer in Googles Play Store. 

«SwissCovid» ist bereits unter Android verfügbar.

Screenshot

Es ist unklar, ob es sich um ein Versehen handelt, schliesslich sollten die Nutzer des Pilot-Projekts einen eigenen Link erhalten. Für iOS im App Store jedenfalls gibt es derzeit keinen Download-Link.

Offenbar war es wohl bereits ab dem Nachmittag möglich, die App herunterzuladen, wie «Blick» berichtet.

20.27 Uhr: Südtirol hofft nach Pfingsten auf deutsche Urlauber

Urlaub in Südtirol ist dem «Münchner Merkur» zufolge kurz nach Pfingsten wieder möglich. Die Zeitung berichtet, Italien wolle seine Grenzen am 3. Juni wieder öffnen — und Österreich lasse Touristen zum Brenner durch, wenn sie Tirol «ohne Aufenthalt durchqueren und die Ausreise sichergestellt ist», wie ein Sprecher des Innenministeriums in Wien der Zeitung sagte.

Um zu belegen, dass sie nach Italien wollen, müssten Urlauber an der Grenze eine Hotelbuchung oder ähnliches vorweisen. Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher sagte dem «Münchner Merkur»: «Ich kann garantieren, dass die Urlauber problemlos bei uns ankommen.» Urlauber aus Deutschland seien eine wichtige Zielgruppe. In einigen Bundesländern sind in der Woche um den 3. Juni Schulferien.

20.06 Uhr: Trump droht mit Suche nach neuem Ort für Nominierungsparteitag

US-Präsident Donald Trump droht, angesichts möglicher coronabedingter Restriktionen den Nominierungsparteitag der Republikaner im Sommer an einen anderen Ort zu verlegen.

...to find, with all of the jobs and economic development it brings, another Republican National Convention site. This is not something I want to do. Thank you, and I LOVE the people of North Carolina!

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) May 25, 2020

Der Parteitag, bei dem Trump offiziell zum Präsidentschaftskandidaten seiner Partei gekürt werden soll, ist für den 24. bis 27. August in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina angesetzt. Trump beklagte auf Twitter, der dortige Gouverneur, der Demokrat Roy Cooper, garantiere wegen der Corona-Krise bislang nicht, dass die Republikaner zu diesem Zeitpunkt ihren Veranstaltungsort komplett füllen dürften. Wenn diese Zusicherung nicht sofort komme, müsse sich die Partei gezwungenermassen einen anderen Ort für die Zusammenkunft suchen. Trump betonte, er wolle dies eigentlich nicht.

US-Vizepräsident Mike Pence sagte am Montag dem Sender Fox News, Trumps Bitte sei nachvollziehbar. Diese Parteitage benötigten Monate der Vorbereitung, und die Republikaner bräuchten Planungssicherheit.

Am 3. November steht in den USA die Präsidentschaftswahl an. Der Wahlkampf ist durch die Corona-Pandemie auf den Kopf gestellt. Diverse Vorwahlen wurden wegen der Krise auf einen späteren Zeitpunkt verschoben oder komplett auf Briefwahl umgestellt. Die Demokraten haben ihren Nominierungsparteitag, bei dem Trumps voraussichtlicher Herausforderer für die Wahl, Joe Biden, offiziell gekürt werden soll, wegen der Pandemie bereits von Juli auf August verschoben. Es ist aber unklar, ob Grossveranstaltungen dieser Art im Sommer bereits im üblichen Format abgehalten werden können.

19.49 Uhr: Frankreich will «massiv» in Krankenhäuser investieren

Die französische Regierung hat als Konsequenz aus der Corona-Krise «massive Investitionen» in die öffentlichen Krankenhäuser zugesagt. Premierminister Edouard Philippe stellte einen «weitreichenden Hilfsplan» für die angeschlagenen Kliniken und eine deutlich bessere Bezahlung für das Gesundheitspersonal in Aussicht. Die Regierung wolle sich für den grossen Einsatz von Ärzten und Pflegern erkenntlich zeigen, sagte er.

Philippe äusserte sich zum Auftakt von mehrwöchigen Video-Verhandlungen der Regierung mit rund 300 Vertretern von Krankenhäusern und Gewerkschaften. Mitte Juli sollen die Gespräche in konkrete Entscheidungen münden. Präsident Emmanuel Macron hatte zuvor «Fehler» bei der Gesundheitsreform eingeräumt und eine Corona-Prämie von bis zu 1500 Euro (rund 1590 Franken) pro Mitarbeiter versprochen.

In der Corona-Krise war das französische System mit seinen rund 7000 Intensivbetten schnell ans Limit gekommen. Besonders im Pariser Grossraum und im Grenzgebiet zu Deutschland waren die Krankenhäuser überlastet.

19.32 Uhr: Trump erinnert am Memorial Day auch an Corona-Tote in USA

US-Präsident Donald Trump hat am Gedenktag für getötete US-Soldaten auch an die Todesopfer durch die Corona-Pandemie erinnert. «Wir trauern mit allen Familien, die einen geliebten Menschen verloren haben», sagte Trump in Baltimore bei einer Gedenkveranstaltung zum Memorial Day mit Blick auf die Corona-Krise. Am letzten Montag im Mai wird in den USA traditionell der Kriegsveteranen und getöteten Soldaten gedacht. Trump sagte, Zehntausende Soldaten und Mitglieder der Nationalgarde kämpften derzeit im «Krieg gegen dieses schreckliche Virus». Gemeinsam werde man das Virus besiegen und gestärkt aus der Krise hervorgehen.

Die Vereinigten Staaten sind — in absoluten Zahlen gemessen — weltweit am stärksten von der Pandemie betroffen: Mehr als 1,6 Millionen Corona-Fälle wurden hier bislang bestätigt und rund 98'000 Menschen kamen USA-weit bereits in Folge einer Infektion mit dem Virus ums Leben. Bald dürfte das Land die Marke von 100'000 Toten überschreiten.

The presidency is about a lot more than tweeting from your golf cart. It requires taking on the ultimate responsibility for the biggest decisions in the world. Donald Trump simply wasn’t prepared for that. I promise you I will be.

— Joe Biden (@JoeBiden) May 24, 2020

Trumps Gegner kritisieren regelmässig, der Präsident gehe bei seinen Äusserungen zur Krise nicht ausreichend auf diese düstere Zahl ein. Trumps voraussichtlicher Herausforderer bei der Präsidentschaftswahl, der Demokrat Joe Biden, etwa hatte am Wochenende auf Twitter beklagt, dass Trump in der aktuellen Lage — mit fast 100'000 Corona-Toten und vielen Millionen Arbeitslosen durch die Krise - golfen gehe.

19.21 Uhr: Luxemburg kündigt weitere Lockerungen der Corona-Regeln an

In Luxemburg dürfen nach wochenlanger Corona-Zwangspause Restaurants und Cafés wieder öffnen: Ab diesen Mittwoch können Gäste unter Auflagen auf Aussenterrassen bewirtet werden, ab Freitag dann auch in den Lokalen, wie Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel ankündigte. Ein Mindestabstand von 1,50 Metern zwischen den Tischen müsse eingehalten werden, beim Betreten gelte Maskenpflicht.

Zudem dürften alle Geschäfte und Fitnesscenter (ohne Wellnessbereich) ab Freitag wieder öffnen. Auch Veranstaltungen mit mehr als 20 Personen seien erlaubt, wenn diese im Abstand von zwei Metern zusammenkommen oder eine Maske tragen, sagte Bettel. Als Beispiele nannte er Sportereignisse, Kinobesuche und religiöse Zeremonien. Spielplätze blieben weiterhin geschlossen.

Die Lockerungen seien möglich, da es bei der Zahl der Neuinfektionen positive Nachrichten gebe: Am Montag sei nur eine neue Infektion registriert worden, es gebe noch vier Patienten auf Intensivstationen. «Das Virus ist aber noch nicht fort, das Virus ist noch da», sagte Bettel. Daher müsste es auch weiter Einschränkungen geben.

Die Zahl der in Luxemburg positiv auf Covid-19 getesteten Menschen beläuft sich auf 3993 (Stand Montag 17.30 Uhr). Es gab bislang 110 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Seit Beginn der Krise wurden insgesamt 68'107 Personen getestet.

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19.08 Uhr: WHO setzt Tests mit Hydroxychloroquin vorerst aus

Nach dem kritischen Bericht über die Wirkung der Malaria-Arznei Hydroxychloroquin bei Covid-19-Erkrankten hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Tests mit dem Medikament vorerst ausgesetzt. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte in Genf, das zunächst möglichst viele Daten zu diesem und dem ähnlichen Wirkstoff Chloroquin ausgewertet werden sollen.

Dosen mit dem Medikament Hydroxychloroquin von verschiedenen Herstellern. 

Bild: Kevin E. Schmidt/Quad-City Times via ZUMA Wire/dpa

Die Hydroxychloroquin-Tests fanden bisher im Rahmen einer von der WHO geführten internationalen Forschung statt. Dabei soll herausgefunden werden, ob verschiedene Medikamente gegen Malaria, HIV, Ebola und Multiple Sklerose einen Effekt gegen Covid-19 haben. Laut einer WHO-Expertin soll in einer oder zwei Wochen erneut über die Tests mit Hydroxychloroquin beraten werden. Entsprechende Chloroquin-Tests wurden in diesem WHO-Programm nicht gemacht.

Das Journal «The Lancet» hatte am Freitag auf Grundlage einer umfassenden Datenanalyse berichtet, dass sich die Malaria-Arzneien Chloroquin und Hydroxychloroquin wahrscheinlich nicht zur Behandlung von Covid-19 eignen und die Wirkstoffe womöglich sogar die Todesrate erhöhen. Forscher aus den USA und der Schweiz hatten für den Bericht Daten von gut 96'000 Patienten ausgewertet, von denen fast 15'000 eines der Mittel allein oder in Kombination mit einem Antibiotikum bekommen hatten. Zu ähnlichen Ergebnissen waren zuvor schon kleinere Studien gekommen.

US-Präsident Donald Trump hatte Chloroquin wiederholt als Wundermittel gepriesen. Zuletzt sorgte er für Aufregung mit der Aussage, er nehme das Medikament prophylaktisch ein, um sich vor dem Virus zu schützen. Die Hoffnung, dass die Mittel zur Behandlung von Covid-19 geeignet sein könnten, beruhen bisher nur auf Zellversuchen und einigen kleineren Studien. Derzeit laufen zahlreiche klinische Studien, in denen die Wirksamkeit genauer geprüft wird.

18.42 Uhr: Netzwerk Prokore legt Schutzkonzept für Erotikgewerbe vor

Das Arbeitsverbot im Erotikgewerbe soll ab dem 8. Juni aufgehoben werden: Dies fordert Prokore, der nationale Zusammenschluss der Beratungsstellen für Sexarbeitende. Um die Sicherheit von Sexarbeitenden und Kunden zu gewährleisten, legt Prokore ein Schutzkonzept vor.

Das Schutzkonzept für personenbezogene Dienstleistungen mit Körperkontakt im Erotikgewerbe sei in Konsultation mit Sexarbeitenden, Betrieben, Plattformen, Fachstellen und der Aidshilfe Schweiz entwickelt worden, schreibt Prokore in einer Mitteilung. Danach sei es beim Bundesamt für Gesundheit sowie der Verbindungsstelle Zivilgesellschaft eingereicht worden.

Sexarbeitende sowie Betreibende könnten und wollten die Vorgaben des BAG umsetzen. So soll gemäss dem vorgelegten Konzept nach jedem Kunden die Bettwäsche und Handtücher gewechselt und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Zudem muss das Zimmer für mindestens 15 Minuten durchgelüftet werden.

Das Netzwerk Prokore legt ein Schutzkonzept für Bordelle vor.

Bild: KEYSTONE/AP/FRANKA BRUNS (Symbolbild)

Bei allen sexuellen Dienstleistungen müssen Safe-Sex-Richtlinien eingehalten werden. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung wird bei allen Dienstleistungen empfohlen.

Beim Geschlechtsverkehr sollen Stellungen praktiziert werden, bei denen die Tröpfchenübertragung gering ist. Zudem werden keine gesichtsnahen Dienstleistungen praktiziert. Während der Dienstleistung muss gemäss dem Schutzkonzept zwischen den Köpfen der beiden Personen ein Abstand von mindestens einer Unterarmlänge eingehalten werden. Dienstleistungen mit zwei oder mehr Kunden werden nicht angeboten.

Alle Kunden und Kundinnen werden darauf hingewiesen, dass für die Rückverfolgung von Infektionsketten Kundenkontaktdaten aufgenommen und für vier Wochen aufbewahrt werden. Zudem soll zwischen den wartenden Kunden ein Abstand von zwei Metern gewährleistet werden.

18.30 Uhr: Johnson-Berater Cummings weist jegliche Kritik zurück

Der britische Regierungsberater Dominic Cummings hat die massive Kritik an seiner Reise zu Verwandten mitten in der Coronakrise zurückgewiesen. «Ich bedaure nicht, was ich getan habe», sagte Cummings am Montag im Rosengarten des Regierungssitzes in London. Er gilt als zweitmächtigster Mann nach Premierminister Boris Johnson in London. Cummings begann seinen Auftritt mit etwa halbstündiger Verspätung und erschien mit hochgekrempeltem Hemd.

Er habe den Umständen entsprechend «vernünftig und angemessen» gehandelt, sagte Cummings. Er habe nur einmal Ende März seine Eltern mit seiner Familie besucht. Britische Zeitungen hatten berichtet, dass Cummings mehrfach während der Pandemie von London ins rund 430 Kilometer entfernte Durham zu seinen Verwandten gefahren war.

Cummings hatte als Grund für eine Reise Ende März zu seinen Eltern angegeben, er habe keine andere Möglichkeit gehabt, die Betreuung seines vier Jahre alten Sohnes sicherzustellen. Er habe für die Betreuung sorgen wollen, weil seine Frau an Covid-19 erkrankt gewesen sei und er selbst auch mit einer Ansteckung habe rechnen müssen.

Johnson hatte sich zwar noch am Sonntag hinter seinen Berater gestellt, war dadurch aber selbst massiv in die Kritik geraten — auch in seiner eigenen Partei. 

18.17 Uhr: Spanien will Quarantäne für Einreisende zum 1. Juli aufheben

Das Urlaubsland Spanien will die wegen der Corona-Krise angeordnete Pflicht zur Quarantäne für aus dem Ausland Eingereiste zum 1. Juli wieder aufheben. Das meldete die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf Angaben der Regierung. Im Juli will sich Spanien, das wichtigste Urlaubsland Europas, auch für den internationalen Tourismus wieder öffnen.

Die Pflicht zu einer zweiwöchigen Quarantäne nach der Einreise besteht erst seit dem 15. Mai. «In dem Masse, wie wir Freiheitsräume wiedererlangen, können auch die Massnahmen an der Grenze geändert werden», erklärte Aussenministerin Arancha González Laya. Sie dementierte, Spanien habe diese Entscheidung auf Druck der Tourismusindustrie oder wegen der möglichen Verärgerung anderer EU-Länder über die einseitig erklärte Quarantänepflicht getroffen.

Allerdings hatte Frankreich für per Flugzeug aus Spanien Einreisende seinerseits ab diesem Montag eine 14-tägige Quarantäne angeordnet. Dies solle auch für Briten gelten, sobald London die seinerseits angekündigte Quarantänepflicht umsetze. Die häusliche Isolierung gelte für Reisende aus europäischen Ländern, deren Behörden unkoordiniert eine 14-tägige Massnahme für Reisende beschlossen hätten, die aus europäischen Ländern in ihr Hoheitsgebiet einreisen, hatte das Pariser Innenministerium am Samstag betont.

18.05 Uhr: Im Kanton Zürich wird nur noch ein Patient künstlich beatmet

Im Kanton Zürich hat es seit Freitag fünf neue bestätigte Coronavirus-Fälle gegeben. Damit stieg die Zahl der registrierten Fälle bis Montagnachmittag auf 3597.

Seit sechs Tagen gab es im Kanton Zürich zudem keinen Todesfall mehr im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Zahl der verstorbenen Covid-19-Patienten bleibt bei 128.

Im Spital liegen aktuell 23 Personen, das sind 8 weniger als am Freitag. Künstlich beatmet wird ein Patient, das entspricht einem Rückgang von drei Patienten im Vergleich zu Freitag.

17.59 Uhr: Deutschland stellt Umweltauflagen für Lufthansa-Rettungspaket

Die deutsche Bundesregierung stellt für seinen Einstieg bei der schwer angeschlagenen Lufthansa Bedingungen unter anderem zum Umweltschutz. Die Lufthansa verpflichtet sich nach Angaben des Finanzministeriums zur Erneuerung ihrer Flotte, um Emissionen zu reduzieren. In das operative Geschäft der Airline will sich der Bund nicht einmischen, aber Übernahmen aus dem Ausland verhindern.

Durch die geforderten Investitionen in neue, effizientere Flugzeuge soll die Klimabilanz der Lufthansa verbessert werden. Ausserdem muss die Airline ihre Kooperationen für umweltfreundlichere Flugzeugkraftstoffe ausweiten.

Bedingungen für die Staatshilfe sind zudem, dass kein Staatsgeld in Steueroasen abfliessen darf und Vorstandsmitglieder bis Ende September auf ein Fünftel ihrer Grundvergütung verzichten. Während der Stabilisierungsmassnahmen dürfen keine Boni und Dividenden ausgezahlt werden.

17.22 Uhr: Rettungspaket für die Lufthansa steht

Die deutsche Bundesregierung hat sich auf finanzielle Unterstützung für die von der Corona-Krise schwer getroffene Lufthansa verständigt. Wie das deutsche Bundeswirtschafts- und das Bundesfinanzministerium am Montag mitteilten, hat das Rettungspaket einen Gesamtumfang von neun Milliarden Euro.

Auch aus Schweizer Sicht sind diese Verhandlungen von grossem Interesse, gehört die Airline Swiss doch zum deutschen Konzern. Der Bundesrat hatte bereits Anfang Mai ein Hilfspaket in Form von verbürgten Krediten für die Swiss und ihre Schwester Edelweiss im Umfang von 1,275 Milliarden Franken zur Verfügung gestellt.

Die Bundesregierung erklärte, die Lufthansa sei vor der Pandemie «operativ gesund und profitabel» gewesen und habe eine gute Zukunftsperspektive. Das Stabilisierungspaket solle nun einerseits den Bedürfnissen des Unternehmens Rechnung tragen, aber auch «den Bedürfnissen der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler und der Beschäftigten der Lufthansa Group, die auf den Erhalt eines starken Unternehmens angewiesen sind».

Die Lufthansa verpflichtet sich nach Angaben der Bundesregierung «zur Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen einschliesslich einer Erneuerung ihrer Flotte». Zudem seien «weitgehende Vergütungsbeschränkungen für den Konzernvorstand, die Vorstände der Konzerngesellschaften sowie das Management vorgesehen.»

Dem Paket müssen nun neben der EU-Kommission auch Vorstand und Aufsichtsrat der Lufthansa zustimmen. Nach Konzernangaben sollen beide Gremien «kurzfristig» zur Beschlussfassung über das Stabilisierungspaket zusammenkommen, der Vorstand befürworte das Paket.

17.10 Uhr: Mehrheit der Schweizer plant Ferien in der Schweiz

Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung plant dieses Jahr noch Ferien, und zwar in der Schweiz. Das zeigt eine repräsentative Online-Umfrage. Rund 83 Prozent der 1700 befragten Frauen und Männer aus allen Kantonen planen Ferien für dieses Jahr. Am beliebtesten sind aber nicht etwa Reisen ans Meer oder in eine pulsierende Metropole, sondern nach Graubünden oder ins Berner Oberland, teilte die Zürcher Agentur mindnow am Montag mit.

71 Prozent der Befragten sind der Meinung, Ferien sollten in der Schweiz gebucht werden, um die heimische Tourismusbranche zu unterstützen. Die beliebtesten Ferienziele der Schweiz sind Graubünden (44 Prozent), das Berner Oberland (34,5 Prozent) und das Wallis (31 Prozent). Das Tessin belegt mit 30,5 Prozent den vierten Platz. Insgesamt gaben 64 Prozent aller Befragten an, dass sie dieses Jahr mit dem Auto verreisen. 48 Prozent hätten aber kein Problem, bereits heute in ein Flugzeug zu steigen.

Italien wurde früh zum europäischen Corona-Hotspot und hat drastische Einschränkungen für die eigene Bevölkerung erlassen. Die Umfrage zeigt, dass diese Massnahmen in der Schweiz für das nötige Vertrauen sorgen. Italien ist für 21,4 Prozent der Befragten dieses Jahr die beliebteste Feriendestination im Ausland. Griechenland belegt mit 18 Prozent den zweiten Platz, dicht gefolgt von Spanien mit 17,6 Prozent. Noch sind aber die Grenzen grösstenteils geschlossen, und so ist es nicht erstaunlich, dass die Mehrheit der Befragten (64,5 Prozent) ihre Reisepläne in andere Länder auf den Herbst verschoben hat.

16.45 Uhr: Mutmasslich zweite Corona-Infektion vom Nerz auf Menschen

In den Niederlanden hat sich möglicherweise ein zweiter Mensch bei einem Nerz mit dem neuen Coronavirus infiziert. Die niederländischen Behörden meldeten am Montag, ein Mitarbeiter einer Nerzzucht nahe Eindhoven habe sich «sehr wahrscheinlich» bei einem der Tiere angesteckt. Die Gefahr einer weiteren Verbreitung durch die Tiere sei jedoch gering.

In der vergangenen Woche hatte das Landwirtschaftsministerium eine erste Übertragung auf einen Mitarbeiter einer Nerzzucht gemeldet. Zwei Betriebe nahe Eindhoven waren Ende April geschlossen worden, nachdem bei den Tieren Corona-Infektionen festgestellt worden waren.

In den Niederlanden ist die Zucht von Nerzen wegen ihres Fells ein umstrittenes Thema. Das oberste Gericht des Landes hatte 2016 entschieden, die Nerzzucht ab 2024 zu verbieten. Insgesamt wurden in den Niederlanden bisher nach offiziellen Angaben mehr als 45'000 Infektionen mit dem Coronavirus und mehr als 5'800 Todesfälle verzeichnet.

16.25 Uhr: Spanien lockert Corona-Massnahmen

In Spanien sind am Montag einige Sperrmassnahmen gegen die Corona-Pandemie gelockert worden. In den beiden grössten Städten, Madrid und Barcelona, ist Gastronomie in Aussenbereichen wieder gestattet, ebenso sind kulturelle und sportliche Aktivitäten wieder erlaubt. Ausserdem entfällt ab dem 1. Juli die zweiwöchige Quarantänepflicht für alle Einreisenden aus dem Ausland.

Das Ende der Quarantänepflicht hätten Minister bei einer Kabinettssitzung am Montag beschlossen, hiess es in einer kurzen Erklärung der Regierung. Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte am Wochenende bereits erklärt, sein Land sei bereit, im Juli wieder einige ausländische Besucher willkommen zu heissen. Die Regierung bemüht sich um die Schaffung sicherer Korridore zwischen den Teilen Spaniens, die das Virus unter Kontrolle haben, und ähnlichen Gebieten in Europa, aus denen üblicherweise viele Touristen kommen. Über eine Wiederöffnung für Reisende von ausserhalb der EU war bislang nicht die Rede.

Spanische Provinzen, die weniger von Sars-CoV-2-Infektionen betroffen waren, durften am Montag noch einen Schritt weiter gehen als Madrid und Barcelona: Der Aufenthalt im Freien ist keiner zeitlichen Begrenzung mehr unterworfen, bis zu 15 Personen dürfen sich treffen, Hochzeiten, Besuche in Alten- und Pflegeheimen sind erlaubt und man darf wieder an den Strand gehen. In einigen Berufsschulen im Baskenland begann wieder der Unterricht in Klassenräumen.

16 Uhr: Nun mehr als 4'000 Tote in Schweden

In Schweden sind bislang 4'029 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das teilten die Gesundheitsbehörden am Montag in Stockholm mit. Die Rate der registrierten Sterbefälle ist in Schweden um ein Vielfaches höher als etwa in Norwegen oder Deutschland.

Anders als in vielen anderen Ländern hat die Regierung in Schweden beispielsweise nicht die Schulen geschlossen, sondern die Bürger lediglich gebeten, Abstand zu halten und die Hände zu waschen. In Schweden kamen bislang 40 Todesfälle auf 100'000 Einwohner. In Norwegen sind es 4,4, in Deutschland rund 10 von 100'000. Die schwedische Strategie ist deshalb heftig umstritten.

Staatsepidemiologe Anders Tegnell sieht die Entwicklung dennoch positiv. Die Zahl der Ansteckungen und der Todesfälle in den Altersheimen sei rückläufig. Rund 34'000 Infektionen wurden bislang registriert.

15.35 Uhr: Ende der Medienkonferenz

Damit ist die heutige Medienkonferenz beendet, wir danken für die Aufmerksamkeit. Eine nächste Medienorientierung wird am Mittwoch nach der Sitzung des Bundesrats stattfinden.

15.27 Uhr: Ist Home Office weiterhin angezeigt?

«Home Office ist auch deshalb angezeigt, weil es den Verkehr entlastet», so Koch auf die Frage einer Journalistin. «Viele Unternehmen haben auch gemerkt, dass das Home Office eine gute Idee ist.»

15.25 Uhr: Kinderbetreuung durch Grosseltern

«Bei diesen tiefen Zahlen ist auch in dem Bereich eine Lockerung absehbar», macht Koch Hoffnung. «Das wird sicherlich in den nächsten Tagen und Wochen geschehen.»

15.20 Uhr: Rückgang liegt nicht an einer Massnahme allein

Trotz Lockerungen gehen die Fallzahlen zurück, stellt eine Journalistin fest und fragt, ob der Lockdown im Rückblick nicht doch zu streng war. Daniel Koch antwortet, dass bei der Verbreitung des Virus sehr viele verschiedene Faktoren mitspielten. Es wäre vermessen zu sagen, dass der Rückgang der Erkrankungen auf eine bestimmte Massnahme zurückgehe. Aber es sei tatsächlich so, dass eine Zunahme der Fälle wegen der Lockerungen inzwischen sichtbar werden müsste. Koch führt die weiterhin tiefen Zahlen unter anderem auf das konsequente Contact Tracing zurück.

15.17 Uhr: Wer bekommt Impfstoff, wenn er gefunden wird?

«Bei Impfstoffen gibt es Reservationsverträge», berichtet Koch. So könnte etwa zehn Prozent eines hier entwickelten Impfstoffes für die Schweiz zurückgelegt werden, wenn es denn so im Vertrag stünde.

15.14 Uhr: Sind wir noch in einer «ausserordentlichen Lage»?

Daniel Koch betont nochmal, dass das kein medizinischer, sondern ein rechtlicher und politischer Begriff sei. Die Empfehlungen für Risikogruppen würden laufend angepasst – je nach Risiko. «Wenn die Risiken weiter zurückgehen, wird man auch bei Altenheimen weitere Lockerungen vornehmen können.»

15.10 Uhr: Dieser Sommer wird anders…

Besteht nicht das Risiko, dass die Menschen wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen, fragt ein Journalist – insbesondere mit der App. Die Gefahr sieht Daniel Koch nicht. Denn gerade die App sei ja ein Signal, dass eben nicht mehr dieselbe Zeit herrscht wie vor der Pandemie. Und er müsse erneut wiederholen, dass dieser Sommer nicht mehr werde wie die Sommer zuvor. Wenn nun die Menschen das Contact Tracing zu wenig ernst nähmen, drohe eine zweite Welle und wieder härtere Massnahmen, mahnt Koch. Sang-Il Kim ergänzt, dass die App die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln in keiner Weise ersetzen würden.

Marcel Salathé: «Überwachung ist mit der App nicht möglich» Marcel Salathé, Leiter Expertengruppe «Digital epidemiology», informiert über die SwissCovid-App. Man habe eine dezentrale Lösung gefunden, um eine Überwachung über die App zu verhindern.

25.05.2020

15.02 Uhr: Funktioniert Contact Tracing auch im Stadion?

Mit Blick auf Sportveranstaltungen fehle ihr der Glaube, dass die Besucher eines Fussballspiels auch tatsächlich ihre Kontaktdaten hinterliessen, sagt eine Journalistin. Daniel Koch vom BAG widerspricht ihr: In Flugzeugen zum Beispiel, bei Masern- oder Tuberkulose-Erkrankungen, funktioniere das Contact Tracing bereits seit Jahren. «Wenn Sie wissen, wer wo sass, ist Contact Tracing möglich. Es ist nichts Neues», sagt Koch. Auch ein Konzert müsse man sich anhören können – wichtig sei, dass Daten vorlägen. Allerdings sei es tatsächlich so, dass derzeit noch zu wenige Menschen ihre Daten in Restaurants hinterliessen und die Restaurateure auch zu wenig darauf beharrten. Koch: «Das Schlimmste ist, wenn es nicht zurückverfolgt werden kann.»

14.53 Uhr: Sind internationale Kooperationen denkbar?

Deutschland habe grosses Interesse an der Schweizer Lösung und versuche, das deutsche Pendant auf diese abzustimmen. Technischer Datenaustausch werde möglich sein.

14.52 Uhr: Zur Datensicherheit

Eigentlich hätte die App schon am 11. Mai kommen sollen, sagt Sang-Il Kim. Doch die Schnittstelle von Apple und Google war nicht vorher fertig. Die Konzerne könnten über Bluetooth nicht auf Standortdaten zurückgreifen, wird betont. Kim unterstreicht auch nochmal, dass zwei Drittel der Menschen mitmachen sollten, um mit der App den Ansteckungsfaktor zu drücken. Der Staat habe kein Interesse an anderen Nutzerdaten.

14.51 Uhr: Warum sind 60 Prozent Teilnahme so wichtig?

Die Experten des Bundes haben schon vor der Pilotphase gesagt, dass rund 60 Prozent der Bevölkerung die Tracing-App installieren müssten, damit sie ihren Zweck erfüllt. Woher die Zahl kommt, kann Marcel Salathé aber nicht genau beantworten – aber es gebe Berechnungen, nach denen dieser Wert die App erfolgreich mache. Hier springt nun Sang-Il Kim vom BAG ein: Bei 60 Prozent Verbreitung sei es möglich, den Reproduktionswert der Erkrankung unter dem Wert von 1 zu halten, somit gehe die Pandemie nach und nach zurück.

14.50 Uhr: Bund plant Informationskampagne zur App

Der Bund hofft, dass er die Bevölkerung besser über die geplante Contact-Tracing-App informieren kann, so Marcel Salathé. Denn es habe sich gezeigt, dass die Skepsis gegenüber der Technologie sinke, je besser die Betroffenen darüber informiert seien. Zudem plane der Bund zu dem Thema auch eine Aufklärungskampagne, um die Bevölkerung zur Nutzung der App zu ermutigen.

14.46 Uhr: Mehr zur App

Die Schweiz nimmt bei der App eine Vorreiterrolle ein. Bringt sie etwas bei der Bekämpfung der Pandemie? Wissenschaftliche Beweise dafür gebe es nicht, aber man glaubt an eine Wirkung, so Droz. Wenn eine Person eine andere in weniger als zwei Meter Abstand getroffen hat, die als infiziert gemeldet wird, werden die Daten rückwirkend überprüft, nicht live, heisst es.

14.45 Uhr: Keine Lohn bei Quarantäne wegen App

In der Pilotphase der App ist keine Lohnfortzahlung vorgesehen, wenn jemand von der App gewarnt wird und deshalb zu Hause bleibt, wie Sang-Il Kim vom BAG sagt. Ob sich das später ändert, müsse erst noch von den zuständigen Stellen entschieden werden. 

14.43 Uhr: Und nun Fragen der Journalisten

Hier endet die Medienkonferenz, die Presse darf nachhaken. Erste Frage: Macht jeder bei der Pilotphase mit, der nun die App installiert? Antwort: Es sind Gruppen bestimmt worden, die einander im Alltag auch begegnen wie etwa Rekruten – sprich: nein. «Dass Einzelpersonen an der Pilotphase mitmachen, macht wenig Sinn, weil sie untereinander wenig Kontakt haben», sagt Kim Sang-Il. In dieser Pilotphase sollen technische Probleme, aber auch Unzulänglichkeiten beim der Bedienung ausgemerzt werden.

14.40 Uhr: Armeeeinsatz im Gesundheitswesen läuft aus

Die Schweizer Armee sei nach wie vor in drei Missionen unterwegs, so Brigadier Raynald Droz vom VBS: Dienstleistungen im Gesundheitswesen, Unterstützung der Zollverwaltung sowie Unterstützung der Polizei beim Botschaftsschutz. Bis Ende Woche soll aber der Einsatz von Armeeangehörigen im Gesundheitsbereich auslaufen. 

Mit dem heutigen Tag gehe nun die Rekrutierung wieder los, und die für Ende Monat angesetzten Sommer-Rekrutenschulen sollen wie geplant stattfinden. Die Armee brauche dieses Personal, so Droz. Die Wiederholungskurse bleiben bis Ende September ausgesetzt.

14.30 Uhr: Heftiger Taucher beim Tourismus-Sektor

Im Tourismussektor ist die Lockerung der Corona-Schutzmassnahmen auf Kurs, wie Erik Jakob vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) sagt. Das könne aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Sektor stark getroffen wurde von der Coronakrise. Der Wertschöpfungsverlust sei erheblich, so Jakob weiter – er dürfte in diesem Jahr rund ein Drittel betragen.  Bei den Hotels und Restaurants hätten rund drei Viertel der Angestellten Kurzarbeit beantragt, bei den Bergbahnen seien es nahezu 100 Prozent gewesen.

14.23 Uhr: Schweizer App ist weltweite Premiere

Marcel Salathé, Leiter Expertengruppe «Digital epidemiology» des Bundes, erklärt, auf welcher Basis genau die App funktioniert. Sie nutze eigens geschaffene Schnittstellen in den Smartphone-Betriebssystemen von Apple und Google, die ausschliesslich von staatlichen Gesundheitsorganisationen verwendet werden dürfen. Die Schweiz ist laut Salathé die erste Nation, die diese Schnittstelle nun effektiv einsetzt. Auch er betont die Bemühungen, die zum Schutz der Daten der Nutzer unternommen werden.

14.18 Uhr: Einsatz der Contact-Tracing-App bleibt freiwillig

Die Pilotphase für die App beginnt heute, wie Kim weiter sagt. Die App soll das Contact Tracing durch Menschen nicht ersetzen, sondern ergänzen. Bevor die App aber breit eingesetzt werden kann, muss das Parlament eine entsprechende Gesetzesgrundlage schaffen. Klar sei jetzt schon: Jeder kann und dürfe die App benutzen, ein Zwang sei keiner vorgesehen. Im Gesetz soll zudem ein Diskriminierungsverbot verankert werden – so wäre es verboten, einer Person beispielsweise den Eintritt in ein Restaurant zu verwehren, weil sie die App nicht benutzt.

14.12 Uhr: Akzeptanz einer Tracing-App ist hoch

Die Bereitschaft, eine Contact-Tracing-App zu benutzen, ist in der Schweiz hoch, wie Sang-Il Kim, Leiter Abteilung Digitale Transformation beim Bundesamt für Gesundheit, sagt. Bei einer Umfrage im Auftrag des Bundes signalisierten 59 Prozent der Befragten, dass sie diese einsetzen würden. Zugleich sei die Bevölkerung aber sensibilisiert auf Fragen des Datenschutzes. Die Befragung hat zudem gezeigt, dass fast drei Viertel der Bevölkerung zudem bereit wäre, die eigenen Daten anonymisiert für die Forschung zur Verfügung zu stellen. 

14.07 Uhr: Wie die Rückverfolgung abläuft

Christos Pouskoulas, Leiter Gesundheitsversorgung des Kantons Luzern, erklärt, wie das Contact Tracing genau abläuft. Dies übernimmt in seinem Kanton die Lungenliga. Weil der Prozess sehr aufwendig ist, kann eine Rückverfolgung der Fälle via App eine grosse Erleichterung bringen.

14.05 Uhr: «Sehr gute Zahlen»

«Das sind sehr gute Zahlen», sagt Daniel Koch zum Auftakt der Medienkonferenz mit Blick auf die zehn gemeldeten Neuansteckungen. Nun sei es wichtig, dass die Zahlen weiter sinken – und dazu müssten sich alle Menschen mit grippeähnlichen Symptomen konsequent beim Arzt melden. Es sei zentral, dass man jeden einzelnen Fall registriere. Ausserdem sei es wichtig, dass man beispielsweise bei einem Restaurantbesuch seine Daten hinterlasse, damit die Contact Tracer bei Bedarf alle Kontaktpersonen von Erkrankten erreichen können.

13.55 Uhr: Wie wird die Contact-Tracing-App funktionieren?

Um 14 Uhr informieren die Fachexperten des Bundes über die neusten Entwicklungen in der Coronakrise. Ein Schwerpunkt der Medienkonferenz wird das Thema Contact Tracing sein.

13.30 Uhr: Erste Corona-Lungentransplantation in Europa

An der Medizinischen Universität Wien ist eine Lungentransplantation bei einer Corona-Erkrankten geglückt. Nach Angaben der Universität handele es sich um die erste Covid-19-Lungentransplantation überhaupt in Europa.

Der Eingriff ist laut der Universität Wien dringend notwendig gewesen, die 45 Jahre alte Patientin wäre sonst voraussichtlich aufgrund eines schweren Lungenversagens gestorben. «Aus unserer Sicht geht es ihr jetzt hervorragend, wir haben kein gravierendes Problem bisher», sagte Klinikleiter Walter Klepetko nach dem Eingriff. «Die Organe funktionieren alle, wir sind alle zufrieden. Aber der Weg wird schon noch länger sein, bis wir sie hoffentlich endlich aus dem Krankenhaus herausbringen werden.» Die Transplantation erfolgte bereits vor einer Woche.

Die Patientin war nach Informationen der Medizinischen Universität ohne Vorerkrankungen und vor der Corona-Infektion bei bester Gesundheit gewesen. Bald nach der Erkrankung habe sich der Zustand der Frau aber so sehr verschlechtert, dass sie beatmet werden musste. «Die Lage war aussichtslos. Die Lunge war wie ein Klotz, da war nichts mehr über», erklärte Klepetko.

13.14 Uhr: Polens Regierungschef verstösst gegen Regeln

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki ist in die Kritik geraten, nachdem er in einem Restaurant gegen die Corona-Abstandsregeln verstossen hat. Ein Regierungssprecher sprach am Montag im Sender TVN24 von einem Missverständnis und bat im Namen des nationalkonservativen Politikers um Entschuldigung. Man habe nicht gewusst, dass die Anordnung der Sanitärinspektion nicht nur den «weichen Charakter» einer Empfehlung habe, sondern verbindlich sei.

„Dzięki Tarczy możemy tutaj siedzieć i patrzeć spokojnie w przyszłość” - usłyszałem od właścicieli restauracji. Gastronomia to ważna dziedzina gospodarki i infrastuktura społeczna, wzmacniająca więzi między ludźmi. Korzystajcie ze swoich ulubionych, lokalnych restauracji.

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