Fußball: Debatten beim FC Bayern nach dem Aus im Pokal
Neuers Bock der Anfang vom Ende
Neuer bezog sich auf seinen Bodycheck in der 17. Minute gegen Jeremy Frimpong, als er beim Herauslaufen zu spät kam. Später traf der eingewechselte Nathan Tella per Kopf zum 0:1 und damit zum Einzug der Werkself ins Viertelfinale.
Es war das fünfte frühzeitige Pokal-Aus für die Bayern in Serie. "Ich hoffe schon, dass uns das anstachelt", sagte Mittelfeldspieler Joshua Kimmich zu den verbliebenen Titelchancen in der Bundesliga und Champions League.
Nur zwei Siege in acht großen Spielen
Max Eberl reagierte bei dem Thema äußerst gereizt. "Ich weiß, dass Sie sehr kritisch sind. Ich weiß, dass Sie alles in Frage stellen. Das ist mir relativ scheißegal", blaffte der Sportvorstand einen Reporter an.
Freund und Kimmich räumen fehlenden Ertrag ein
Sportdirektor Christoph Freund äußerte zwar Zuversicht, dass sich die Bilanz bessern werde. Zugleich stimmte er wie Kimmich zu, dass der Ertrag in den großen Spielen oft fehle.
"Wenn man rein die Ergebnisse sieht, dann ist es natürlich ernüchternd", sagte Kimmich, "wenn ich die Art und Weise sehe, sehe ich uns auf dem richtigen Weg." Aber, gab er zu bedenken:
Diskutiert wurde darüber, ob Konrad Laimer noch hätte eingreifen können und damit dunkelgelb ausgereicht hätte. Vor allem aber flammte die Diskussion neu auf, ob der 38 Jahre alte Neuer das Timing und die nötige Sprintstärke verloren haben könnte.
Muss Neuer rauslaufen?
Bei der WM 2014 hatte Neuer sein Markenzeichen im Achtelfinale gegen Algerien geprägt, als er wie ein Libero mehrfach Bälle ablief. Zuletzt prägten sich eher Szenen ein, in denen dabei etwas schief ging.
Wie beim Gegentor bei Aston Villa, als Jhon Duráns Schuss im Bogen über Neuer hinweg ins Tor flog. Die damals geführte Debatte über Neuers Timing wurde unterfüttert von seinem Crash zuvor gegen Zagreb, als er bei einem Ausflug mit Angreifer Bruno Petkovic kollidierte und so heftig auf den Rücken knallte, dass er zur Halbzeit raus musste. Schon damals wurde gefragt: Muss Neuer da rauslaufen?
Kimmich verteidigt Neuer - Müller nicht
Nun sagte Leverkusens Geschäftsführer Simon Rolfes, es sei mit den langen Bällen "nicht unbedingt" darum gegangen, "Manuel da raus zu locken. Aber torgefährlich darüber zu werden und Probleme zu kreieren, das war schon der Plan."
Kompanys hoch stehende Defensive begünstigt es, dass Neuer in die Bredouille gerät. Kimmich sprang seinem Torwart bei.
Thomas Müller formulierte es zurückhaltender. Wie er die Szene gesehen habe? "So wie alle. Es war ein langer Ball, und da kommt er vom Timing her so ein bisschen im falschen Moment." Auch diese Debatte wird den Bayern wohl erhalten bleiben.
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Quelle: Reuters