«Ich finde es besch***en» – Warum wird in Bern am 1. Mai gearbeitet?
Publiziert1. Mai 2024, 17:58
Tag der Arbeit: «Ich finde es besch***en» – Warum wird in Bern am 1. Mai gearbeitet?
Arbeitnehmer in anderen Kantonen geniessen am 1. Mai einen freien Tag, in Bern wird gearbeitet. Wie finden die Bernerinnen und Berner das?
Darum gehts
Während der 1. Mai in acht Kantonen als Feiertag gilt, muss in Bern gearbeitet werden.
Die Meinungen darüber gehen bei den Leuten in Bern auseinander.
«Es ist unfair uns gegenüber», meinen die einen. Andere finden es «überhaupt nicht schlimm», heute arbeiten zu müssen.
Der Tag der Arbeit gilt in der Schweiz in acht Kantonen als offizieller Feiertag. In Bern wird jedoch regulär gearbeitet. 20 Minuten war in der Berner Innenstadt unterwegs und hat nachgefragt, wie die Leute das finden. Die Meinungen gehen auseinander.
Wieso haben am 1. Mai nicht alle frei?
Auf Bundesebene ist in der Schweiz nur der 1. August als einheitlicher Feiertag festgelegt. Laut dem Bundesamt für Justiz werden alle anderen Feiertage kantonal geregelt. In den Kantonen Basel-Stadt, Basel-Land, Jura, Neuenburg, Schaffhausen, Thurgau, Tessin und Zürich haben die Leute frei.
In Solothurn ist der 1. Mai ein halber Feiertag und auch im Kanton Aargau wird meist nur bis Mittag gearbeitet. Es fällt auf, dass der Tag der Arbeit in solchen Kantonen als Feiertag gilt, die bereits früh industrialisiert wurden und wo die Gewerkschaften deshalb ein stärkeres Gewicht haben.
«Unfair uns gegenüber»
Detailhandelsfachfrau Jessica (21) und ihre Arbeitskolleginnen sind nicht erfreut darüber, heute arbeiten zu müssen. «Es ist unfair uns gegenüber.» Ihre Kolleginnen aus anderen Kantonen seien gestern Abend alle in den Ausgang gegangen, nur sie nicht. «Ich finde es besch***en, dass wir in der Hauptstadt arbeiten müssen.»
Bianca (39) kommt ursprünglich aus Basel und war überrascht, dass heute in Bern alles geöffnet ist. Sie findet aber: «Ein weiterer Feiertag wäre schön, aber so schlimm ist es nicht, heute arbeiten zu müssen.»
«Jemand muss schliesslich arbeiten»
Zdravko (62) ist Wachmann. Ihm sei es egal, ob er arbeiten muss oder nicht. «Jemand muss schliesslich arbeiten», so der 62-Jährige.
«Wenn alle arbeiten müssen, ist es eigentlich okay»
Vianne (17) und Krista (17) aus Bern meinen: «Wenn man jemanden kennt, der frei hat, fragt man sich schon, wieso man heute arbeiten muss. Aber wenn alle in deinem Umfeld arbeiten müssen, ist es eigentlich okay.»
«Es ist überhaupt nicht schlimm, heute arbeiten zu müssen», findet auch der Sachbearbeiter Eric (61). «Ich habe immer in Branchen gearbeitet, wo der 1. Mai nie ein Thema war.»
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